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11.08.13

Ambosswolke über Jena

Als ich am 27. Juli bei dem Konzert von Acoustic Africa meinen Blick zum Himmel richtete, sah ich ein eindrückliches Naturschauspiel. Eine herrliche Ambosswolke schob sich in Richtung Jentower. Diese dichten vertikalen Wolkenformationen türmen sich an heißen Tagen auf und bringen meist Gewitter und Hagel.
Meine Kollegin Antje hat diese Wetterboten über Winzerla sehr schön eingefangen.


Ein wahres Feuerwerk am Musikhimmel feuert die Kulturarena 2013 ab und passend zu den Tropennächten brachten die Legenden der Karibikinsel Kuba vom "Buena Vista Social Club" heiße Rhythmen nach Jena.


Ehrengast und immer noch eine beeindruckende Musikpersönlichkeit war die am 29.Oktober 1930 in Havanna geborene Omara Portuondo. Weltweit bekannt wurde sie in einem Film von Wim Wenders.


Aus dem hohen Norden Dänemarks, aber bei weitem nicht unterkühlt, brachte uns die wunderbare Stimme von Tina Dico Sonnenschein ins Herz. In ihrer Heimat gehört die junge Popsängerin und Songwriterin zu den Stars und wenn ich nächste Woche zu einem Leonard Cohen-Konzert auf die dänische Insel Fünen fahre, nehme ich ihre Musik als Reisebegleitung mit ins Gepäck.



Wie ein Blitz am Gewitterhimmel spaltete The Brandt Brauer Frick Ensemble das Publikum im Arenarund. Für die meisten ein genialer Musikabend, für andere war die analoge Clubmusik zumindest ungewöhnlich. Elektronische Tanzmusik mit dem Instrumentarium der klassischen Musik zu vereinen, macht den typischen Brandt-Brauer-Frick-Sound aus. Der Regen passte zum Konzert.


Sehr angenehm war die Atmosphäre bei dem Johannes Oerding-Konzert. Es war eine Musik, die vom Herzen kam und dies merkte man auch jedem Ton an.



Ich wünsche der Kulturarena weiterhin eine Hochdruckwetterlage mit sonnigem, warmen Wetter und tollen Musikern auf der Bühne.

Auf dem Weg nach Norden

Villa

28.07.13

Acoustic Africa - Musik vom heißen Kontinent

Die Temperaturen an diesem Wochenende brechen alle Rekorde und Jena stöhnt über die Hitzewelle.
Von ihren Heimatländern Elfenbeinküste und Kamerun brachten uns die Musiker von Acoustic Africa zusätzlich heiße Töne und Rhythmen des afrikanischen Kontinents in die Kulturarena. Die drei Sängerinnen Dobet Gnahorè, Manou Gallo und Kareyce Fotso haben eigene erfolgreiche Soloprogramme, als Trio waren sie außerordentlich stimmgewaltig.


Besonders Dobet Gnahorè verblüffte mich neben ihrer Stimme mit ihrer unglaublichen Körpersprache und den fast akrobatischen Tanzeinlagen. 2010 wurde sie dafür mit einem Grammy in der Rubrik "Best Urban/Alternativ Performance" belohnt.


Aly Keita bediente virtuos das Balafon. Ein Balafon ist der Urahne unseres heute bekannten Xylophons, dabei geben Holzstäbe und Tierhaut den Rahmen und hohle Flaschenkürbisse dienen als Resonanzkörper.


Kleine Anmerkung: Knapp 90 Minuten Programm sind ein wenig wenig, um einen Kulturarenaabend zu füllen und die Bestuhlung war unnötig.

36 Grad und es wird noch heißer, mach den Beat nie wieder leiser ... Dieser Hit vom ausverkauften Kulturarena-Konzert 2010 (2raumwohnung) kam mir in den Sinn, und wenn es stimmt, was die Meteorologen vorhersagen, könnten wir heute die 40-Grad-Marke noch knacken.

