18.12.07

Perfetto

Weihnachsvorbereitungen der besonderen Art haben Phillipp und ich heute getätigt. Da es in unserem Saalestädtchen erwiesenermaßen kein richtiges Fein-Kost Paradies gibt, fuhren wir nach Leipzig um im "Perfetto" erlesene Zutaten für das Festmahl zu kaufen. Stundenlang verweilten wir dort und konnten uns an den Köstlichkeiten gar nicht satt sehen. Der "Heili" hat Zutaten erworben, die mir schon beim Kaufen den Pawlowschen Reflex (Speichelsekretion, der nicht erst beim Fressvorgang beginnt, sondern bereits beim Anblick der Nahrung) erzeugte. Danke auch für die Einladung zum Essen, mein Lammfilet war genial! Für unser großes Thema Pilze gab es auch Neues. Phillipp kaufte China Kräuterseitlinge und Spitzmorcheln, ich probiere die China Pom-Pom-Blanc-Pilze. Diese exotischen Pilze werden von Kennern als absolute Delikatesse geschätzt.
Wenn ich nun auch noch alle meine Geschenke komplett hätte, könnte Weihnachten kommen. Ja wenn!!!
Noch 6 Tage Villa

16.11.07

Lange Nacht der Wissenschaft 2007 in Jena

Heute findet in Jena die "Lange Nacht der Wissenschaft" statt, in der wieder mehrere Tausend Besucher interessiert hinter die Türen der Wissenschaftler aller Couleur schauen können. Der Gatte und ich begaben uns zum Ernst-Abbe-Platz, um dem Multimedialspektakel der Künstlergruppe S.L.I.G., die sich auf Grossbildprojektionen spezialisiert hat, zu zusehen. Unterstützt wurden sie von der Jenoptik, die vom Hochhausdach ihre Laserstrahlen in alle Teile der Stadt schickte. Kunst und Technik tauchten den Abbe-Platz in besonderes Licht. Leider sind wir nicht zu dem Vortrag der globalen Erderwärmung gegangen, uns war einfach zu kalt.
Villa

28.10.07

Nebel

Seit Tagen schon liegt diese graue Suppe in unserem Tal. Nebelschwaden ziehen durch mein Gemüt. Der Däne berichtete mir gestern, in Dänemark wäre schönster Altweibersommer, Sonnenschein. Ich habe den Gatten allein in den tiefen, tiefen Wald reisen lassen. Der Garten seiner Mutter musste winterfest gemacht werden und ICH HASSE GARTENARBEIT. Damit mir auch nicht langweilig wird, beschäftige ich mich mit meiner neusten technischen Errungenschaft. Seit letzter Woche besitze ich ein "digitales Electronic Dampfbügeleisen". Da staunt ihr, meine Vorliebe für technischen Schnickschnack hat Alldieschönendinge (Aldi) bedient. Nur ein kurzer Auszug aus den verschiedenen Funktionen beweist, was für eine High-Technik ich mir da ins Haus geholt habe. Es kann Trocken-Bügeln, Dampf-Bügeln, hat einen Dampfstoß, Vertikaldampf, variable Dampfmenge. Spray-Funktion und Selbstreinigung. Meine Güte, ich muss die Wäsche nicht mehr waschen, sie reinigt sich selbst und mit der mir gewonnen Zeit, kann ich auch noch die Bahnhofsunterführung besprayen und mich in die Schar derer einreihen, die dort ihre Kürzel verewigen. Da ich seit längeren auf dieses Kauf-Großereignis wartete, hatte der Gatte schon lange keine Hemden mehr im Schrank und musste sich ständig neue nachkaufen. Nun stehe ich hier, mit einem riesigen Berg Bügelwäsche und habe den Nebeldampf auch noch im Zimmer. Da das Teil auch mit mir spricht, werde ich ganz benebelt ans Werk gehen.
Villa

PS Danke Phillipp für deinen reizenden Cartoon

Nachtrag ein paar Tage später: Murphys Laborgesetze (MLG)

Oder der kausale Zusammenhang warum immer drei Dinge kaputt gehen. MLG: "Wenn etwas schief gehen kann, dann wird es auch schief gehen".

