29.03.09

Bombenstimmung bei Spoken Words in Jena und in Big-H

Von Villa
Als Phillipp mit dem Songtext: "Der Himmel ist blau" sich in die tiefschwarze Nacht sang, wusste ich, der Abend hat ihm gefallen. Im völlig ausverkauften Theaterhaus erlebten wir die Crème de la Crème der Poetry-Slam-Szene Deutschlands. Weil ich gerade das Eröffnungsrennen in Melbourne schaue, stelle ich fest, Slam Lyrik war die Formel1 der Redenschwinger und ein hochklassiges Rennen. Fast hätte es ein Doppelsieg gegeben, aber wir entschieden uns, die lyrische Pole-Position gebührte an diesen Abend dem Stuttgarter Tino Brunke. Wahre Fontänen an Wörtern und ihren Kombinationen sprudelten aus seinem Mund, dazu war er ein toller Performance-Poet. Das Trio World Alert folgte ganz schnell auf der Zielgerade, die drei Burschen haben uns begeistert und was eine menschliche Beatboxe ist, weiß ich nun auch. John-mit-H wird es vielleicht enttäuschen, aber Nina Sonnenberg alias Fiva kam nur auf das 3.Siegerpodest. Offen mit Herz und Verstand agierte sie, manchmal etwas zu angestrengt. Der Formel 1-Crashes an diesem Abend war leider die Band "Ray Omega" und das kommentiere ich nicht ausführlich, das kann Phill. viel besser. Natürlich haben wir die Party mitgenommen und mit DJ Lester getanzt als gäbe es kein Morgen. Solche Nächte schlagen immer derber in meine Lebenskerben. Ich hoffe die Nacht bei John-mit-H war bombensicher, er musste wieder einmal seine Wohnung verlassen, weil Fliegerbomben zu entschärfen waren. Der Gatte war ja schon Poetry Slam erfahren, mein Interesse daran hat erst der "Kulturminister-aus-H" in mir erweckt.
So der Nachwuchs hat sich angekündigt, wie viel PS hat eigentlich ein Kinderwagen?
Jenas Cafés haben die Stühle schon VOR die Tür gestellt, das mach ich jetzt mit unseren Uhren auch und wenn ich heute unter Mini-Jetlag leide, liegt es nicht nur an der Zeitumstellung. Wenn ich den Mittelfristprognosen der Wetterfrösche glauben darf, taucht der Frühling am 1. April auf.
Hoffentlich ist das kein Aprilscherz Villa

22.03.09

Weimar Kultur pur



Weimar war und ist für uns, unsere persönliche Stadt d’ amour.
Wir durchwanderten den Ilmpark, suchten in Goethes Gartenhaus die Originalschrift des Erlkönigs und wenn wir die nächste Kunitzrunde mit dem Fahrrad fahren (diese Stecke, auf welcher das Gedicht entstanden sein soll), werde ich an Christa denken, die aus dem Stand heraus das Gedicht rezitierten konnte, als wir auf dem Heili standen. Das Weimarer Schloss, mit seiner umfangreichen Gemäldesammlung ist immer ein Besuch wert. Ein Wein-Sanatorium habe ich entdeckt und sollte mich jemals jemand einweisen lassen, bitte nehmt diese Anstalt zu meiner Gesundung.
Die größte Freude für mich war allerdings, überall die Straßentransparente zu sehen, die auf ein besonderes Highlight der Weltkulturstadt 2008 hinweisen. Sommertheaternächte 2009, Romeo und Julia von William Shakespeare. Theater unter freiem Himmel, Theater inmitten der Stadt, Theater für alle! Und wer hat ein Engagement für dieses Stück beim Deutschen National Theater Weimar? Unser lieber M&M! An der zentralen Stelle des Ilmparks, am Stern haben wir uns schon mal vorgestellt, wie er mit seiner Tuba dieses große Werk der Weltliteratur begleitet. Wir hoffen stark auf Premierenkarten.


Unser Tageshöhepunkt an diesem Kulturwochenende war das One Man Musical "Orpheus" in einem kleinen Sz(k)enetheater "GalliTheater Weimar". Die Liebesgeschichte von Orpheus und Euryike äußerst charmant dargestellt, bei aller Spannung immer mit augenzwinkerten Humor, mit einer wunderbaren Leichtigkeit. Krspin Wich sang und spielte, begleitet von seiner Gitarre, verzweifelt, leidenschaftlich und immer schalkhaft durch diese dramatische Liebesgeschichte. Er gab Songs von Elvis Preley, Mick Jagger, Barbara Streisand, den Beatles und vielen anderen zum Besten und als er bei den Zugaben das Publikum nach einem Wunschtitel befragte, wünschte sich der Gatte "Staiway to Heaven" (Treppe zum Himmel) von der britischen Rockband Led Zeppelin.
Die Treppe zum musikalischen Musikhimmel haben wir auf der Ü30 Party in der Weimarhalle, die wir gegen Mitternacht noch besuchten nicht mehr erklommen. Gammelfleischparty, als Vorstufe zum Seniorenheim werden diese Events genannt und wir kamen mit der Musik auf den 6 Dancefloors nur bedingt klar. Bei der Latino&Salza Tanzfläche gab es zumindest was für die Augen und wir haben ein wenig unser Sportprogramm abgearbeitet. Die Welt ist ein Dorf und so staunten wir nicht schlecht, als wir im Tanzgetümmel auf Bekannte trafen, die ja längst noch nicht die 30 erreicht haben, auch sie war erstaunt uns zu sehen, aber Ü30 ist ja sehr dehnbar.

