20.12.09

Wenn kein Wasser auf der Mühle ist, so tanzt der Esel.


Mein probates Mittel dem Weihnachtsstress (Einkaufen in überfüllten Geschäften, Geld ausgeben für überteuerte Geschenke, stundenlang ein aufwendiges Festtagsmenü zaubern...) zu entgehen, ist ein gutes Musikkonzert und richtig abtanzen. Das Hiss-Konzert im Jugend- und Kulturzentrum "mon ami" in Weimar bot die beste Gelegenheit dazu. Auf der Reise zwischen Texas und Transsylvanien hatten wir viel Spaß bei dem Spielwitz der Folkrock-Polka-Band aus Stuttgart. Vor einem Jahr hörte ich sie in der "Rose" und beim Bluesfaschung in Apolda.

Auf dem heutigen Heimweg aus dem Weimarer Land machten wir einen Umweg über Krippendorf. Die Stadt Jena baut mit Unterstützung einiger Vereine, die bei dem Orkan Kyrill 2007 völlig zerstörte Bockwindmühle wieder auf. Herrlicher Sonnenschein und eisige Kälte verzauberten die Landschaft und auf dem alten Mühlenstein lag weißer Schnee.


Hektikfreie Weihnachtsvorbereitungen wünscht Villa

19.12.09

Jena erlebt die Renaissances des Varietés

Seit einigen Wochen schon war das wunderschöne Palast-Zelt auf dem Festplatz Jenzigweg gegenüber der Dualingo-Grundschule in Jena-Ost zu sehen und gespannt wartete ich auf die Dinnershow " Stars & Emotionen".


Die gespannte Erwartung teilte ich mit dem Publikum und wir wurden nicht enttäuscht. Ein buntes Mosaik aus Musik, Comedy, Jonglagen, Zauberei und Akrobatik bescherte uns kurzweilige Unterhaltung und nette Geselligkeit. Der prächtige, ganz in rot gehaltene und schön erwärmte (Jena hatte gestern Abend immerhin -13.4°C ) Menü-Palast bot zudem ein Fünf-Gänge-Menü, welches jeweils von dem österreichischen Conférencier Martin von Barabü, Katrin (dem hübschen, wandelnden Nummerngirl) und einem Klavierspieler musikalisch angekündigt wurde.


Faire Preise auf der Getränkekarte und ein umsichtiger Service sorgten bei den Gästen für Wohlbefinden. Hervorheben möchte ich aus der Vielfalt der Darbietungen den italienischen Tenor Enzo De Franco (Bekannt durch Auftritte in der Mailänder Scala) und Danilo Marder, einem tollen jungen Artisten der staatlichen Artistenschule Berlins. Die beiden haben mir am besten gefallen.
Gastgeber Thanas Kumi erzählte mir nach der Veranstaltung von dem (sehr löblichen) Sozialprojekt, einer Sonderveranstaltung für die Jenaer Tafel. Viel, viel Geld hätten die Betreiber Thanas Kumi und Thomas Kastl in diesen Eventservice und das Zelt gesteckt und es gäbe bereits Termine mit neuem Programm für das Jahr 2010. Dann würden die Veranstaltungen bis einschließlich 25.12. laufen und wären auch als Weihnachtsgeschenk eine Option. Wer sich einen Überblick über den Programmablauf verschaffen möchte, kann das ab Mitte Januar auf der Internetseite tun, das Geschehen wurde aufgezeichnet. Kleiner Tipp von Villa, die Veranstalter sollten ihren Besuchern die Platzauswahl laut Bestuhlungsplan selbst überlassen, wer zuerst kommt mahlt zuerst.

Einen zauberhaften Varieté-Abend im Kreise ihrer besten Freundinnen hat Villa erlebt.

14.12.09

Baustart Seifenkiste


Gestern haben Phillipp und ich diese geniale Lenk-Brems-Einheit vom "Deutschen Seifenkisten Derby e.V." ausgepackt und begutachtet. Nun kann der Bau endlich beginnen und ich freue mich auf die kreative und praktische Arbeit. Immerhin sollen 100 Jahre Lebenserfahrung in der Soap box Platz finden, da ist Sicherheit oberstes Gebot. Wie hier und hier schon berichtet, bereiten wir uns auf das Jenaer Seifenkistenrennen vor. Ich bin immer noch auf der Suche nach geeigneten Rädern für unser Gefährt. Sorgfältig werde ich jeden Arbeitsgang dokumentieren und bin für Anregungen dankbar.
Im Baufieber Phillipp und Villa

13.12.09

Beschauliche Weihnachtszeit?