Als ich vor drei Tagen nach Hause kam, pumpte unsere Spülmaschine das Wasser nicht mehr ab. Mitten im Programm war sie stehen geblieben. Seit her hat der Gatte Feldversuche am laufen, um der Ursache auf die Spur zu kommen. MLG: "Unklarheit ist eine unveränderliche Größe". So auch heute. In den Untiefen des Spülers müssen Tausende von Taps ihr Unwesen treiben. Immer wieder kippte er Wasser nach, um es dann wieder abzuschöpfen. Es schäumte der Schaum. Um ihm heute bei seiner schweren Arbeit beizustehen, baute ich mein Bügelbrett auf, aber nach kurzer Zeit sprach mein nietnagelneues Bügeleisen nicht mehr mit mir und fing zu Qualmen an. Voller Entsetzen rief ich nach dem Gatten, der mich von dem qualmenden Ungetüm erlösen sollte. Nach dem er den Stecker gezogen hatte, behaarte ich auf eine kleine Fotosession und ehe ich das Bild im Kasten hatte, war in der Küche nichts mehr zu erkennen. Die giftigen Dämpfe des Kabelbrandes entzündeten unsere Gastherme derart, dass statt einer kleinen blauen Flamme, ein großes helles Licht aus der Therme schoss. MLG: "Man hat niemals Zeit, es richtig zu machen, aber immer Zeit, es noch einmal zu machen". Wir gaben all unsere Pläne für den heutigen Tag auf. Der Gatte begab sich in seine Redaktion und ich versuchte die Gardinen wieder weiß zu bekommen. Als aber Freunde zum Kaffeetrinken kamen, habe ich sie in die Problematik involviert. MLG: "Die Lösung eines Problems besteht darin, jemanden zu finden, der das Problem löst". Es nützte alles nichts! Ich werde also morgen keinen Kundendienst anrufen, denn MLG sagt dazu: "Maschinen, die versagt haben, funktionieren einwandfrei, wenn der Kundendienst ankommt" oder: "Es ist immer leichter etwas auseinander zunehmen, als es zusammenzusetzen". Ich bringe morgen dieses Scheißsprechendes Bügeleisen zurück und störe mich an Murphys Gesetz: "Egal was schief geht, immer ist da jemand, der das schon im voraus wusste".
Villa, die heute ihre Haushaltstechnik nicht mag

30.09.07

Die letzte Pilzsuche in diesem Jahr

Als mich beim ersten Sonnenstrahl heute Morgen der insgeheim erhoffte Anruf von Phillipp ereilte, ob ich mit in die Pilze kommen würde, sagte ich natürlich sofort zu. Gute Gelegenheit nach dem vielen Regen und der gestrigen Nacht, in freier Natur auszulüften. Ich hatte mir, auf die Schnelle, ein paar ganz gemeine Spielchen ausgedacht. So musste derjenige, der zuletzt einen essbaren Pilz findet, mein Russenkopftuch im Wald tragen und es traf, wie nicht anders erwartet Phillipp, der der Walddepp war. Wir waren völlig allein im großen Wald, sozusagen die Platzhirsche.Jede Heimatkundelehrerin hätte ihre reine Freude an unserem Waldspaziergang gehabt. Wunderschöne tödlich giftige Grüne Knollenblätterpilze, Mistkäfer in Hülle und Fülle, Fröschlein, die dem Nichtenkind so sehr gefallen haben und vieles mehr haben wir gesehen. Dazu eine Laubfärbung, die uns an den kanadischen Indian Summer erinnerte. Ja und Pilze haben wir auch ein Paar gefunden. Allerdings nicht die erhofften Steinpilze, dafür war es in den letzten Tagen doch zu kalt. Frische Luft macht hungrig und so befragte ich auf der Heimreise einen taubstummen Friedhofsgärtner nach dem besten Gasthof in der Gegend. Die Kommunikation mit ihm war sehr schwierig, aber er hatte einen Tipp, den er uns unbedingt mitteilen wollte. Wir einigten uns auf "Deutscheck" als Kneipe, die wir suchen müssten, aber er wollte uns "Dohlenstein" vermitteln und genau diese Dorfkneipe fanden wir schließlich.Gute Thüringer Hausmannskost bekamen wir und der Gatte hat sich vermutlich grün geärgert, dass er nicht mit von der Partie war. Nun sitze ich zu Hause mit einem großen Korb Gemeiner Hallimasch und muss ihn verarbeiten.