Schillers Dienstmädchen musste die Strecke nach Weimar noch zu Fuß gehen, Goethe fuhr immer mit der Postkutsche, wir sind locker in 20 Minuten dort.
Sich auf das Sommertheater freuend Villa

21.03.09

To-Do-Liste und BedJump für den Weltfrieden

Ganz spontan entschloss ich mich Samstag früh, den letzten Punkt auf meiner To-Du-Liste nicht auf die lange Bank zu schieben. Im März vor 40 Jahren inszenierten John Lennon und seine Ehefrau ihr "Bed-In" (Liegen für den Frieden) in einem Hotelbett in Amsterdam. Während der ahnungslose Gatte den Wochenendeinkauf erledigte, buchte ich ein sehr feines Hotel in meiner geliebten Doppelstadt Weimar. Um das Kraut fett zumachen, wurde es die Junior Suite, einem auf zwei Ebenen eingerichteten Turmzimmer mit Blick auf das berühmte Goethe-Wohnhaus und -Garten sowie in den Park an der Ilm. Hier und nur hier sollte mein erster BedJump stattfinden. Fast wäre das Unterfangen gescheitert, als der Gatte sich anfänglich weigerte diesen "Unsinn!!!" mitzumachen. Vermutlich hatte er Angst, ich würde wie John und Yoki die Federn zur Kampfzone erklären und er ergab sich seinem Schicksal.
An unserem Hotel war der Spruch von Goethe gemalt "Das ist das Angenehme auf Reisen, daß auch das Gewöhnliche durch Neuheit und Überraschung das Ansehen eines Abenteuers gewinnt". Nun an Überraschungen hatte ich noch einiges In Petto und ein Abenteuer war es für uns beide. Wie immer fügte ich die Hotelhausschuhe meiner Sammlung hinzu.
Gejumpt Villa

14.03.09

Wir hören uns


Am 13. März vor genau 10 Jahren gehörte der Gatte zu den 27 Enthusiasten, die in Jena den Offenen Kanal Jena (OKJ) installierten. Diese Erfolgsgeschichte feierten wir gestern mit einem Festakt im F-Haus. Neben den üblichen Freibiergesichtern aus Politik und Wirtschaft traf er einige Gründungsmitglieder und sie konnten den Verlauf noch mal Revue passieren lassen. Inzwischen sind es über 1800 Nutzer, die dieses aktive Instrument nutzen, um jenseits des Mainstreams Radio zu machen - über Jena, ihre Befindlichkeiten oder ihre Interessen. Warum bei einem Festakt über Radio der Pantomime Harald Seime (ein Urgestein dieses Genres) auftrat, hat sich mir nicht erschlossen. Dagegen habe ich mich über den Auftritt des singenden Professors und Experten für Geburtshilfe (Eggi) Schleußner sehr gefreut. Auch Thomas Philipp trafen wir und wenn ich mich am WE notgedrungen an die Hausarbeit mache, werde ich mal seine CD " Lieder zum Bügeln" rauskramen.
Unser Frauentagsausflug ist leider im Regen und Matsch versunken, aber die Aussicht vom Landgrafenberg war auch bei diesem Wetter schön. Wir sollten doch mal einen Restaurant-Kritikblog über Jena aufmachen, Phillipp. Die Bewertung vom Landgrafen wäre nicht unbedingt positiv ausgefallen. Nicht nur, dass der Kellner dauern Riesling und Chardonnay verwechselte, war das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht unbedingt suboptimal, zumal die Zutaten offensichtlich nicht frisch zubereitet wurden. Schade, das Ambiente ist phantastisch und sie sollten sich diesen Vorteil keinesfalls so leichtfertig vergeben. Auf optimales Frühlingswetter hoffe ich an diesem Wochenende und wünsche euch gute Erholung.
Wir hören uns auf Radio OKJ 103,4 Villa

09.03.09

Hundertwasser



Villa wollte unbedingt einen Österreicher kennenlernen. Er sagte einmal:
"Es ist alles da, um glücklich auf Erden zu sein - wir haben Schnee und jeden Tag einen neuen Morgen, wir haben Bäume und Regen, Hoffnung und Träume, wir sind reich "

Der Hundertwasser-Bahnhof Uelzen war auf alle Fälle ein Zwischenstopp wert.

