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17.02.13

27. Bluesfasching in Apolda

Unter dem Motto: "BLUES - Klappe die 27." produzierte der Lindwurm Faschingsclub Apolda e.V. eine filmreife Veranstaltung. Dabei zauberten die Lindwurm-Requisiteure einen historischen Abriss der Filmgeschichte in die Tiefgarage des Hotels am Schloß - ein tolles Szenenbild! Komparsen waren die Bluesgänger aus ganz Deutschland, die für ausverkaufte Kasse sorgten.


Akteure an den zwei Abenden waren: Inutero, Blues Attack, Footsteps, Mauricio Pugno feat. Mz Dee, Tumbling Dice, Engerling, Heinz Glass Band, High Voltage, Why Ma', Le-Boogie Band, Guitar Crusher, Hot 'n' Nasty, Monokel, Kirsch & Co.

Letzterer (Kirsche) spielte trotz des Handicaps einer gebrochenen Hüfte, die er sich bei einem Sturz zugezogen hatte. Die aufmerksame Regie hatte ihm dazu einen goldenen Rollator und vergoldetes Bettgeschirr auf die Bühne gestellt und so mussten die Kirsche-Fans nicht auf ihre Wunschbesetzung verzichten.

Einen fetten Stern in den "Walk of Fame" der Tiefgarage hatten sich die fünf frischen Jungs von "High Voltage" verdient. Sie heizten uns auf der kleinsten Bühne mit zwei Auftritten ordentlich ein und haben mir am besten gefallen.


Altstar war die Blues-Legende Sidney Selby "Guitar Crusher", der sehr ausdruckstarken, ursprünglichen Blues auf die Bretter brachte. Von dem 82-jährigen Original aus North-Carolina sprangen noch lange nach 2.00 Uhr nachts magische Funken auf das Publikum über.


Beste Grüße an meine Freunde in Apolda, ihr habt wieder eine preisverdächtige Produktion hingelegt.

Villa an der Kamera

19.02.12

"What's Goin' On?" Apolda

Von dem 1995 in London verstorbenen irischen Blues-Rock-multi-Instrumentalisten Rory Gallagher stammt das Zitat: Wenn ich einmal abtreten muss, bleibt wenigstens meine Musik als Erinnerung. Und wenn ich im Himmel angekommen bin, werde ich Jimi als erstes fragen: "What's Goin' On?"

Apolda hätte ihm mit dem 26. Bluesfasching, unter dem Motto "Blues zwischen Himmel und Hölle", eine gute Antwort geben können. Großartig wieder die kreative Umsetzung des Themas in der Tiefgarage des Schlosshotels. Lange haben wir vor dem übergroßen Wandbild, das letzte Abendmahl verstorbener Musiklegenden, gestanden und gerätselt, wer wer ist.


Auf unserem Weg durchs Fegefeuer in den Himmel ließen wir uns am Samstag von acht Bands auf drei Bühnen läutern. Das Höllengeschrei eröffneten Tumbling Dice, Kuhle & The Gang und OZMB - Ohne Zeh Mit Bass. Letztere allesamt Mitglieder der Apoldaer-Stadtverwaltung mit dem Urgestein Dietmar Rosenkranz "Rosi", dem seit Jahren die Musikauswahl des Bluesfaschings obliegt.


Zwischen Himmel und Hölle war danach noch Platz für die Lausitz Blues Band, die Musiker von The Sons Of The Desert und Die Anonymen Musikaliker. In den gekracht vollen Gängen der Tiefgarage hingegen wurden Platz und Luft immer weniger.


Nach Mitternacht standen mit der Christoph Gallas Blues Band und Dynamite Daze zwei weitere teuflisch gute Highlights auf den Bühnen. Verstärkt durch den stimmgewaltigen Sänger und Thüringer Bluesurgestein „Big Minna“ Frank Friebel, einem Gastmusiker aus Illinois und dem Jenaer Posaunisten Sebastian Dorschner wurde es ein großartiger bluesgroovender Abschluss.

Mein Dank geht an die vielen Helferlein vom Lindenwurm Faschingsclub Apolda e.V., die das Konzept vom Alternativ-Karneval Jahr für Jahr mit Leben erfüllen.


Mit Blues-Rock im Ohr hat das Jüngste Gericht seinen Schrecken verloren.
Kein gefallener Engel Villa

21.01.12

Apolda zwischen Himmel und Hölle

Um den etwas wintertrüben Augen Glanzlichter zu gönnen, besuchte ich gestern mit zwei lieben Freundinnen die neuste Ausstellung im Kunsthaus Apolda Avantgarde "Reisen mit William Turner".