Übrigens sehr eigentümlich ist die Eigenschaft des Hallimaschmyzels, im Dunkeln zu leuchten. Wenn es eine Nachtwanderung gewesen wäre, hätten wir ein magisches Leuchten sehen können. Aber auch so haben wir unseren Heimweg gefunden, gerade rechtzeitig, um den grandiosen Sieg der deutschen Fußballfrauen, mit Titelgewinn ohne Gegentor, mit zu erleben. Nachdem vergangene Woche mit der ersten weiblichen Schiedsrichterin, die letzte Bastion im Männerfußball gefallen ist, war der Sieg die logische Konsequenz.



Pilzeputzend Villa

29.09.07

Trotz alledem - Hannes Wader in Jena

Wir hatten uns sehr auf dieses Konzert gefreut, im Vorfeld die alten AMIGA-Platten aufgelegt und die uns sehr vertrauten Lieder gesungen. Wader singt in einem seiner Titel, das nichts bleibt, wie es war...

Das Volkshaus, nicht auf den letzten Platz gefüllt, war in freundlicher Erwartung. Jahrzehntelang sang er gegen die Obrigkeit und die Missstände der Gesellschaft und hatte sich den Ruf eines politischen Liedermachers erworben. Seltsam verloren kam er mir auf diesem Konzert vor. Sicher gefielen mir die Titel mit seinem warmen natürlichen Timbre, sein Gitarrenspiel, seine lyrischen und sehr persönlichen Texte. Das Kokettieren mit seinem Alter fand ich auch nicht schlimm (hat K. Wecker auch gemacht) aber seine Fahrigkeit, seine Interaktion mit dem Publikum, seine Textunsicherheit (Bei seinem Titel "König von Preußen" fielen ihm nur die ersten 2 Strophen ein) machten mich im Herzen traurig. Ich vermisste den kämpferischen Wader. Als er dann noch fast gebrochen das Publikum befrage, was er tun solle, weil Neonazis sich seiner Lieder bemächtigten, hätte ich fast geweint. Mir fiel seine alte Liedzeile : "Zeit zu bleiben und nun was ganz andres zu tun" ein. Lieber Hannes mach`s gut, es war das letzte Konzert von dir auf dem ich war.

Es war schön TROTZ ALLEDEM!!! Villa




Grauer, Falten-oder Knoten-Tintling

So Phillipp, war ich eben alleine in den Pilzen. Die Ausbeute war, ja wie sag ich es, etwas suspekt.
Schön jung sind sie ja, aber... der Doppelgänger vom Schopftintling ist auch durchaus jung essbar, aber dieser Coprinus Atramentaius hat eine unangenehme Nebenwirkung:
Mit Alkohol sofort Antabuseffekt!
Nun muss ich mich entscheiden, hatte ich doch zum Mittag einen rassigen Süditaliener geplant, mit einem aromatischen Duft von dunklen Beeren. Wer wird wohl das Rennen machen? Die Zeitung ist der Beweis, dass der Fund tatsächlich von heute ist.
Furio habe mich entschieden Villa

PS Die Farbintensität dieser Drecksdinger haben bewirkt, dass ich ein schwarze Messe abhalten muss, dabei wäre heute Abend Hannes Wader angesagt.

