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25.04.09

"Magie des kurzen Augenblicks" das 10. Jenaer Kurzfilmfestival

Nach einer sehr unangenehmen Wurzelzahnbehandlung gönnte ich mir gestern, bei wunderbarem Frühlingssonnenschein, das 1. Spargelessen auf dem Markt und erwarb ein Kilo des von mir so geliebten Liliengewächses. Dieser wird nun leider verholzen oder verschimmeln, denn Zeit zur Verarbeitung bleibt mir einfach nicht.
Seit ich vor einiger Zeit dem Fernsehen in seiner unerträglichen Form abgeschworen habe, war der Nährboden bereitet, mich wieder auf Leinwandmagie einzulassen. Speziell für das 10. Jenaer Kurzfilmfestival wurde das älteste Kino Jenas in seine ursprünglichen Bestimmung zurückgeführt. Mein Spargel und ich begaben sich ins Astoria Kino zum 1. Block des Wettbewerbs. Was dann kam, war atemloses Staunen meinerseits. Gebannt und fasziniert verfolge ich die acht Kurzfilme, alle mit einem eigenwilligen, verstörenden aber auch versöhnlichen Blick auf diese unsere Welt. Diese Dichtheit, das Potenzial und die Kreativität machten es mir schwer, mich für einen Sieger zu entscheiden. " Der "Untermieter", "Milbe" und "Hundesöhne" waren so wie sie gezeigt wurden meine Favoriten.
Bis "Birth" kam. Obwohl in Englisch und eine Animation (IT/USA, 2009) kreuzte ich diesen Beitrag als meinen Sieger an. Ich habe es sehr bedauert, dass sie Kulturorganisation im Städtchen es mir nicht ermöglichte, auch den zweiten Wettbewerber Block an diesem Abend zu erleben. Schade! Auf dem Markt animierte Heike Besen inzwischen schon zur Kneipenmeile und die wollte ich ja auch nicht verpassen. Wer möchte, kann hier bei Cellu làrt X heute ab 15.00 Uhr den Livestream einschalten und sehen was im Astoriasaal passiert. Vielleicht schaffe ich es ja am Sonntagabend bei der Preisverleihung dabei zu sein.

Der Magie des kurzen Augenblicks verfallen Villa und ihr Spargel

Kneipenmeile 2009

Als wir uns gegen 20.00 Uhr in der Innenstadt trafen, galt es festzulegen, welche Gruppen und Kneipen wir aufsuchen wollten. Alle 13 Bands hätten wir nie geschafft und weniger ist manchmal mehr, zumal wir sie ja ab 24.00 Uhr zur gemeinsamen Session sehen würden. Also legte ich mehr oder weniger die Route fest und sollte ich dabei jemanden überfahren haben, Sorry. Wir begannen in der "Kaffeerösterei" mit Ungarns erfolgreichster professionellen Jazzband. Danach begaben wir uns in "Die Kneipe" zu den Lokalmatadoren aus Weimar: "Brass up", eher eine Persiflage auf Jazz. Sag lieber M&M, kann Bernd überhaupt noch die Texte singen, die er spielt? Sein ewiges Schuwieduwieduschwabbeldibab brachte zwar viel Spaß unters Publikum (echt, der Spaß war bei euch am Größten), aber mit gepflegtem Dixieland hatte es nicht mehr viel gemein. Diesen hörten wir dann in der "Carlsberg Sportsbar" und im Med-Club mit den "Dixielanders Jena" und der "Kasseturm" Jazzband. Die absolute beste Band "Barcelona Hot Angels" aus Spanien haben wir als Soloband nicht erlebt und was uns da entgangen war, zeigte sich bei der großen Session im Volksbad. In Sachen Kollektivimprovisation war der jugendliche Matador an der Klarinette der Publikumsliebling schlechthin. Etwas verwundert waren wir über das riesige Polizeiaufgebot in der Stadt, gelten Dixielandhörer etwa zu den besonders aggressiven Musikliebhabern? Das von mir geschätzte Durchschnittsalter der Zuhörerschaft spricht eigentlich dagegen.

Eine Freitagnacht bis 2.00 Uhr voller New Orleans Jazz, Chicago Dixieland, Harlem Jazz und Swing-Dixieland erlebt von Villa