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05.04.10

Stadtrallye für schlaue Füchse in Jena














(Klick macht groß)





Vor ein paar Tage berichtete ich von den jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die beim 45. Bundeswettbewerb von "Jugend forscht "das Finale in Thüringen bestritten. Zwölf Teilnehmer konnten sich für das große Bundesfinale vom 13. bis 16. Mai 2010 in Essen qualifizieren. Von Patrice erhielt ich dieser Tage folgende Mail und sämtliche Aufgaben der Stadtrallye:

Hallo Villa,
nachdem wir am Mittwoch (24.03.) von12.30uhr bis 16.30uhr der Jury unsere Projekte vorstellten, war anschließend von 16.30-18.00Uhr eine Stadtrallye geplant. Man loste uns in einzelne Gruppen.
Wir erhielten ein Heftchen, die notierten Aufgaben sollten wir lösen, die Route würde uns durch Teile der Innenstadt führen bis zum Restaurant, wo uns das Abendessen erwartete.
Uns wurden ein kleiner Stadtplan, 5€, das Heftchen mit den Aufgaben und ein Überraschungsei zum Tauschen zur Verfügung gestellt.
Die Jury hat nicht überall im Heftchen die Punkte eingetragen, falsch sind aber nur Aufgabe 13b, und Aufgabe 16 Punkt 7.
Natürlich hat uns Ihre Hilfe sehr genutzt. Bei der Aufgabe, als wir bei dem Caffee vorbeikamen -> sollten wir eine Karte "ordnungsgemäß" verschicken. Die Adresse stand auf dem weißen zerknüllten Blättchen, war aber unsichtbar.
Durch Wärmeinwirkung wurde die Schrift (soweit ich weiß Zitronen-oder Essigwasser) wieder sichtbar. Wir konnten den Absender eintragen und dank ihrer Hilfe die Sektflasche ordnungsgemäß verpacken.
Die Aufschrift lautete "Flaschenpost nach America". Uns irritierte das "c" in Amerika. Das t von "Flaschenpost" war verbrannt.
Ich darf auch ganz bescheiden erwähnen, dass zwei meiner Ideen erheblich zum Sieg beitrugen.
Wir sollten laut Aufgabe bei Jenaern Kleingeld sammeln und im Sparschwein zum Schluss wiegen lassen (von der Jury).
Ich schlug vor, einfach unsere 5€ bei der Bank in Centstücke tauschen zu lassen.
Zum Schluss verfügten wir fast über ein Kilo Münzen.
Auch konnte ich 4 zum Schluss unklare Fragen klären, indem ich mit einigen Freunden in die Bibliothek stürmte (Zeit war knapp).
Dort ließ man uns auch ohne Ausweis arbeiten. Eine nette Studentin ließ uns ihren PC benutzen- fürs www.
"Gartengerät bekannt durch das binokulare Prismenfernrohr von Zeiss"...... Feldstecher // wer kommt denn auf sowas
Dank Ihrer Hilfe und guter Teamarbeit lösten wir bis auf 2 alle Aufgaben richtig.
Daher wurde ich skeptisch, als man uns am Abend nicht zum Gewinner der Stadtrallye ausrief. Die Jury besaß keinen Taschenrechner und addierte die Punkte im Kopf, und vergaß zudem unser "Schweingewicht" zu zählen.
Als ich die Ergebnisse überprüfte, wurde das schnell klar. Man korrigierte das Ergebnis und ernannte uns zum Sieger, daher steht in der Urkunde auch kein Name....
Durch Ihre Mithilfe haben Sie ein Exemplar verdient (Datei 6).
Als Preis erhielten wir ein Frühstücksbrettchen in Form eines Mainboards (PC Teil sone art Platine).