28.09.07

And the Winner is


Ja, ich gebe zu liebe Nordländer, ihr habt gewonnen und den nördlichsten Pilz am gestrigen Tag gefunden. Ihr hattet aber auch ein paar Kilometer Vorsprung, so zu sagen Heimvorteil. Ich konnte auch ohne Geschmacks-und-Geruchsprobe diesen, euren Pilz identifizieren. Es ist Tataaa: ein Herings-Täubling, Russ.xeramphelina.
Habe auch nichts anderes erwartete, bei dem Fundort. Auffallend ist der Geruch nach Heringslake, der auch beim Reiben und beim durchbrochenen Stiel bemerkbar ist. Mein Gatte mag lieber Bratheringe als Herings-Täublinge. Ich erinnere mich an unsere Kindheit, wenn es ein mageres Pilzjahr war und wir nach stundenlangen, vergeblichem Suchen im Rautal russische Offiziersfrauen trafen, hatten die ihre Körbe meist voll, mit Täublingen aller Art. Aber uns gefiel es nicht, immer erst den Hut anzuknabbern, um bei der Geschmacksprobe festzustellen, ob der Pilz essbar war oder nicht, zumal Täublinge roh teilweise leicht giftig sind. Ne, ne das haben wir den Russenfrauen überlassen, das konnte fast als ziviler Ungehorsam durchgehen.
Ihr seht, die Beschäftigung mit Pilzen ist für immer mehr Menschen ein anspruchsvolles Hobby geworden, und die Weiterentwicklung der Pilzkunde ist nicht dem Berufsmykologen vorbehalten.

Oberpilzinspektorin Villa schickt Grüße nach Schweden

09.09.07

Banale Gedanken an einem Sonntag

Gestern als meine Freundin bei mir zum Frühstück war, war sie nicht sooo gut drauf. Sie kritisierte einiges an meiner Haushaltsführung. Das habe ich zum Anlass genommen, mich heute ein wenig um "Diesen" zu kümmern und nicht wie geplant dem Festumzug 825 Jahre Zwätzen beizuwohnen. Dabei sind mir einige, ganz banale, lustige Dinge durch den Kopf gegangen. Zum ersten Kritikpunkt E., was hast du gegen meinen Friedhof der Kuscheltiere? Diese Küchenlampe hat wirklich eine merkwürdige Form, so gebogen nach oben. Aber stell dir mal vor, ihr kommt nachher zum Kaffeetrinken und die Viecher würden überall herum flattern. Den Gatten heute vor die Aufgabe gestellt, dieses Leuchtelement zu säubern, meinte gerade heute wäre der (wieder einmal) letzte Tag die Steuererklärung 2006 zu machen. Die Abmahnung kam schon als wir im Urlaub waren. Das habe ich eingesehen und nun sitzt er schon wieder in seiner Redaktion und arbeitet.
Dein zweiter Kritikpunkt war, dass das Blumenwasser so stinken würde, nachdem der Herbststrauß gerade entsorgt wurde. Meine Liebe, schaffst du es, dass das Blumenwasser am nächsten Tag noch wie Rosenwasser riecht? Wenn ja, verrate mir bitte den Trick. Gut, den grünen Daumen hatte ich noch nie und mir war heute beim putzen! aufgefallen, dass ich schlichtweg vergessen hatte, nach Weihnachten unsere Weihnachtsterne zu entsorgen. Nun stehen sie da, vom Liebsten immer gegossen und sehen aus wie eine mittlere Hanfplantage. Ich bin mal gespannt, ob sie wieder rote Blätter kriegen. Das müsste aber so langsam anfangen, denn Weihnachtsgebäck habe ich gestern beim Einkaufen schon gesehen. Dein dritter Punkt, war das Bügelbrett. Ich hatte es extra in einem fernen Zimmer versteckt, aber du hast es gefunden. Ja ich hasse bügeln wirklich und es gibt immer noch Urlaubswäsche die nicht gebügelt ist. Aber deshalb steht das Teil nicht da. Auch das kann ich dir erklären. Immer wenn ich viel Wäsche habe, spuckt meine Waschmaschine und gelegentlich auch der Trockner Kleingeld aus. Damit füttere ich meine Sparpitpulls. Du wirst nicht glauben, was da im laufe der Zeit so alles zusammen kommt. Aber es dauert eben, und ich teste gerade, ob das Bügelbrett und das Bügeleisen, diesen Vorgang beschleunigen können. Teile dir das Ergebnis dann mit.
Beim heutigen sortieren unserer Urlaubspost, fand ich eine Karte von LTU. Scheiße, ich hatte sie beantragt im letzten Jahr, um mehr Havannaclub aus Cuba einführen zu können. Ich hätte sie wieder kündigen müssen, habsch aber vergessen und LTU war so freundlich mir wieder eine neue zu schicken. Meine blöde Plastikkartensammlung sprengt jede Geldbörse und bald auch meine Handtasche. Ich werde mal für das Enkelmädchen ein Familienquartettspiel aus diesen bunten Karten basteln. Wer die "Goldene" zieht, hat verloren und muss bezahlen. Beim Aufräumen habe ich auch alte Geschenkgutscheine gefunden und ich werde nächste Woche sehen, ob sie schon verfallen sind. Wäre echt schade drum.
Lieber Phillipp, auch über dich habe ich mir heute so meine Gedanken gemacht. Bei so einem Plauderstündchen in der Sitzblockade erfährt der Mitstreiter so allerlei. Du bist also auch so ein Baumarktsteckerzieher der verhindert, dass der potente Hobbyheimwerker durch gezielte Werbung animiert wird, es selbst zu versuchen und nicht überteuerten Handwerksbetrieben das Feld zu überlassen. Ich verstehe deine Antriebskraft, fand deine Beschreibung sehr lustig, wie du immer versuchst an die Quelle des Stroms zu kommen. Warst du es etwa, der den Nazis gestern den Strom gekappt hast?
Auch habe ich Sensationelles erfahren von dir. Du übst also im stillen Kämmerlein Gitarre. Gut, übe schön fleißig weiter, damit du beim nächsten Familienfest auch mal die Liedauswahl treffen kannst und in unsere Band aufgenommen wirst. Herbstfest ist ab nächstem WE und die Bühne wartet auf uns. So Formel 1 ist gleich zu Ende, die Freundin kommt zum Kaffeetrinken, wollte Kuchen backen und es erwartet sie eine aufgeräumte Wohnung.
Bei dem blöden Aufräumen, kann man seine Gedanken so schön ordnen, darum der lange Text.
Villa