Der am 14. Mai 1775 in London als Sohn eines Friseurs und Perückenmachers geborene englische Landschaftsmaler William Turner gilt als Entwickler der Stimmungslandschaft und führender Vertreter der Romantik. Im Kunsthaus Apolda sind nun 71 Mezzotinto-Radierungen aus der Mappe "Liber Studiorum" ausgestellt. Leider fand ich keinen so rechten Zugang zu den gezeigten Ausstellungsstücken, ich gestehe freimütig, ich fand sie etwas fad. Von einem freundlichen Servicemann ließen wir uns Mezzotinto (eine Gravur-Ätztechnik) erklären, auch wenn er dafür ein Lexikon bemühen musste. Die Ausstellung ist noch bis zum 09.04.2012 geöffnet, mögen sich andere ein eigenes Urteil bilden.

Um den etwas wintertauben Ohren Paukenschläge zu gönnen, freue ich mich auf den traditionellen Blues-Fasching in der Tiefgarage des Apoldaer Schlosshotels am 17. und 18. Februar. Seit Jahren beweist der Lindwurm Faschingsclub Apolda e.V., dass Blues und Fasching sehr wohl Hand in Hand gehen können. "Blues zwischen Himmel und Hölle" ist das diesjährige Motto und 14 Bands sind bestätigt. Gespannt bin ich auf die Dekoration der Tiefgarage, schon das aufregende Ankündigungsplakat dürfte nicht den Segen des Pontifex erhalten.


Villa, die sich noch überlegt, ob sie sich bei der Abendgarderobe an die Plakatvorgabe hält.

07.03.11

25.Bluesfasching in Apolda - "25 Jahre wilde Ehe"

25 Jahre, eine reich erfüllte Blueszeit, feierte der Lindwurm Faschingsclub Apolda e.V. mit seinen Gästen am Wochenende in der Tiefgarage des Hotels am Schloß in Apolda. Das traditionelle Event der internationalen Bluesszene zieht Fans von überall her an und bietet alles rund um Blues und Bluesrock.

Wir haben uns für den Samstag entschieden und gleich die erste Band "Autumn Blues Band" auf der mittleren Bühne spielte so frisch und locker auf, dass es eine große Hörfreude war. Sänger Micha Berndt agierte mit Akustik-Gitarre und bluesigem Gesang von einer Apoldaer Bierkiste aus und seine Bandkollegen glänzten durch Spielfreude.
Wenn die Musik auf mehreren Bühnen spielt, hat man immer das Problem und die Befürchtung, was zu verpassen und so haben wir nur einen kurzen Abstecher zur großen Bühne gemacht, um den Rhytm Blues, Funk und Soul sowie zeitloser Rockmusik der Gruppe "Solace" zu lauschen. Auf der kleinsten Bühne spielte den ganzen Abend die heimische Band "Wicked Device", aber sorry Jungs, eure Musik war so gar nicht mein Fall.
"Shawue" hatte den längsten Soundcheck, leider waren die in deutsch gesungenen Folksongs sehr schlecht zu verstehen. Dabei war es egal, ob ich direkt vor der Bühne stand oder hinten an der Beschallungsanlage. Schade!

Im Verlauf der Musiknacht wurde der Dunst in der Tiefgarage dichter und dichter und meine "Hausfrauenkamera" hatte es immer schwerer, sich durch die Dunstglocke durchzusetzen. Dabei sang von 22.30-0.00 Uhr die mit Abstand wohl hübscheste Frau mit den schönste Beinen des ganzen Bluesfaschings. Die deutsch-Amerikanerin Jenny Boneja bewegte sich mit Eleganz und Anmut auf der Bühne und passte stimmlich perfekt zu den Musikern "The Ballroomshakers", um den Blues der vierziger Jahre zu zelebrieren. Für mich der beste Musikbeitrag des Abends.

Von 0 bis 2 Uhr spielte auf der großen Bühne "Kirsche & Co", seit Jahren eine feste Größe des Bluesfaschings. Bei dieser Band feiern die Macher vom Lindwurm seine Musik und sich selbst. Die Brote sind verkauft, die Bands ausbezahlt, die Spannung, ob alles klappt, hat sich gelegt. Sie tanzen im Kreis und hüpfen, als wenn es der letzte Bluesfasching wäre. Wer mochte, konnte zu den Rockmusikern auf die Bühne kommen.
Mich zog es aber wieder in die Unteretage, war ich doch gespannt auf den Bluesgitarristen und Sänger Khalif "Walin" Walter, der schon über 10.000 Zuhörern auf dem Cincinnati-Blues-Festival mit seinem Boogie-Blues begeisterte. Musik im New-Orleans-Stil.
Der Intensität seines klagenden Blues, seiner Improvisationen auf der Gitarre konnte ich mich nicht entziehen. Ein wahrer Real Blues Man. Großartig!