Villa

27.07.13

Les Yeux d’la Tête ein kleines Stück Paris auf der Kulturarena

Von der ersten Minute an machte das Sextett Les Yeux d’la Tête das Arenarund zu einer lebensfrohen Tanz-Party und drehte uns Besucher durch die Anarcho-Polka-Mangel. Ein Live-Erlebnis der Extraklasse!


Explosiv, fiebrig, begeisternd - ein musikalischer Schmelztiegel, der Sommerhitze des Tages angepasst. Da konnte auch der halbstündige Sommerregen die Gemüter kaum kühlen.
Das Motto der Band: „On aime chanter, la fête et la folie!“ („Wir lieben das Singen, das Feiern und den Wahnsinn!“) honorierten die Besucher mit frenetischem Beifall, so dass der Zugaben-Teil ein klein wenig länger ausfiel, als es die Stadt erlaubt. Spielfreude pur - gut so!



Merci, ihr Pariser Jungs, für einen fabelhaften Musikabend.

Villa

21.07.13

Musikalischer Auftakt Kulturarena 2013

Sommer in Jena ist nun seit 22 Jahren fest mit der Kulturarena verbunden. Margret Franz und Lutz Engelhardt eröffneten am 17. Juli die KonzertArena.


Drei Jahre habe man versucht, den jungen Ausnahmeposaunisten Trombone Shorty (Mr. Troy Andrews) und seine Stammband Orleans Avenue auf die Bretter des Theatervorplatzes zu bekommen. Das Auftaktkonzert wurde von den Besuchern begeistert aufgenommen, da hatte sich die Geduld gelohnt.
"Supafunkrock" nennt dieser coole Typ sein berauschendes musikalisches Gebräu und es erwies sich als fulminanter Kracher. Mit brachialer Energie powerte er an Posaune und Trompete, riss seine Mitstreiter in den Bläserwahnsinn und die Zuhörer von den Stühlen. Seine tolle Soulstimme gab`s als Zugabe obendrauf.




Ein absoluter Knaller im Arenarund.

Auch der zweite Abend sollte sich als Highlight erweisen. Auf großer Welttournee machte die legendäre Stimme von Supertramp Roger Hodgson in Jena Station und erfreute uns mit seinem großen Repertorium.


Annedore hat ihre Konzerteindrücke für Jenalebt zusammengefasst, lieben Dank dafür.

Roger Hodgson in Jena

Wochen habe ich auf dieses Konzert hingefiebert, davon geträumt, und am Donnerstag war es endlich soweit. Als Roger Hodgson bescheiden und freundlich lächelnd auf die Bühne kam, verspürte ich nur noch eines: pures Glück! Und dieses Gefühl hielt vom ersten Ton von "Take the Long Way Home" bis zum letzten Ton der dritten Zugabe, "Breakfast in Amerika", an.
Das Repertoire umfasste bekannte und weniger bekannte Songs aus mehreren Supertramp-Alben, aber auch beispielsweise "Death and a Zoo" vom Soloalbum "Open the Door". Die Band wirkte sehr harmonisch und sorgte mit ihrem Können für den perfekten Supertramp-Sound. Das Publikum sang begeistert mit, klatschte und tanzte. Es war offensichtlich, dass auch die Musiker sich hier, an diesem "secret place", wie Roger Hodgson es ausdrückte, wohl fühlten.
Warum mir seine Lieder so am Herzen liegen? Weil sie sowohl musikalisch als auch inhaltlich bedeutend sind und mich im tiefsten Inneren berühren. Aber auch der Musiker selbst berührt mich in seiner ganzen Art.
"The most important thing in life is LOVE"
Und so wird mir dieses Konzert als eines der schönsten Ereignisse in meinem Leben in Erinnerung bleiben.

Annedore


So kann es weitergehen: Sommerfeeling und ein großartiges Arenaprogramm.

