26.10.08

Herbstbild ist das nicht

Jedoch musste ich meine Suppenschüssel selbst schnitzen. Angeblich geht bei mir immer so viel kaputttte!
Grobmotoriker Phill

Doch kein Geschirr geworden.

..kann halt im Augenblick nur an Autos denken. Phillipp

25.10.08

Gaumenfreuden und Kabarett

Die Idee, Essen und Unterhaltung zu paaren ist für mich nahezu perfekt. Freitagabend bot der Bären eine solche Veranstaltung und wir erlebten einen munteren Gang durch tausend Jahre Geschichte mit der Gruppe "Die Urvögel" aus Coburg. Es war eine gefällige Unterhaltung mit sehr verwandlungsfähigen Künstlern, für mich aber in der Summe zu seicht. Das Vier-Gänge-Menü dagegen war Oberklasse! Es ist immer spannend mit wem man an so einem Abend in der Runde sitzt, diesmal war es der Marketingchef von irgendwas und sein Gefolge. Da der Gatte ja bekanntlich Hausmannskost bevorzugt war es anfänglich ein wenig peinlich, als er mir seine Variationen von Jacobsmuschel und Garnelen über den Teller schob und nur das gebackene Gemüsestroh mit Safranschaum und Fettucine aß. Obwohl eine Jacobsmuschel hat er runtergewürgt und heute früh behauptet, diese hätte ihn nicht schlafen lassen. Die Karotten-Ingwersuppe hat uns beiden geschmeckt und bei dem Hauptgang, Medaillon vom Kalbsrücken mit Parmesanhaube an Kräutersaitlingen, Madeiraglace und Pistazienpüree sind wir regelrecht in Begeisterung ausgebrochen so gut war das Fleisch. Es war so gut, dass er sogar den verhassten Käse mit aß und ihn nicht auch auf meinem Teller landen ließ. Beim Dessert, Tamarillensorbet, marmorierte Bananenterrine, Granadaschokomus in Chili an Ananacaparaccio war ich durch eine Flasche Weißwein vom Weingut Pawis immerhin so locker, dass ich es fotografiert habe und den The Kinks Titel "Lola" mitgrölen konnte.
Genusssüchtig Villa

22.10.08

Villa gratuliert Phillipp

Herzlichen Glückwunsch lieber Phill.
Als Geschenk arbeite ich an der Requisitenliste für unseren Besuch der «Rocky Horror Picture Show» im
Berliner Admiralspalast.
1. Reis, wollte erst Süßen vorkochen, habe mich aber dann doch für den duftenden Basmati Reis entschieden.
2. Zeitung, da kommt natürlich nur des Gatten Gazette in Frage.
3. Wasserpistole, auch da habe ich mich für ein Utensil des Gatten entschieden. Sein Blumensprayer scheint mir geeignet.
4. Wunderkerzen, Feuerzeug, habe ich eh immer in meiner Handtasche.
5. Gummihandschuhe, die Schwestern meiner Poliklinik stellen mir ganze Pakete bereit. Stellt sich nur die Frage nach der Größe. Mir scheint, du hast die ganz kleinen Gynäkologenhände, also 5 bis 6. Wie färbe ich die rosa ein? (Ich habe übrigens zupackende Hände, also die 8)
6. Toilettenpapier, das klaue ich unterwegs auf einer Autobahnraststätte.
7. Krachmacher, sollte ich das bis dahin geborene Enkelkind ausborgen? Nachher will es aber die Brust von mir, das ist mir dann doch zu riskant. Ich spendiere zwei Topfdeckel, die müssen reichen.
8. Konfetti, seit Stunden zerschrättere ich ganze Jahrgänge des Eulenspiegels. Mit Wasser zusammen ergibt das dann eine Megasauerei und Flecke auf dem Parkett.
9. Toast, unser Kühlschrank beherbergt tonnenweise vergammeltes Toastbrot, eine gute Gelegenheit dieses los zu werden. Wenn dann gerufen wird: “a toast!” bin ich von der ganzen Last befreit und die Mädels könnten endlich meinen Kühlschrank reinigen.
10. Partyhütchen, erinnerst du dich an die letzte Silvesterparty? Da hatte mir doch ein Fremder einen Hut in den Jackenärmel geschummelt. Inzwischen haben sich noch mehrere dazugesellt. Es war für mich praktisch das "Jahr des Hutes". Also Auswahl reichlich.
11. Glocke, damit wir nichts auf die Glocke bekommen, stelle ich dir eine Auswahl meiner Glocken vor. Entscheide du, welche du für geeignet hältst. Bis 15.11. gibt es bestimmt auch schon wieder die schönen Lind-Osterhasen mit dem Glöckchen dran. Wir könnten dann ja noch mal tauschen. Ich meinerseits, favorisiere ja die Kuhbimmel mit dem zarten Edelweiß.
12. Spielkarten, da wird es heikel. Der Gatte übt heimlich für ein Skatturnier und es würde auffallen, wenn die gute Altenburger Karte nicht mehr da wären. Obwohl, ich könnte ja alles auf seinen Tunnelblick schieben. Das mache ich immer so.
Mein Hauptgeschenk lieber Bruder ist trara: dieses wunderschöne Regencape mit Kapuze.
Haupthaare, nein Haupthaare kann ich dir wirklich nicht schenken.
In Geberlaune Villa

