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26.03.11

Mit hundert Augen

Dieser kapriziöse Hühnervogel mit den hundert Augen begegnete uns auf der Insel Cran Canaria. Der blaue Pfau (Pavo cristatus) gilt als Sinnbild der Eitelkeit.

Goethe schreibt in einem Gedicht: "Der Pfau schreit hässlich, aber sein Geschrei erinnert mich ans himmlische Gefieder...".
Unser himmlisches Vergnügen war eine Fahrt aus der Vogelperspektive im Heißluftballon, dem Sonnenaufgang entgegen. Etwas mulmig war mir schon, als wir gegen 3.00 Uhr in die Berge fuhren und der Ballon aufgeblasen wurde. Ich entdeckte faustgroße Löcher in der Ballonseide! Auf meine skeptische Nachfrage wurde mir versichert, dies wäre kein Problem, die Masse der heißen Luft würde ihn schon oben halten und warme Luft würde nur sehr langsam entweichen. Auch hatte ich mir die Ballongondel etwas größer vorgestellt, aber der Fahrer, der Gatte und ich hatten genügend Platz, als es in den frühen Morgenstunden ab in die Höhe ging. Der Blick auf die Insel und das Meer von oben war faszinierend schön und mir schwand das kleine Angstgefühl. Nach anfänglich großer Höhe, sind wir in Küstennähe so niedrig gefahren, dass ich fast den Wetterhahn einer Kirche berühren konnte. "Weich" gelandet sind wir auf einer großen Palmenallee, wo das überstandene Abenteuer mit Cava, dem spanischen Sekt, würdig gefeiert wurde. Ein "Certificado de Bautismo del Aire" nenne ich nun eitel mein eigen.

Die Insel des Kanarischen Archipels ist in ihren touristischen Zentren im Süden ziemlich hässlich und man muss schon das Inselinnere der Vulkaninsel bereisen, um die landschaftliche Vielseitigkeit zu erleben. Die dort wunderschön blühende Flora kam mir vor wie ein gigantischer Naturpark und in den einsamen Bergdörfern schien die Zeit still zu stehen.

Unsere Eindrücke waren so facettenreich wie die farbenfrohen Federn des Pfaus.
el piloto Villa