Schön geschmückt ist sie, diese unsere Stadt Jena, aber wehe jemand stört diesen Konsumterror und unsere oftmals spießige Weihnachtsbeschaulichkeit. Auf teilweise Unverständnis stieß die "amnesty international"-Hochschulgruppe Jena bei ihrem Protestzug durch Jenas Innenstadt. Mit ihrer Aktion erinnerten sie an das größte Chemieunglück der Menschheitsgeschichte vor 25 Jahren im indischen Bhopal. Tausende Menschen starben oder leiden heute noch an den Folgen dieser Katastrophe. Sehr engagiert finde ich die Aktion der jungen Leute, zumal ihnen eine recht zwiespältige Reaktion der Bevölkerung entgegenschlug. Das Thema passt eben nicht für alle zum Fest der Freude und Liebe und glühweingestärkt lassen sich Stammtischparolen besonders gut an die Protestler bringen.
Bei meinen Besuchen in der "Verbotenen Zone" der Tschernolyl-Region konnte ich mich vor Ort von den tiefgreifenden Auswirkungen einer anderen Katastrophe überzeugen. Auch das Interesse an der Reaktorkatastrophe hat stark nachgelassen. Bei einem Benefizkonzert zu Gunsten der Kinder von Tschernobyl wurde in der Stadtkirche vom Tschernolyl-Verein Geld gesammelt und ich kann bestätigen, dass die Spendengelder auch wirklich für die betroffenen Kinder eingesetzt werden.
Völlig ahnungslos war ich indes vor zwei Jahren, als ich für das Enkelmädchen die (ach so pädagogisch wertvolle und völlig überteuerte) Handpuppe der Marke "Kumquarts" erwarb. Schon damals erregte ich mich darüber, dass ich meine Adresse am Stand auf dem Weihnachtsmarkt hinterlassen sollte. Ich fragte, ob ich die Puppe nun kaufen oder adoptieren sollte. Meiner Tochter war mein Aufriss peinlich und sie gab die persönlichen Angaben weiter. Durch Pressemitteilungen aufmerksam geworden, die diesen Puppenständen in ganz Deutschland Nähe zu Scientology vorwerfen, informierte ich mich zu diesem Thema im Internet.
Auf Nachfrage bei meiner Tochter erfuhr ich, dass sie seither Werbematerial der Firma Bodrik erhält.
Nachdenklich wünsche ich einen schönen, verschneiten 3. Advent. Villa

06.12.09

Adventskalender bei John-mit-H

Wie in jedem Jahr raubt mir John-mit-H die letzten Nerven. Als hätte ich in der Vorweihnachtszeit nicht genug zu tun, knobele ich 24 Tage an seinen aufwändigen Türchen. Mit viel Liebe und Aufwand erfreut er die Bloggemeinde und schon zwei mal konnte ich einen Preis (siehe oben rechts auf der Collage) absahnen. Der heutige Türchenöffner ist ein Foto vom Nikolausstiefel meines Liebsten. Der Gatte fand eine Lesung aus dem deutschen Alltag von Dietmar Wischmeyer "Die Bekloppten und Bescheuerten" und wunderte sich über die große Möhre. Für den Bonus-Code sollten die Worte des Häschenwitz *haddu-mörchen* zu lesen sein.
Nun, lieber Nicolaus-mit-H mit diesem Beweisfoto sollte ich die Aufgabe gelöst haben.
Der Gatte müllt die Villa mit Schrottwichtel aus Weihnachtsfeiern zu (siehe unten links auf der Collage), aber wer ihm die Handgranate gewichtelt hat, hat er mir nicht verraten.
Die wahre Konjunkturspritze 2009 sollen die Glühweinstände auf den Weihnachtsmärkten sein und da will ich nicht nachstehen. Heute Abend am Rathaus wird gekurbelt.

Einen schönen 2. Advent wünscht Villa