Villa

15.09.12

Hundert Taschen

"Wenn man viel hineinzustecken hat, so hat ein Tag hundert Taschen" lautet ein Zitat von Friedrich Nietzsche und meine Taschen sind prall gefüllt.
Die letzten Konzertbilder der Kulturarena wollte ich noch zeigen. Die Zeit des Festivalfiebers vor dem Theaterhaus war für mich Kraftakt und Jungbrunnen zugleich. 68.500 Besucher begaben sich auf diese musikalische Sommer-Entdeckungsreise 2012 in Jena und erfreuten sich an Live-Musik.

Heimvorteil hatten die Jena-Herren von "Feindrehstar", die feinste Clubmusik unter die tanzwütige Menge brachten. Gemeinsam mit dem Genfer DJ Kadebostan und seiner National Fanfare of Kadebostany übertrugen sie trotz Regen die Spielfreude eins zu eins aufs Publikum. Ein großer Abend!



Sein bislang am schnellsten ausverkauftes Konzert sei es gewesen, erklärte Tim Bendzko den 3000 Besuchern und natürlich wollte er "Nur noch kurz Jena retten". Das Tim Bendzko-Konzert war eine fröhliche Familiensause. Nicht so ganz mein Musikgeschmack, aber ich ließ mich von der munteren Bühnenshow und den begeisterten Fans anstecken.


Eine der hundert Taschen habe ich gestern sehr gerne gefüllt mit dem Besuch der aktuellen Ausstellung in der Kunstsammlung im Stadtmuseum. Die wunderbare Ausstellung des russischen Malers Alexej von Jawlensky, der mit seinem expressionistischen Stil den Impressionismus ablöste, ist schon vor hundert Jahren vom Jenaer Kunstverein gezeigt worden. 1912 stieß Jawlensky mit seinen "Köpfen" bei den Jenaern auf Begeisterung. Er schloss sich der Arbeitsgemeinschaft "Blauer Reiter" an und auch von seinen Weggenossen Klee, Feininger und Kandinsky sind einige Bilder in der Ausstellung.


Wer sich musikalisch die Taschen vollhauen möchte, hat beim Altstadtfest Jena 2012 eine große Auswahl. Gestern nach dem traditionellen Turmblasen und Bieranstich eröffneten fast hundert Jahre Bandgeschichte den musikalischen Reigen. Mit "Modern Soul Band" und "Electra" standen zwei DDR-Klassikrockbands auf der Marktbühne, die bis heute großartige Konzerte geben können. Als gegen 23.00 Uhr "Tritt ein in den Dom" zelebriert wurde, Bernd Aust mit wunderbaren Querflötensolos glänzte, waren die gestandenen Dresdner Jenas Markthelden.


Ebenfalls aus Dresden kommt die Band "Letzte Instanz", die mit Rock im Wave-Gothic-Stil am Sonntag auf der Bühne stehen wird. Mein Favorit ist am Mittwoch, 19.September, zu hören, die Musiker aus dem kulturellen, belgischen Schmelztiegel Antwerpen, das Antwerp Gipsy-Ska Orkester.

Villa, die sich aufmacht, die Ankunft der über hundert Oldtimer aus Thüringen auf dem Ernst-Abbe-Platz zu besichtigen.

26.08.12

Opulenter Wüstenrock von "Giant Giant Sand"

Als ich im Kulturarena-Programmheft von wüstenhaft-melancholischem Gitarrenrock las, erinnerte ich mich sofort an die schönen USA-Reisebilder meines dänischen Bruders vom letzten Jahr. Howe Gelbs Konzert wäre ganz nach seinem Geschmack gewesen.