20.10.08

Ja spinnen die?







Nachdem wir jahrelang gekämpft haben, dass die Saalestraße zum Sperrbezirk erklärt wird und auch wirklich das letzte Bordell in unserer Straße in eine Studenten-WG umgewandelt wurde, hoffte ich der Mantel des Vergessens legt sich über diese unsere Straße. Es ist mir immer peinlich, wenn der Gatte Taxifahrern mit dem Hinweis auf bestimmte Etablissements unseren Wohnort beschreibt und seltsamerweise haben Taxifahrer auch ein gutes Gedächtnis und fahren uns daraufhin immer richtig nach Hause. Nun wurde das "Hilton" in unserer unmittelbaren Nachbarschaft in einen riesigen Rotlichtbezirk verwandelt. "Jena-Wohnen" bestückte ihr neustes Sozialprojekt mit tausenden roten Lichtern. Eine Landebahn ist ein Scheiß dagegen. Meine Socken die im Westflügel der Wohnung zum Trocknen aufgehängt sind, verwandelten sich in Rote Socken, die Terrasse ist in gleißendes Rot getaucht und ich sehe rot. Rot ist die Farbe des Blutes. Rot ist dem Kriegsgott Mars geweiht.

Blutrünstig Villa

12.10.08

Villa auf dem Köcheball

Und es gibt sie doch, die Traumberufe. Nach Weinerlebnisbegleiterin, Waldfee habe ich mich am gestrigen Abend als Restaurantkritikerin auf dem 3. Köcheball 2008 betätigt. Unter dem Motto des Balls "Kochen - eine Wissenschaft" hatte ich die Aufgabe kulinarische Gaumenfreuden des Plattenawards zu bewerten. Oh was haben meine Augen gesehen, was hat meine Zunge geschmeckt, was hatte mein Magen zu bewältigen und was hat meine Leber gestreikt. Das Ausmaß der Verwüstung in meinem Inneren hat mich am Ende daran gehindert, mit den anwesenden Kochmützen zu tanzen. Meine Sieger waren am Ende auch die Prämierten. Der 1. Preis ging an das "Gasthaus am See" in Hainspitz. (Werde ich mir merken, kannte ich bis dato nicht.) Der 2. Preis ging an "Capitulare de villis". Die machen zwar vegetarisch - mediterrane Speisen, hatten sich aber optisch toll dargestellt. Von ihnen ist das süße Buch und es war fast frevelhaft dieses anzuschneiden. Sie sitzen gegenüber vom Planetarium und waren mir nie als was Besonderes aufgefallen. Gegen Mitternacht musste der Gatte einen Krankenwagen als Taxi getarnt rufen, so schwer kann dieser Beruf sein!
Schlemmerei ist gegen die Lehren der Mäßigung.
Maßlos Villa

09.10.08

Zu gerne würde ich...


den alten Mann noch mal live jammern hören. 15 Jahre war er nicht mehr auf Tournee, nun mit 74 Jahren betritt er wieder die Bühne. Vielleicht unsere letzte Chance. In Hamburg findet das Konzert statt und den Gatten habe ich gerade überzeugt. Noch gestalten sich Ticketkauf und Hotelsuche etwas schwierig, aber wenn morgen alles klappt...
Mit Songs wie "Suzanne", "So long Marianne" oder "Lover, Lover, Lover" hat der Gatte mich schon im Studentenwohnheim verführt, das klappt bestimmt auch noch nach 35 Jahren!
Verführerin Villa