07.09.07

Kunst und Kampf am Freitag


Die erste Woche Arbeit ist nach dem Urlaub auch wieder absolviert und so beschloss ich, den heutigen Tag mit einigen Unternehmungen fortzuführen. Ich wollte schon seit längerer Zeit die neue Installation in der Johannisstraße ausprobieren. Dachte ich doch es wäre eine Kontaktbörse oder so was ähnliches und so wartete ich geduldig auf die Stimme, die mir Geistesblitze einhauchte. Welche verrate ich nicht, probiert es selber aus.

Danach begab ich mich mit zwei Kolleginnen ins Stadtmuseum um mir die neue August Macke& Cuno Amit Ausstellung anzusehen. In Jena gab es 1912 eine einzige gemeinsame Ausstellung der beiden Künstler aus der Künstlergruppe "Blauer Reiter" und "Brücke" und es sollte eine Wiederholung oder ein Anknüpfen an diese Ausstellung sein. Mit fast 150 Werken war sie auch sehr umfangreich und Erik Stephan hat es wieder einmal geschafft, schöne Bilder nach Jena zu holen. Danach waren wir noch im Kaffeehaus. Das hätte ich nicht tun sollen, denn später sollte sich das noch bitter rächen. Da morgen in Jena ein Großereignis für die extreme Rechte, mit Publikum, Rednern und musikalischer Begleitung aus Europa angesagt ist, galt es offen dagegen aufzutreten. Aus juristischen Gründen war es notwendig, den Protest als Sitzblockade auf dem Seidelparkplatz zu gestalten. Mit unserer Anwesenheit (gemeinsam mit Phill.) wollten wir demonstrieren, dass Faschisten nicht erwünscht sind und sie sich ihr "Fest der Völker" in den A... stecken können. Der Fußboden war kühl, meine Blase voll und die Dixis, die abgeladen wurden, waren die der Nazis, also braune Scheiße. Fast war ich erleichtert, als die Polizei uns forttrug, so konnte ich mich endlich erleichtern. Aber ich bin nicht erleichtert, da es morgen ein Forum der Selbstvergewisserung der chauvinistischen Teile der politischen Rechten geben wird. Etwas anderes hat mich auch befremdlich gestimmt. Nach meinem Abtransport durch die Polizei, klopfte mir ein junges Mädel aus dem "Schwarzen Block" auf die Schulter und murmelte: Taff. Wie bitte soll ich das deuten? Ist Protest ein ausschließliches Vorrecht der Jugend? Ich jedenfalls werde auch morgen wieder auf der Matte stehen und mich aus meinem antifaschistischen Grundverständnis heraus wehren. Jena ist nicht braun!!!
Villa mit Phillipp an ihrer Seite. Der Gatte war dienstlich da und hat fotografiert.