Die amerikanische Band "Giant Giant Sand" erreichte, dass man die unendlichen Weiten der Wüste auch in Jena spüren konnte. Howe Gelb (Sänger und Gitarrist), der erst etwas später auf die Bühne kam, gilt als DIE Leitfigur in der Independent-Musikszene Arizonas. Seine generationenübergreifende Band bestand aus amerikanischen und dänischen Musikern. Putziges Detail: Der dänische Violinist Asger Christensen hatte sich während des Konzertes ein Baby (natürlich mit Kopfhörern ausgestattet) auf den Rücken gebunden und fast konnte man meinen, das Kleine bewegte die Füßchen im Takt. Obwohl Hower Gelb die dominierende Stimme des Abends war, kamen auch alle anderen Musiker zu schönen Solo-Parts. Sie waren in gigantischer Spiellaune.


Villa, heute mit Grüßen an ihren Bruder in Dänemark, der wie Howe Gelb seit vielen Jahren mit einer dänischen Frau verheiratet ist.

Zauberhaft - ausverkauftes BOY-Konzert in Jena

Die zarten Zwei des Duos BOY, Valeska Steiner und Sonja Glass, lieferten mit ihrer Band ein großartiges Konzert in Jena und hinterließen einen sehr nachhaltigen Eindruck auf mich.
Das Vorprogramm bestritt das Pop-Duo "Me and My Drummer" Charlotte Brandi und Matze Pröllochs. Leider kamen wir etwas spät in die Arena, da der Andrang im Einlass zu groß war. Die Fotos dieser Musiker kommen von dem Fotografen Sebastian Weise und ich möchte noch einmal auf sein Crowdfunding-Projekt hinweisen. 52 % sind schon geschafft, der Rest sollte auch noch zu stemmen sein.


Sebastian, alias Pestkrause schreibt über den Abend:

Zeit für Süßigkeiten - ME AND MY DRUMMER und BOY in der Kulturarena Jena

"Gott, ist das süß!" Diese oder ähnlich gelagerte Äußerungen war Kern der Publikumsmeinung an diesem denkwürdigen Donnerstagabend im Jenaer Arena-Rund. Und es war dem nichts hinzuzufügen oder eben doch so viel. Das war mehr als süß. Das war schnuckelig und (ver)liebenswert und in hohem Maße anhimmelungswürdig. Und da spricht der Autor nicht nur vom Geschehen auf der Bühne, auch unten auf dem Platz war Zeit für Süßigkeit. Auch wenn BOY-Sängerin Valeska Steiner überrascht ausrief, dass noch nie so viele Männer im Publikum gewesen wären wie an diesem Abend in Jena, zeigte es sich doch wieder, dass BOY die bei weitem hübschesten Frauen als Fans hat. Und sie kamen zahlreich, um sich im Elektro-Pop-Sound der Band zu wiegen, mitzusingen und zu tanzen. Ausverkauft war die Veranstaltung und wohl auch am Schluss der Merchandise-Stand, und zahllose glückselig blickende Damen und Herren (der Autor eingeschlossen) nannten nun zumindest einen BOYtel ihr eigen. Tolles Konzert, tolle Band und auch tolles Vorprogramm: ME AND MY DRUMMER waren im Sound angelehnt an den Hauptact des Abends, konnten aber durch ein wenig mehr Wuchtigkeit punkten. Alles in allem ein großes Daumen-Hoch für zwei Bands der locker-flockig-femininen Art!.

Hach, war das ein schönes Konzert: Der perfekte Soundtrack zum Sommer - und auch vor den Toren des Theatervorplatzes hatten sich Hunderte Zaungäste eingefunden, um den beschwingten Pop-Songs zu lauschen.

Villa konnte sich dieser Charmeoffensive nicht entziehen.

