11.02.10

Die Länder des Lächelns im BAO BAO Jena

Als entspannten Urlaubsauftakt wählten wir ein neues Spezialitätenrestaurant im Städtchen. Das "BAO BAO" in der August-Bebel-Straße möchte sich in Jenas Restaurant-Kultur einreihen und dabei deutlich von den zahlreichen Fernost-Schnellrestaurants abgrenzen. Das spiegelt sich augenscheinlich in Ausstattung, Service und Speisekarte wieder, wobei die Karte für meinen Geschmack viel zu umfangreich ausgefallen ist. Hunderte länderspezifische Gerichte aus China, Thailand, Japan und der Mongolei lassen mich bezweifeln, dass man den Unterschied auch wirklich schmecken kann. Der Hinweis, dass alle Gerichte den Geschmacksverstärker Glutamat enthalten, prangt groß unter dem Wunsch *Guten Appetit*. Bedient wurden wir mit ausnehmend asiatischer Freundlichkeit und die Speisen waren frisch, wohlschmeckend, sehr reichlich und optisch gut präsentiert. Ich entschied mich für die Buffetvariante China/Mongolei. Da wir etwas später (nach der Hauptstoßzeit) eintrafen und uns Zeit nahmen, war das Buffet zum Teil schon geleert und es wurde auch nicht alles nachgefüllt. Aber nach suchendem Blick bekam ich das Fehlende umgehend aus der Küche an den Tisch gebracht. Verdutzt fragte ich mich, warum sie Känguru und Krokodil als Spezialitäten der Mongolei auswiesen. Ich habe mich an die mongolischen Garnelen gehalten, die der Koch mir mit viel Gemüse frisch auf einer heißen Platte briet.


Auf dem 5-Ringgit-Schein, den ich heute von der Bank erhielt, ist das Wahrzeichen Kuala Lumpurs, die Petronas Towers, zu sehen und wenn ich während der ersten Station unserer Reise auf diesem Wolkenkratzer stehe, habe ich das Lächeln aus dem "BAO BAO" mitgenommen.



Ich bin dann mal weg...Villa

06.02.10

Winter-DEKAdance in Jena

Als letzte Woche am 2. Februar "Groundhog Day" (Murmeltiertag) Phil aus seinem Winterquartier gelockt wurde, sah man seinen Schatten und das Murmeltier zog sich in seinen Bau zurück. Verkündet wurde, der Winter würde noch sechs Wochen anhalten.
Bandleader Bert Stephan, Sänger der aus Dresden stammenden Rock (Nonsens)-Band DEKAdance, verkündete dagegen gestern im F-Haus provokant, großspurig: Die Zuhörer hätten mit diesem Bandauftritt den künstlerischen Höhepunkt 2010 bereits erreicht. Nun das sei dahingestellt, aber bei DEKAdance ist der Name Programm. Die zappaeske Note, abseits des Mainstreams, artete schon mal in Clownerie unterhalb der Gürtellinie aus. Die bekannten Running Gags trafen nicht nur Herrn Hansi (Hansi Noack Geige/Gesang) mit seinen schütteren, wehenden Endlosrastazöpfen, sondern auch den Betreiber des F-Hauses Steffen Bernhardt, der als Veranstalterschwein betitelt wurde "...mach dich weg von unserer Bühne, es reicht. wenn du unser Geld verjuchtelst."
"Das ist ein Rockkonzert, macht was draus, ist euer Geld" wäre das Credo des Abends und der Titel der Tour „International Lover Tour 2009/10“ hätte wie immer nichts mit ihrer Musik zu tun, sondern würde so schön zu ihren Kostümen passen. Diese waren bestimmt von der Jenaer Stadtwirtschaft ausgeliehen.
Als ein Fan von Olaf Schubert war es für mich eine große Freude, seine Schwester Gabi Schubert (das Mädchen aus Petrovich) außerordentlich spielfreudig am Schlagzeug zu erleben.


Da ich nicht in der Zeitschleife festsitze wie Phil Conners im Film " Und täglich grüßt das Murmeltier" war das Konzert am gestrigen Abend eine gelungene Kampfansage an die noch verbleibenden sechs Winterwochen.
Meine Freunde in der befreundeten Kreisstadt Apolda bereiten an diesem Wochenende den Bluesfasching 2010 vor. Eine Tonne Knoblauch wird geschält und tausend Klöpse vorgekocht. Leider kann ich in diesem Jahr nicht teilnehmen, aber allen Jenaern lege ich ans Herz, wenn ihr Faschingsmuffel seid und als Alternative gute Musik erleben wollt, lasst euch den 24. "Zoo(logisch) Blues" nicht entgehen.


Villa, die nächste Woche in affenartiger Geschwindigkeit den deutschen Winter verlässt und den Menschenaffen im malaiischen Schutzgebiet für Orang-Utans auf die Spur kommen will.