09.08.07

Keine B-Ware! Bela B. in Jena

Als am Donnerstag gegen 18 Uhr die "Erstereihepflicht" und die
"SitzplatzundSchirmdabeihaber"-Besucher ins heimische Arena-Rund strömten, wollten sie niemand geringeren als "Spandaus lebender größter Rockstar aller Zeiten" sehen. Was sie ab 18:30 Uhr sahen und hören mussten war dünn.
Charmant und ritterlich vom Vampiermeister selbst, liebevoll angepriesen, wusste Lulu? Lolli oder wie auch immer, nicht zu überzeugen. Da half auch alles gezupfe am Röckchen und kleinmädchenhafte Getue nichts. Nichts für ungut Lolita, aber selbst Provinz-Dödel, Zitat Lulli: Ick weeß wir dürfen nur bis 22 Uhr spielen (angstkrieg) detwegen jetet och gleich mit dem nächsten Lied los...erwarten da einfach etwas mehr. Nüscht jing los wa, Üben!

Nach einer sensationell kurzen Pause kam, sang und siegte ER.
Mit Dschingderassabum und Zylinder einlaufend hatte Bela B ein, ich muss es sagen, obwohl Preuße, Heimspiel.Was folgte, war ein mördergeiler Vortrag seiner "Bingo" Platte deren Inhalt die Mehrheit der Zuschauer wohl bereits verinnerlicht hatte, waren die meisten doch erstaunlich Textsicher. Lange hab ich solch guten Gitarren-Sound nicht mehr gehört, und das der Mann angeblich sogar in seiner Freizeit Schlagzeug spielt, naja wer's glaubt..... Die Band, (Los Helmstedt), unterstützt von hervorragenden Gastmusikern hatten daran nicht unerheblich Beitrag. Bravo!
Was folgte, war der obligatorische Antifa -Aufruf, aber ich glaube, da rennt er bei seinem Publikum eh offene Türen ein. Ansonsten war es seine liebevolle Art der Selbstverarsche gepaart mit dem Elvislebt-Stil der ihn zu meinen Favoriten zählen lässt. Eigenartig nur, ließ er sich doch alle 5 Minuten eine neue Klampfe bringen, so als wäre das eine Art ABM für das arme Schwein der die Dinger (ich hab wohl 6 Stck. gezählt) hin und her schleppen und dem Großmeister um den schönen Hals legen durfte. OK lassen wir das. Blöd, das es im letzten Drittel in Strömen zu Regnen begann, aber immerhin, ich hab schon Konzerte erlebt, da blieben bei solchen Scheiß-Wetter nur die "Erstereihepflicht und Schirmdabeihaber"-Typen für den Schlussapplaus übrig, das blieb den Jungs aber gestern zu Recht erspart.
Halt keine B-Ware .
Ort: Kulturarena Jena
Eintritt: 18 Euronen
Hit des Abends: Tag mit Schutzumschlag
Partylevel: 5 von 6
Phür Villa von Phillipp