25.08.12

Urbane Kulturarena

Nun geht meine musikalische Entdeckungsreise Kulturarena 2012 bald zu Ende und ich möchte noch einige Konzertbilder nachreichen. Den Reigen eröffnen die Musiker von "The Urban Mash Up All Stars". Als frisch gespeistes Bühnen-Kraftwerk angekündigt, hatte ich anfangs Probleme, die Energie aufzunehmen. Im Verlauf des Abends, nach den Einzelauftritten von Matteo Capreoli, Fetsum, Y'Akoto und Cassandra Steen, wurde es zunehmend spielfreudiger und grooviger. Allerdings empfand ich die Deutsch-Ghanaerin Y'Akoto sehr blass, so wie ihr Bühnenoutfit, das mich an eine umgehängte Pferdedecke erinnerte. Sie fehlte dann auch bei der großen gemeinsamen Jamsession am Ende des Abends. Die "Größen" des deutschen Souls boten einen bunten Stilmix und natürlich durfte Cassandras Steens Glashaus-Hit "Stadt" nicht fehlen.




Mit der Coverversion von Tracy Chapmans "Talkin' 'Bout a Revolution" verschmolzen die deutsche Urbanszene und das Jenaer Publikum am Konzertende zu All Stars.

Villa

19.08.12

Kubanische Musikkultur im Zweierset

Musik von der Karibikinsel Kuba, diese einzigartige Melange aus Tradition und Moderne, hat in Jena eine große Anhängerschar. Mein europäisches Ohr konnte sich durch drei Besuche vor Ort auf Kuba gut in den Urrhythmus der lateinamerikanischen Musikstile reinhören, aber nie ins Tanzen umsetzen. Doch die Salsa-Szene in Jena und Thüringen ist immer vor Ort, wenn Musiker der Sonneninsel spielen und machen auch beim Zuschauen Lust auf Bewegung. Der in Havanna geborene Juan de Marcos González und seine "Afro Cuban All Stars" eröffneten am 2. August 2012 den Reigen, der auch den letzten Tanzmuffel aus den Sitzen reißen sollte. Der Rastalockenmann steht für Kubas Rock 'n' Roll und gilt als Archivar der Musik seines Landes.



Ebenfalls in großer Formation - und das tanzwütige Publikum im Sturm einnehmend - gastierte "Manolito Y Su Trabuco" am 15. August im Arenarund. Diese Salsa- und Timba-Musikgruppe ist derzeit die Nummer eins in der Heimat und sie verwandelte den Theatervorplatz in eine Latino-Disco. Jenas Salsatänzer Ernesto betanzte jede "Willige" und auch die vielen Schüler seiner Salsakurse zeigten ihr Können. Professionalität an allen Instrumenten beherrschte das Konzert.





Ein Déjà-vu hatte ich nach diesem lebensfrohen Konzert, als (illegale) Zigarrenverkäufer ihre Rauchwaren im Gastrobereich der Kulturarena verticken wollten. Gute Musik und Zigarren sind nun mal die Aushängeschilder Kubas und den wunderschönen Sandstrand der Karibik wünschte ich mir heute, am wohl heißesten Tag des Jahres nach Jena.

Villa

18.08.12

So schillernd wie Seifenblasen - Kulturarena 2012

So bunt wie Jenas Wochenmarkt und so schillernd wie der Seifenblasen-Flashmob auf dem Uni-Campus am Freitag ist das Programm der Kulturarena Jena.



700 bis 800 Teilnehmer waren einem Aufruf auf Facebook gefolgt, das Motto: "Seifenblasen für den Weltfrieden" und das Spektakel auf dem Ernst-Abbe-Platz war ein Publikumsmagnet.

Der größere Magnet für mich ist natürlich die Jenaer Kulturarena. Nach zehn Konzerten komme ich mit den Bildern zeigen und Konzertberichten gar nicht mehr hinterher.
Heute, hier an dieser Stelle, möchte ich mich herzlich bei den "Machern" für die schönen Arena-Abende bedanken. Sommer in der Stadt und Kulturarena Jena ist seit vielen Jahren für uns längst unverzichtbar. Die Konzerte, oft auf höchstem künstlerischen Niveau, erfreuen Musikbegeisterte aus der ganzen Republik.


