31.08.09

Anti-Panik in der Batnight

Nachdem ich mich vor ein paar Wochen bei Bastih über diesen Bericht amüsierte und Phillipp mir erzählte, dass es sogar eine Europäische Fledermausnacht gäbe, beschlossen wir am Samstag den Jägern der Nacht auf die Spur zu kommen. Zum 10. Mal veranstalteten die Jenaer Sielmann-Natur-Ranger eine nächtliche Exkursion entlang dem Saaleufer. Ausgestattet mit Ultraschall-Detektoren, Taschenlampen und Leuchtstäben begaben wir uns auf die Suche nach den Mini-Batmans und wurden recht schnell fündig. Gleich am Paradieswehr bei der Pumpstation hörten wir Laute und im Lichtkegeln der Taschenlampe konnten wir den Silhoueletten des großen Abendseglers folgen. Im weiteren Verlauf unserer Wanderung durchs Paradies, in Höhe Sportforum, hatten die Fledermausexperten zwei weitere Vertreter dieser sehr alten Säugetiergruppe zu Anschauungszwecken gefangen. Es waren Wasserfledermäuse, die beim Fliegen am deutlicher Zweitakt-Rhythmus (dik-ke, dik-ke, dik-ke...) zu erkennen sind. Bastih, ich empfehle dir, dich bei der nächsten Batnight von der Harmlosigkeit dieser Schattengestalten zu überzeugen. Nachdem ich feststellte, dass an der Saale Vampirfledermäuse nicht ihr Unwesen treiben, lockerte ich heimlich und unauffällig meinen hochgeschlossenen Kragen.
In der Johann Strauß Operette "Fledermaus" heißt es: Glücklich ist, wer vergisst, was nicht mehr zu ändern ist.
Diese Nachtwanderung wird Villa so schnell nicht vergessen.

27.08.09

GreenOrange und gelbe Zitronen


Nach unserem überstürzten Aufbruch, ja auch wir haben in einem kleinen toskanischen Dorf Lotto gespielt... (der Schein wurde uns recht widerwillig verkauft) und ich das Italoglückslos im Reisegepäck suchte, Fotos auslas und die Wäscheliese bestückte, hörte ich aus einem Hinterhof, des in der Nähe der heimischen Villa ansässigen Ärztehauses, sehr lautstarke Rockklänge. Etwas verwundert folgte ich daraufhin dem treibenden Rhythmus und traf auf eine beherzte Live Show der Band GreenOrange aus Ebeleben. Geben Sie es zu Herr Pestkrause, Sie haben mir die vier Jungspunde aus der Nähe Ihrer Heimat vorbeigeschickt, weil ich die letzten Kulturarena-Konzerte verpasst habe. Nun, es gab ordentlich was auf die Ohren, völlig frei von irgendwelchen Glamour-Attitüden spielten die Burschen auf, eine Mischung aus Rock, Reggae, Funk und Blues. Seit März 2007 versucht die junge Band mit eigenen Titeln ihren Sound zu entwickeln, Einheitsbrei zu vermeiden und Geld für den ersten selbstproduzierten Tonträger zu sammeln. Toll die Idee, des Medizinmannes Dr.med. P., Kollegen und Belegschaft aus vielen nördlich der Stadt gelegenen Privatpraxen einzuladen und eine After-Work-Party mitten im Wohngebiet zu organisieren. Villa wünscht der Band Glück für das erste Album, den Medizinern eine Gesundheitspolitik, die ihnen weitere Events dieser Art ermöglichen und beißt in eine saure Zitrone, weil sie den Italienern ihre Lottomillionen doch nicht abjagen konnte.
Drohanrufe der Mafia sind zwecklos.

