26.02.12

Auf dem Weg zum Ruhm nach Arnstadt

"Der kürzeste Weg zum Ruhm ist - gut zu werden." - Heraklit

Mein Weg führte mich ins Theater im Schlossgarten Arnstadt. Dort führte das "Junge Musical Arnstadt" in einer Eigenproduktion das Musical "Fame" (dt. Ruhm) auf und zeigte in einer respektablen Leistung den steinigen Weg junger Studenten an der amerikanischen Highschool of Performing Arts, New York.
Die tempogeladene Show wurde von bekannten Songs, Schauspiel, mitreißenden Tanzeinlagen in quirliger Choreografie getragen und von einer wunderbaren "Vocal Brass Big Band" unterstützt. Lagen auch manche Töne der ambitionierten Laiendarsteller daneben, zolle ich ihnen für ihre Gesamtleistung Respekt. Von unserem jugendlichen Freund der Familie Konstantin Schmidt, der im Stück den Schlomo Metzenbaum besetzt, erfuhr ich von den zeitaufwändigen Proben für das Musical. Er studiert an der Technischen Universität Ilmenau Biomedizinische Technik und musste sein Zeitkontingent straff organisieren, um auch noch zusätzlichen Gesangsunterricht zu nehmen.

Um dem Gatten die Wochenendplanung schmackhaft zu machen, wählte ich als Übernachtungsort das "Hotelpark Stadtbrauerei Arnstadt" mit eigener Gasthausbrauerei. Sie rühmen sich, die älteste Weizenbierbrauerei Deutschlands zu sein. Schankmädchen Nadine führte uns auf bierernste Art in die Geheimnisse der Braukunst ein und erzählte von der
1300 Jahren alten Bach-, Bier- und Brunnenstadt.
An einer der Wände las ich, dass ein Bürger 1603 im Bierkeller am Bier-Dampfe erstickt sei, was für ein zweifelhafter Ruhm. Natürlich mussten wir uns von der Qualität der handgebrauten Biere überzeugen, denn wie sagte unser Dichterfürst im Faust: ""Die Tat ist alles, nichts der Ruhm."

Villa

19.02.12

Winterblaues Jena

Villas winterblaue Lichtblicke gegen wintergrau und faschingsblau. So schön war Jena im Februar.

"What's Goin' On?" Apolda

Von dem 1995 in London verstorbenen irischen Blues-Rock-multi-Instrumentalisten Rory Gallagher stammt das Zitat: Wenn ich einmal abtreten muss, bleibt wenigstens meine Musik als Erinnerung. Und wenn ich im Himmel angekommen bin, werde ich Jimi als erstes fragen: "What's Goin' On?"

Apolda hätte ihm mit dem 26. Bluesfasching, unter dem Motto "Blues zwischen Himmel und Hölle", eine gute Antwort geben können. Großartig wieder die kreative Umsetzung des Themas in der Tiefgarage des Schlosshotels. Lange haben wir vor dem übergroßen Wandbild, das letzte Abendmahl verstorbener Musiklegenden, gestanden und gerätselt, wer wer ist.


Auf unserem Weg durchs Fegefeuer in den Himmel ließen wir uns am Samstag von acht Bands auf drei Bühnen läutern. Das Höllengeschrei eröffneten Tumbling Dice, Kuhle & The Gang und OZMB - Ohne Zeh Mit Bass. Letztere allesamt Mitglieder der Apoldaer-Stadtverwaltung mit dem Urgestein Dietmar Rosenkranz "Rosi", dem seit Jahren die Musikauswahl des Bluesfaschings obliegt.


Zwischen Himmel und Hölle war danach noch Platz für die Lausitz Blues Band, die Musiker von The Sons Of The Desert und Die Anonymen Musikaliker. In den gekracht vollen Gängen der Tiefgarage hingegen wurden Platz und Luft immer weniger.


Nach Mitternacht standen mit der Christoph Gallas Blues Band und Dynamite Daze zwei weitere teuflisch gute Highlights auf den Bühnen. Verstärkt durch den stimmgewaltigen Sänger und Thüringer Bluesurgestein „Big Minna“ Frank Friebel, einem Gastmusiker aus Illinois und dem Jenaer Posaunisten Sebastian Dorschner wurde es ein großartiger bluesgroovender Abschluss.

Mein Dank geht an die vielen Helferlein vom Lindenwurm Faschingsclub Apolda e.V., die das Konzept vom Alternativ-Karneval Jahr für Jahr mit Leben erfüllen.


Mit Blues-Rock im Ohr hat das Jüngste Gericht seinen Schrecken verloren.
Kein gefallener Engel Villa