04.03.09

Facettenreich

Wie aufgeregt war sie vorher, dabei ging alles prima über die Bühne. Nun hängen für einige Wochen die Bilder im Stadtteilbüro Winzerla. Ihre anderen zwei Mitstreiter waren dagegen in meinen Augen so grottenschlecht, dass es fast peinlich war. Ich hatte Phillipp gebeten mich zu begleiten und er verblüffte Bigi durch seinen Sachverstand. Also mir gefällt diese üppige Spachteltechnik mit Ölfarben. Wer von euch schauen möchte, hat bis Ende April die Möglichkeit dazu.
Villa, die nicht die Spur Talent zum Malen hat aber Bilder liebt

01.03.09

Es sportelt

















Nachdem ich mir meinen ganz persönlichen "Sport-Personal Coach" auserkoren habe, sportel ich voller Elan in die 4.Woche. Dazu trage ich nun erneut meinen Herzschrittmacher Schrittzähler und verzichte weitgehend auf geistige Weichmacher. Es lag nahe, auch unsere Freizeitgestaltung diesem Trend anzupassen und so beschlossen wir gestern Abend, wieder einmal ein Basketballspiel zu besuchen. Dass ich von dieser Sportart keine Ahnung habe, schrieb ich bereits, aber es war wiederum ein sehr temporeicher, aktionsgeladener und fairer Wettkampf. Ost-Derbytimespannung! Blöd finde ich allerdings, dass sich Geld und sportliche Ergebnisse vermischen, gerade wurde gegen die Science City Basketball Männer ein 4 Wertepunktabzug verhängt, weil sie irgendwas nicht zahlen konnten. Der Stimmung tat es an diesem Abend keinen Abbruch und gemeinsam mit Jenas (ehemals jüngsten) Chemieprofessor J. hatten wir viel Spaß.
Mit meinem sportlichen Ergebnis bin ich jedenfalls zufrieden und nachdem ich mich beim Gehirnjogging nun auch in die 20iger Jahre vorgearbeitet habe...



Villa ruft euch "Sport frei!" zu

Bericht vom 12.10.07

Gestern Abend in der POM-Arena

…wollten wir es wissen. Nachdem die Jenaer Basketballmannschaft in die Erste Bundesliga aufgestiegen war, musste die dafür neu aufgestellte Hangarkartoffelhalle den neuen Anforderungen entsprechen. Wir beschlossen zum ersten Heimspiel zu gehen und das Unheil fing schon an, als wir die letzten Karten kauften, Block A3jenawohnen Reihe5 Sitz98. Von diesem Platz aus hätte nicht mal ein Riese die Chance gehabt, auch nur ein Fitzelchen vom Spielfeld zu erhaschen. Also drängelten sich der Gatte und ich auf die Stehplätze, hinter das Tor, eh, ich meine den Korb. Dass wir im Fan-Block der gegnerischen Mannschaft geraten waren, merkten wir erst, als die Pauken geschlagen wurden und Schmährufe bei Faulwürfen unserer Mannschaft, den Lärmpegel einer Meg-Arena übertrafen. Nun von Basketball habe ich ja nicht sooo viel Ahnung, aber wir waren auch schon bei Spielen der 2. Bundesliga und es hat schon einen gewissen Unterhaltungswert. Basketball wird ja als "körperloser" Sport bezeichnet und ich weiß jetzt auch warum. Immerzu lupften die Spieler ihre viiiel zu weiten Schlabberhosen unter-oberhalb der Schamgrenze. Einer hielt sich permanent das Gemächt und da waren die Hände natürlich nicht frei für den Ball. Jedes Mal wenn die Bonner Basketballer am Zug waren (und das waren sie meistens) donnerte ein Stimmorkan ein Wort, welches ich absolut nicht erkannte. Dabei wollte ich doch auch schreien, ich wusste nur nicht was. Ein junger Heppenbart neben uns, verriet uns nach Verhör, das Zauberwort: DEFENSE. Jede weitereichende Erklärung seinerseits ging im Lärmpegel unter. Also schrie ich es jetzt auch begeistert, als "Unsere"einen besonders schönen Korb warfen und wurde prompt blöd angesehen. Verstehe einer dieses Basketball! Das Spiel hätte auch in Amerika sein können, soviel Schwarze wie da auf dem Spielfeld zu sehen waren. Einen blonden Spieler hatte Jena und der sah fast wie unser „Aller“ Dirk Nowitzki aus. Lustig fand ich auch, dass es 3 Schiedsrichter und einen Kampfrichter am Anschreibetisch gibt. Mein Interesse für die gut gebauten Spieler quittierte der Gatte mit den Worten: „ Das nächste Mal gehen wir zum Frauen-Beachvollyball“ Ach ja, Jena hat Haushoch verloren und der Unterschied zwischen einem Aufsteiger und einem Playoff-Team war deutlich.

Das war bestimmt nicht mein letztes Basketballspiel Villa