Das gute Wetter und viel Spaß samt vieler freundlicher Jenaer machten diesen Tag unvergesslich.
viele sonnige Grüße
Patrice

PS: Das gesuchte Lied war das Heidenröslein / eine Dame im Musikgeschäft verriet uns die Lösung


Danke Patrice, dass ich eure Aufgaben hier veröffentlichen darf. Ich bin überzeugt, die Jenaer haben bei einigen Fragen auch Probleme mit der Antwort.
Besonders die Frage nach dem Wert und der Rückseite der Banknote war knifflig und ich habe lange nach der Antwort suchen müssen.
Auf dem ? Markschein der DDR von 1964 wurden die Jenaer Zeisswerke abgedruckt, welche sich damals sehr nahe am Zentrum befanden. Am linken Rand des Bildes wurde dabei auch der Kirchturm von St. Johannes Baptist mit einbezogen. Somit war die Kirche die einzige, die die DDR auf ihre Geldscheine druckte. Welchen Wert der Geldschein hatte und wer auf der Rückseite war , stelle ich hier im Jenalebt-Blog mal zur Frage.
Schmunzelnd erinnere ich mich, wie die ganze Gruppe am Tisch versuchte, die Noten zu singen, nach Schuberts Heidenröslein klang es nie.

applaus

Die jungen motivierten Nachwuchsforscher haben
überzeugende Zukunftsvisionen, enthusiastischen Forscherdrang und (das konnte ich hautnah erleben), auch Spaß am Leben. Villa

24.03.10

Alt werden ist nichts für Feiglinge...

...mit dieser Aussage verabredete ich mich mit einem meiner ältesten Freunde zu einem gemütlichem Plausch auf dem Jenaer Markt. "Kochi" Andreas Koch, seit 30 Jahren aktives Mitglied (davon 14 Jahre Geschäftsführer) des Karnevalsverein Lustiges Närrisches Treiben des Technika Jenensis e.V. hatte mit seiner Mannschaft Anfang März beim Landesfilmfestival FILMthuer den Publikumspreis der Amateure erhalten.

Ihr Film "ReinÄr Ihr Billigflieger - alles aus einer Hand" ist eine amüsante Persiflage über mögliche Auswüchse mit Billigfliegern. Vergnüglich erzählte er mir von dem Dreh auf dem Flugplatz Gera-Leumnitz, den schwierigen Kamera-Bedingungen in der Heiligen "Anna", dem größten Doppeldecker der Welt - Antonow AN2 - und dem Zeitdruck, unter dem dieser Film entstand. Seit 1992 wurden etwa 100 Kurzfilme in Eigenregie gezielt für das LNT-Programm produziert. Der Erfolg auf der Filmthuer 2010 ist eine schöne Anerkennung dieser Arbeit.

Während unseres Gespräches bat uns eine Gruppe junger Leute um Hilfe. Es stellte sich heraus, dass sie Teilnehmer vom Landeswettbewerb "Jugend forscht" waren und im Landesfinale knifflige Aufgaben zu bewältigen hatten. Die Wissenschaftsstadt Jena ist zum 20. Mal Gastgeber dieses Landeswettbewerbs und im Jubiläumsjahr wetteifern 47 Jugendliche mit 22 Projektarbeiten aus ganz Thüringen um die Teilnahme am Bundesfinale.
Bei dem Versuch, eine Geheimschrift zu entschlüsseln, waren sie etwas ungeduldig und ein Teil der Botschaft verbrannte. Bei einigen kniffligen Aufgaben ihres Jena-Fragebogens waren auch wir nicht allwissend, aber ich hatte am Nachbartisch hohe Professoren-Prominenz der Uni entdeckt und vermittelte die jungen Leute weiter. Sehr erfrischend war diese Unterbrechung mit den Jungforschern und ich wünsche ihnen viel Erfolg bei ihren Projekten heute bei der Preisverleihung im Volksbad.
Kochi, der sein ganzes bisheriges Arbeitsleben im Institut für Materialwissenschaft und Werkstofftechnologie der FSU Jena verbrachte, hatte einige wehmütige Momente, ob seines Alters, aber ein Feigling ist er ganz bestimmt nicht.

Anmerken muss ich noch, dass der Service in der Kaffeerösterei an diesem herrlichen Frühlingstag perfekt war.
Villa