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10.05.09

Mudder Villa tanzt in den Muddertag

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"Engels"-gleich verlief der gestrige Tanz in dem Maimuddertag. Die Hausherren haben sich die kleine Oase der Freiheit bewahrt und öffneten den geheimen Bunker mit Beats, Beer and Bowle. Viel lieber hätte ich allerdings den Bunkerchef live rockend erlebt. Der DJ war mir zu discomäßig unterwegs und erst als wir uns gegen 3.00 Uhr ins Morgengrauen verabschiedeten, schien die Musik mit AC/DC an Fahrt aufzunehmen.
Ich lass euch mit meinem Lieblings-Satiriker Wischmeyer allein und gehe mein Müdderchen besuchen.



Schönen Sonntag euch allen wünscht Mudderschiff Villa
PS: Im geheimen Bunker






Warum denn in die Ferne schweifen, hört das Gute ist so nah. Schon lange wollte ich in die geheimen Katakomben des "heiligen" Bunkers. Als sich gestern am späten Abend völlig unerwartet die Gelegenheit ergab, nichtkommerziellen puren rotzigen Rock zu erleben, zögerte ich erst. Die Woche hatte geschlaucht, der heutige Kindergeburtstag wollte vorbereitet werden, Weihnachtskonsumterror und, und, und. Gut, dass meine Spontaneität und Neugier siegten. Der Musik, der Atmosphäre und den Anwesenden habe ich zu verdanken, dass jeglicher Stress von mir abfiel. Genau DAS hatte ich gebraucht! Nennen will ich zwei Bands: "Astrohead" die Gewinner des Endausscheids des Nachwuchswettbewerbs im Kassablanca, und mein persönliche Favorit "Helljack" mit dem kleinen Lulu und der großen Stimme. Gegen 3.00 Uhr waren die Freunde auch nicht mehr fähig nach Hause zu fahren und sie schlugen ihre Lagerstatt bei uns auf. Gleich beginnt die große Ferienkonferenz und ich habe Mühe, mir nicht anmerken zu lassen, wie verkatert ich bin.
Standhaft Villa "

06.12.08

Sant Nikolaus bringt Villa Spaß ins Haus

Im Stiefel des Gatten befand sich heute neben einer CD, ein Buch des begnadeten Beobachter und Realsatiriker Dietmar Wischmeyer. Da ich schon wieder Lust auf Brunch hatte, will ich euch seine bescheuerte und bekloppte Meinung dazu nicht vorenthalten.

Brunch
Meine Name ist Dietmar Wischmeyer und dies ist das Logbuch einer Reise durch das Land der Bekloppten und Bescheuerten. Hier ist mein Bericht.

Als das Saufen noch eine ehrbare Tätigkeit war, da ging man sonntags zum Frühschoppen und knallte sich die Hutze voll. Heute trifft man sich zum Brunchen, was nichts anderes heißt als Saufen mit Müsli. Jetzt ist nicht mehr nur der Papa hackebreit am siebten Tag, sondern Mama und die Gören haben auch zu tief ins Glas geguckt. Wunderschön als Familien-Event getarnt, gibt sich der Brunch als harmlose Festivität im Off-Shore-Bereich der Theke. Man flegelt sich nicht breitärschig ans Brett und pfeift die Kümmerlinge rein, sondern sitzt sauber aufgereiht am - bruharhar - Frühstückstisch und süppelt Schampus oder Kir Royal. Saufen ja, aber gepflegt muß es sein. Das Buffet mit Schleuderei und Hunderogen ist drum in erster Linie vortrefflicher Vorwand, den Pegel anzuheben. Damit die Puffbrause aber nicht im leeren Magen schwappt, wird gefressen bis der Hugo qualmt. "Brunch" kommt aus dem Idiom des Angelsachsen und bezeichnet den nahtlosen Übergang vom Frühstück zum Mittagessen, das heißt auf Deutsch: dem Müsli und dem Marmeladenbrötchen wird ohne Verdauungszäsur die Kohlroulade aufgesattelt. Mehr zur Zierde liegen noch allerlei exotische Früchte am Rande der Freßbank. Das Hauptinteresse der Bruncher gilt jedoch dem absurden Kompositum der aufgebahrten Fressalien: Rollmops mit Spiegelei, Bircherpampe an Spargelröllchen. Der sportliche Aspekt der ganzen Chose ist das frühzeitige Abräumen besonders teuer erscheinender Völlereikomponenten. Gezielt fahndet der Gierschlund nach Wachteleiern und öligem Geshrimpe, nur um die Beute hernach am Luderplatz marmeladenverschmiert auf dem Teller zurückzulassen. Der Brunch ist eine Lebensmittelvernichtungsmaschinerie. Das liegt am Bezahlmodus der sonntäglichen Völlerei: für den einmal entrichteten Obolus dürfen unentwegt Attacken geritten werden auf's gefledderte Buffet. Völlig klar, daß beim mündigen Bescheuerten dann das Zählwerk rattert in der hohlen Birne: "Wieviel muß ich noch fressen, damit ich über 40 Mark komme?" Wenn dann bei 30 Öcken schon die Peristaltik nach dem Rückwärtsgang sucht, kann man bloß noch Beutestücke auf den Teller häufeln und am Tisch zu Mansche zerquetschen. Merkwürdigerweise gilt dabei immer noch der Lachs als Edelspeise, die zu ergattern sich besonders lohnt. Dabei wird das Unterwasserhähnchen seit Jahren schon mit Baggern aus den Fjorden geholt. Dennoch regiert ab 15 Uhr, wenn der Brunch zu Ende geht, der angenagte Lachslappen das zerzauste Buffet. Jetzt heißt es auch für die abgefüllte Corona, den Heimweg anzutreten, um den Sonntagsrest mit Kacken und Furzen zu krönen. Schade, daß es noch kein Brinner gibt, den nahtlosen Übergang von Frühstück und Abendbrot, dann könnte man vollgefressen gleich ins Bett.

Villa, die mit dem Adventskalender von John-mit-H. beschäftigt ist und wie jedes Jahr vor geputzten aber leeren Schuhen sitzt.