16.08.09

Freshlyground - Musik aus dem Land des Regenbogens in Jena

Bei dem kurzen Reisestop unserer Reise-Trilogie, während die Geister der modernen Technik uns den Straßenstaub aus den Klamotten wusch, nahmen wir gestern noch einen letzten Abstecher in die diesjährige Kulturarena. Unverhofft kommt oft und so war es kein Wunder, dass das Konzert der südafrikanischen Band Freshlyground für mich am gestiegen Abend eine kleine Offenbarung war. Die aus Kapstadt stammenden, mir bis dahin völlig unbekannten jungen Musiker um die quirlige Frontfrau Zolani Mahola, überraschte mich mit unbändiger Spielfreude, Musikalität und der unverkrampften Mischung verschiedenster Musikstile. Dem etwas zögerlich einströmenden Besucherstrom nahm die Band vom ersten Titel an die Scheu und die sehr lebendige Stimmung übertrug sich auf das Arenapublikum. Bei der tollen Stimme der Frontsängerin und den phantastischen Gruppensound habe ich sogar den Gatten tanzend und wippend erlebt. Der hochsommerliche Abend, mit seinen milden Nachttemperaturen bescherte im Anschluss auch den fleißigen Kulturarena-Gastronomen gute Umsätze.
Das war mein letztes Konzert auf der Kulturarena 2009...leider!
Auf dem Weg in südliche Gefilde Villa

04.08.09

Im Wald und auf der Heide
















...war ich dem großen Faszinosum der Natur auf der Spur. Von der Raupe zum Schmetterling.
Villa beginnt ihre Metamorphose vom Arbeitssklaven zum Sommerfrischler. Die Urlaubsreise wird ein Kilometerfresser. Von Städtchen nach Dänemark, zurück ins geliebte Florenz des Nordens Dresden und schließlich in die Toskana.
Möge mir rauschende Flügelkraft beistehen Villa

Dem Blauen Band entlang

Dieser Sommer scheint ein einziger Aprilscherz zu sein. Nie weiß man genau, ob das Wetter den Tag über hält, was es am Morgen verspricht. Die Wetterkapriolen locken uns oft gegen Abend noch mal aus der heimischen Villa und im Schein der untergehenden Sonne bietet der Saaleradweg großartige Ausflugsziele. Flussaufwärts, der Quelle entgegen besuchten wir den Biergarten des Gasthofes „Erholung“ in Orlamünde. Dieser wird von einem einzigen riesigen Baum beschattet, und man hat einen besonders schönen Blick ins sonnengelbe Saaletal. Leider erwies sich die Küche als wenig ambitioniert, alle bestellten Fleischgerichte waren von schlechter Qualität (so als hätten die Tiere schon tagelang faulend in der Saale gelegen), einzig das bestellte Schinkenbrot war nicht zu bemängeln. Allerdings backen sie dort leckeren hausgemachten Blechkuchen und richten diesen bunt gemischt an.
Villas Empfehlung!



Flussabwärts, in Richtung Mündung pedalierten wir dem Radweg entlang, in das idyllischen Weindorf Kaatschen, um dem dortigen Weingut Zahn unsere Aufmachung abzustatten. Unter der mit Weinlaub bewachsenen Pergola, saßen wir direkt an der Saale und staunten über das Begängnis der selbigen. Unsere Speiseauswahl war der Lage angepasst, Flusskrebssuppe und gebratene Forellen. Für eine Straußenwirtschaft waren die Speisen auch in sehr ordentlicher Qualität. Die Reben des Terassenweinberges auf dem Dachsberg bilden die Grundlage für einen filigranen, frischen und eleganten Weißwein. Bei der umfangreichen Weinauswahl findet jeder sein Tröpfchen und der freundliche Service beseitigte auch schnell die Spuren eines kräftigen Schauers. Etwas Schwung hatten wir für den Rückweg wohl verloren, den geplanten Zug, der uns mit unseren Drahteseln nach Jena bringen sollte, verpassten wir knapp. Um die Zeit nicht auf dem schrecklich schaurigen Bahnhof verbringen zu müssen, kehrten wir um und besuchten noch die Hofwirtschaft Sonnekalb. Drei Generationen bewirtschaften das Landhotel und ein kleines Museum und an diesem Tag war eine große Hochzeitsgesellschaft ihre Herausforderung.
Sommeraprilwetter bescherte uns Sommersonnenschein und Gewitterschauer, lag es am Weinchen oder unserer Stimmungslage, es machte uns nichts aus klitschnass nach Jena zurückzufahren.
Dem Blauen Band verbandelt Villa