15.05.09

Proppevoll der Markt in Jena


Cover-Rockbands sind Geschmackssache, auf alle Fälle sind sie ein Garant für einen überfüllten Frühlingsmarkt. Die Sängerin von Cliff brachte neuen Schwung in die Band und die Hits aus den aktuellen Charts kamen bei dem jungen Publikum gut an. Eine Zeitlang war es sehr "Ärzte"-lastig und als der Sänger meinte: "Entschuldigung Jungs" hat er sicher die Originale gemeint.
Hier ein Bericht von meinem letzten Konzert:
"Zu Spät"

"Zu Spät" dieser Songtitel von den Ärzten klang für Tausende, die gestern die Ärzte live in Ferropolis erleben wollten, wie Hohn. Wir hatten uns von Leipzig aus mit einem vermeintlich ausreichenden Zeitpuffer auf dem Weg gemacht, um die heilige Dreifaltigkeit rocken zu sehen. Womit niemand rechnen konnte, war die grottenschlechte Parkplatz-und-Organisationssituation in der Stadt aus Eisen, einer ansonsten gigantischen Konzertarena. Als unser Navi noch 17 Kilometer anzeigte, brauchten wir noch 4 1/2 Stunden um am Zielort anzukommen. Wir haben versucht das Beste daraus zu machen, die Ärzte-CD lief rauf und runter, die Männer konnten ihre Bedürfnisse im Weizenfeld erledigen und selbst in den kleinen Ortschaften, die wir im Schritttempo durchfuhren gab es spontane Sympathiekundgebungen der einheimischen Bevölkerung. In Schleesten gar wurde Smeiyli de Heili Zutritt zur Toilette erlaubt und Bier und Saft gespendet. Ein Hoch auf diese netten Mitbürger. Nachdem der Konzertbeginn ca 2 Stunden nach hinten verschoben wurde, schafften wir es doch nicht pünktlich, so dass wir den Opener "Himmelblau" und ein paar Titel verpassten. Am Anfang schien es auch noch, als ob wir nicht mal in die Nähe der Bühne kommen könnten, aber wir fanden den Weg bis zu unserem Stammplatz LINKS neben der Bühne. Was wir dann erlebten war ein sehr, sehr feines Konzert. Gut aufgelegte Jungs, Altes gepaart mit Neuem, Gassenhauertime, Nonsens ohne Ende und ein Publikum, welches alle Anfahrtsstrapatzen vergaß und nur noch rockte. Smeily de Heili tanzte wild, barbusige Mädels bekamen von Bella B. Drumsticks zugeworfen und Farin Urlaub entpuppte sich als Hobby-Diktator, als er uns beim Titel "Unrockbar" zu einer Sitzlaola-Welle nötigte. Als Grufti kurz vor der Friedhofsgrenze (Originalton des Gatten) waren wir ja auch nicht unbedingt die Alterszielgruppe der Ärzte. Aber wie meinte Phillipp so treffend, es modert ja nur unsere Hülle, im Kopf sind wir noch ganz, ganz jung! Die Kulisse in der Stadt aus Eisen war schon eine außergewöhnliche Eventlocation und Open Air Arena. Als sich dann am späten (durch unerwartet vielen Zugaben) Ende die Zehntausenden Besucher auf den ca zwei Kilometer entfernten Parkplatz begaben, rief einer "Wir sind das Volk" und angesichts des friedlichen Stroms kamen auch bei uns Erinnerungen an die Demos damals in Leipzig wieder hoch. Die Lage unseres Hotels in Leipzig hatte auch ausgesprochenes Vorwendeflair.
Gejazzfäst glücklich Villa


Doch ja, nebenher gehe ich auch noch arbeiten Villa

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