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20.06.10

Kulinarischer Wahnsinn

Die bestehende Verknappung der Fischreserven zwingt die Wissenschaft nach Alternativen zu suchen. Neue pflanzliche omega-3-Fettsäuren, z.B. wegerichartiger Natternkopf (Echium), waren Bestandteil einer "Humaninterventionsstudie zum Metabolismus und kardiopräventiver Wirksamkeit pflanzlicher omega-3-Fettsäuren". Zwölf lange Wochen plagte ich mich war ich Studienteilnehmer an der Biologisch-Pharmazeutischen Fakultät der Universität Jena. Gewaltig unterschätzt hatte ich meinen Aufwand dafür. Blutabnahmen, Urinsammlung, Körperfettmessungen, Basiskost, Fischverbot, Ernährungprotokolle waren dabei nicht das Problem. Die tägliche Test-Öl-Einnahme (17g) fiel mir zunehmend schwerer.
Am Ende ekelte ich mich vor allem, was nach Öl aussah oder schmeckte. Die Reglementierung meiner Essgewohnheiten fiel mir auch nicht leicht. Letzte Woche endete das selbst gewählte Elend und ich erfüllte mir einen lang ersehnten Wunsch. Einmal, einmal nur wollte ich in den höchsten Thüringer Koch-Olymp aufsteigen.

Seit 1993 wirkt in der Kunst-und Kulturstadt Weimar ein italienischer Künstler am Herd und der exzellente Ruf des Gourmet-Restaurants "Anna Amalia" weckte meine Begehrlichkeit.
Quartier nahmen wir in einem der ältesten Hotels der Stadt, dem "Grand Hotel Russischer Hof". Das Hotel übermittelt in all seinen Räumen die wechselvollen Geschichte und das kulturelle Leben der Klassikerstadt. Sehr schöne Bilder hingen in unserem Zimmer und wir entspannten uns vor unserem Gourmet-Abenteuer.


Zahlreiche Auszeichnungen erkochte sich der Chef de Cuisine Marcello Fabbri und seine Mannschaft. Der "Feinschmecker” kürte das “Anna Amalia” zu einem der besten Restaurants Deutschlands und vom Gault-Millau erhielt es 17 (von 20) Punkte. Bereits zum sechsten Mal in Folge
bekamen sie einen Stern in der "roten Bibel" von dem Restaurantführer Guide Michelin. Ich war so aufgeregt vor dem Hotel "Elephant", dass mir jeder Appetit abhanden gekommen schien.
Daran, dass ich die raffinierten Köstlichkeiten während der fünf Stunden genießen konnte, hatte der professionelle und charmante Service einen großen Anteil. Besonders der sehr unterhaltsame und fachkundige Restaurantleiter und Sommelier Roman Drobeck nahm mir jede Scheu und wir plauderten über meine Vorliebe für Saale-Unstrut-Weine.

Die Fotos lassen erahnen, wie üppig und kunstvoll mein Degustationsmenü war. Zu dem Feuerwerk der sieben Gängen kamen noch zahlreiche Grüße des Hauses aus der Küche und ich war von der Qualität restlos begeistert. Ich habe noch nie so großartige Speisen auf meinem Gaumen zergehen lassen und auch die begleitenden Weine waren sehr fein gewählt.

Im Gourmet-Himmel angekommen Villa