06.08.07

Sieben

Heute war es soweit. Meine liebe dänische Schwägerin hat mich mit sieben Nadeln, gegen meine sieben Hauptlaster gestochen. Viel habe ich von dem dänisch-chinesischem Fachjargon nicht verstanden. Meine schulmedizinischen Kenntnisse negierten bisher solche chinesischen Weisheiten wie: ...im Blut sitzt auch die Psyche... Jedenfalls ist sie mit ihren sieben Nadeln an die "Quelle meiner Urkraft" gegangen. Auf dem Kopf, im Gesicht, an der Hand, am Unterbauch, am Fuß überall saß das Übel und musste bekämpft werden. Nun soll die Watte im Ohr, die Übelkeit verschwinden. Meine Energie wurde wieder in die richtige Bahn gelenkt, die Bahn zur Leber ist wieder frei und im Kopf sollte ich klar und frei sein. Wenn nicht, könnte es in 5 weiteren Behandlungen gelingen. Während der Behandlung empfahl mir meine Schwägerin keine pseudoreligiösen Gedanken zu haben, hatte ich auch nicht. Ich dachte die ganze Zeit an die armen Opfer in David Finchers Film "Sieben". Ich gelobe nie wieder maßlos, habsüchtig, träge, wollüstig, stolz, neidisch und zornig zu sein.
Villa im 7. Himmel



20.07.07

Willy de Ville in Jenas Arena















Willy de Ville, der Exzentriker der Rockmusik, begann sein Konzert fast pünktlich! Und die raue, trockene, aufregend dreckige Stimme zog uns mit ihrer sinnlichen Anmache gleich in ihren Bann. Erschüttert waren wir allerdings über sein Aussehen. Woher dieser spindeldürre Mensch überhaupt die Kraft zum Auftritt nahm, ist mir schleierhaft. Das Aussehen zeugte von exzessivem Missbrauch von Zigaretten und Whiskey. Seine musikalischen Helden aus frühster Jugend waren Bob Dylan und Jimi Hendrix und wir konnten es auch erahnen. Dieses Konzert war sehr blueslastig was mir persönlich gefiel.
Großartiges Konzert mit vielen Freunden gemeinsam erlebt von Villa

16.07.07

Für Phillipp

Nur für die Optik, nicht für die Statistik. Da steht es, glaube ich, unentschieden. Deine Steinpilzauslese und Zubereitung am Sonntag, war allerdings superexzellent. Es lohnt sich also doch freitags bei "Kerner kocht" mal reinzuschauen. Aber unterhaltsamer bist du allemal.

Bovistfinderin Villa

10.07.07

Es ist wieder mal soweit - Pilzschwemme

Eins meiner Sommer-Lieblingsthemen ist wieder aktuell. Laut OTZ von heute: "Feuchtwarmes Wetter sorgt für Pilzschwemme" Das dies fürwahr keine Zeitungsente ist beweist das Foto. Sie schrieben weiter "...Vor allem die Menge an Steinpilzen und Maronen ist für Anfang Juni ungewöhnlich."
Na, Holla die Waldfee, da bin ich ja wieder hinsten und wegstens.
Kirk an Brücke!
Kirk an Phill!
Läuten da nicht deine Alarmglocken?
Pilzfreundin Villa

02.06.07

Erste!

Ich habe heute die ersten essbaren Pilze gesammelt. Maipilze. Ja Phillipp "Der frühe Vogel fängt den Wurm" Falls ich nach dem Verzehr an Tobsuchtsanfällen leiden sollte, dann liegt es am Muscarin. Dieser Wirkstoff ist in den ziegelroten Risspilzen zu finden, mit dehnen der Maipilz verwechselt werden kann. Aber ich kenne mich ja aus und Tobsucht gehört nicht zu meinen Wesen.
friedliebend Villa

12.05.07

Schon wieder




Schon wieder war am Freitag Jena die angeblich wärmste Stadt in der Republik. Warum das so ist weiß ich auch nicht.Mir ist soooo warm Villa