Als wir das Musikfest verließen und ich ein wenig über meine tauben Ohren jammerte, meinte der Gatte, Bluesfasching wäre nun mal kein Kindergeburtstag.
Dank an meine Freunde in Apolda. Ihr habt wieder eine großartige Bluesnacht organisiert, tolle Bands eingeladen und uns obendrein bei euch schlafen lassen. Und während ich schon mein müdes Haupt bettete, musstet ihr noch das größte Chaos in der Tiefgarage beseitigen.
Diese Silberhochzeit war ein Fest! Villa

06.02.10

Winter-DEKAdance in Jena

Als letzte Woche am 2. Februar "Groundhog Day" (Murmeltiertag) Phil aus seinem Winterquartier gelockt wurde, sah man seinen Schatten und das Murmeltier zog sich in seinen Bau zurück. Verkündet wurde, der Winter würde noch sechs Wochen anhalten.
Bandleader Bert Stephan, Sänger der aus Dresden stammenden Rock (Nonsens)-Band DEKAdance, verkündete dagegen gestern im F-Haus provokant, großspurig: Die Zuhörer hätten mit diesem Bandauftritt den künstlerischen Höhepunkt 2010 bereits erreicht. Nun das sei dahingestellt, aber bei DEKAdance ist der Name Programm. Die zappaeske Note, abseits des Mainstreams, artete schon mal in Clownerie unterhalb der Gürtellinie aus. Die bekannten Running Gags trafen nicht nur Herrn Hansi (Hansi Noack Geige/Gesang) mit seinen schütteren, wehenden Endlosrastazöpfen, sondern auch den Betreiber des F-Hauses Steffen Bernhardt, der als Veranstalterschwein betitelt wurde "...mach dich weg von unserer Bühne, es reicht. wenn du unser Geld verjuchtelst."
"Das ist ein Rockkonzert, macht was draus, ist euer Geld" wäre das Credo des Abends und der Titel der Tour „International Lover Tour 2009/10“ hätte wie immer nichts mit ihrer Musik zu tun, sondern würde so schön zu ihren Kostümen passen. Diese waren bestimmt von der Jenaer Stadtwirtschaft ausgeliehen.
Als ein Fan von Olaf Schubert war es für mich eine große Freude, seine Schwester Gabi Schubert (das Mädchen aus Petrovich) außerordentlich spielfreudig am Schlagzeug zu erleben.


Da ich nicht in der Zeitschleife festsitze wie Phil Conners im Film " Und täglich grüßt das Murmeltier" war das Konzert am gestrigen Abend eine gelungene Kampfansage an die noch verbleibenden sechs Winterwochen.
Meine Freunde in der befreundeten Kreisstadt Apolda bereiten an diesem Wochenende den Bluesfasching 2010 vor. Eine Tonne Knoblauch wird geschält und tausend Klöpse vorgekocht. Leider kann ich in diesem Jahr nicht teilnehmen, aber allen Jenaern lege ich ans Herz, wenn ihr Faschingsmuffel seid und als Alternative gute Musik erleben wollt, lasst euch den 24. "Zoo(logisch) Blues" nicht entgehen.


Villa, die nächste Woche in affenartiger Geschwindigkeit den deutschen Winter verlässt und den Menschenaffen im malaiischen Schutzgebiet für Orang-Utans auf die Spur kommen will.

22.02.09

Dekadenz im Glockenstädchen

Normalerweise stehen bei mir Valentinstag, Karneval... auf der Ignore-Liste, aber auf den Bluesfasching in der befreundeten Kreisstadt Apolle fahre ich schlicht ab, wie Schmidts Katze. Es ist nicht so ein erzwungener, krampfiger Mist, sondern frisches Ohrenfutter. Blues gegen den inzwischen lang andauernden Winterblues. Auch auf unsere Freunde und Macher dieses Events freuen wir uns jedes Jahr, nehmen wir doch aus diesen Treffen immer einen großen Vorrat positiver Energie mit nach Hause. Die Tiefgarage des Schloßhotels war wieder liebevoll dekoriert unter dem diesjährigen Motto: "Läds`s DekaDänz", wobwi die Idee, von den abgebrannten Dollarscheinen natürlich von meinem Freund und Exportschlager aus Jena kam.


Den Auftakt gab die Band Re-Late und als "Spezial Guest" Manni Halfmann an der Harp zum Zuge kam, spätestens dann waren wir beim Blues angekommen. Monokel Blues Band, HISS und Kirsche&Co sind eh gesetzte Größen, The Nickajacks fesselten besonders das jüngere Publikum und die Band Shawue haben wir schlichtweg verpasst. Der Knüller des Abends aber war für mich eindeutig Jeanne Carroll&Blue Heat. Die First Lady Of Chicago Blues sang wundervollen authentischen Blues, mit einer begnadeten Intensität und was die Frau mit 78 Lenzen noch für Power versprühte, ging auf keine Kuhhaut.



Dank an unsere tollen Gastgeber, ihr offenes Haus, ihre Gastfreundschaft und der Spaß den sie bei all dem haben, macht uns unsere Liebe zum Apoldaer Bluesfasching erst perfekt.
Der Tag klang aus mit einem vorgezogenen politischen Aschermittwoch, einer Philosophie-und Politikstunde in Villas Küche und der Frage welche Gesellschaftsordnung folgen könnte. Unter den Aspekten der derzeitigen politischen Dekadenz, war der Lösungsansatz des Gatten und der Jugendfraktion eine "Gute Diktatur".
Blues und Gruß Villa