Mit Frau Dr. Margret Franz, der die Gesamtverantwortung für das Festival obliegt, hatte ich gestern vor dem Konzert von "Gigant Gigant Sand" Gelegenheit für ein kurzes Gespräch. Auch sie war noch beeindruckt von dem wunderbaren BOY-Konzert am 16. August. Viele hundert Zaungäste, die es verabsäumt hatten, sich rechtzeitig eine Karte zu sichern und die die Kreuzung am Engelplatz okkupiert hatten, profitierten von dem Gentlemen's-Agreement von JenaKultur und Polizei. Der Verkehr wurde umgeleitet.
So friedlich können Flashmobs und Occupy Engelplatz in Jena sein.

Villa

10.08.12

Gitarrengott Al Di Miola in der Kulturarena Jena

Der Saitenhexer

Gitarrist Al Di Meola im ausverkauften Kulturarena-Konzert


Im weißen Hemd kommt er auf die Bühne, fast bis zum Nabel aufgeknöpft, die italienischen Wurzeln kommen wohl durch. Auch eine Abgrenzung ist das, was der Stargitarrist Al Di Meola hier betreibt. Eine Grenze ziehen zu seinen musikalischen Mitstreitern an diesem Abend, die allesamt in grauschwarzer Garderobe im dunklen Bühnenhintergrund zu verschwinden drohen: Gitarrist Kevin Seddiki aus Frankreich, Schlagzeuger Peter Kaszas aus Ungarn und der Italiener Fausto Beccalossi am Akkordeon sind an ihren Instrumenten nämlich über jeden Zweifel erhaben und könnten mit virtuoser Kraft dem Star in der Mitte durchaus die Schau stehlen. Aber der Eindruck währt nicht lange, zu eingespielt ist das Ensemble aufeinander, zu sehr angewiesen einer auf den anderen. Und so schöpfen sie eine Kraft aus dem jahrelangen Zusammenspiel, die dem Publikum den Atem nimmt. Zu sehen gibt es nur schnöde Unplugged-Instrumente, aber was die Ohren erreicht, ist eine so furiose Mischung aus jazzigem Tango, Flamenco und jedweder Saitenzauberei, derer man habhaft werden kann. Stoisch scheint dabei der Hauptakteur Di Meola, mit viel mehr Mimik gesegnet sind der zweite Gitarrist und der Akkordeonhexer, aber worauf es hier ankommt, ist nicht die Show - die Di Meola mit einer Jagd auf Mücken und Käfer im Sommerabendlicht gleich mitliefert - sondern der Klang. Und von diesem Hexenzauberklang, diesem unglaublich virtuosen Wahnsinn, gab es reichlich an diesem Abend in der ausverkauften Kulturarena Jena.

Text: Freundliche Übernahme meines Freundes Pest Krause




Es war ein erstklassiger Musikabend! Der Italo-Amerikaner Al Di Meola, der zu den besten Gitarristen der Welt zählt, überzeugte mit Leidenschaft und brillanter Technik. Es lag eine seltene, angespannte Andächtigkeit über dem Arenarund. Der Seitenzauberer und die "New World Sinfonia" präsentierten sich als eingeschworene Gemeinschaft. Besonders Fausto Beccalossi mit seinem Akkordeon war für mich die große Überraschung. Auch mit seinen stimmlichen Untermalungen, die man manchmal nur erahnen konnte, war er ein kogenialer Partner.




Die Leichtigkeit an den Gitarrenläufen steigerte sich im Zugabeteil zum furiosen Höhepunkt. Fast alle Besucher des Sitzplatzkonzertes verließen ihre Plätze und schlossen dichter und dichter zur Bühne auf. Der Titel "Friday Night in San Francisco" aus dem gleichnamigen Album, der als Genre-Klassiker gilt, beschloss diesen großartigen Kulturarenaabend.

Begeistert Villa