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13.12.09

Beschauliche Weihnachtszeit?


Schön geschmückt ist sie, diese unsere Stadt Jena, aber wehe jemand stört diesen Konsumterror und unsere oftmals spießige Weihnachtsbeschaulichkeit. Auf teilweise Unverständnis stieß die "amnesty international"-Hochschulgruppe Jena bei ihrem Protestzug durch Jenas Innenstadt. Mit ihrer Aktion erinnerten sie an das größte Chemieunglück der Menschheitsgeschichte vor 25 Jahren im indischen Bhopal. Tausende Menschen starben oder leiden heute noch an den Folgen dieser Katastrophe. Sehr engagiert finde ich die Aktion der jungen Leute, zumal ihnen eine recht zwiespältige Reaktion der Bevölkerung entgegenschlug. Das Thema passt eben nicht für alle zum Fest der Freude und Liebe und glühweingestärkt lassen sich Stammtischparolen besonders gut an die Protestler bringen.
Bei meinen Besuchen in der "Verbotenen Zone" der Tschernolyl-Region konnte ich mich vor Ort von den tiefgreifenden Auswirkungen einer anderen Katastrophe überzeugen. Auch das Interesse an der Reaktorkatastrophe hat stark nachgelassen. Bei einem Benefizkonzert zu Gunsten der Kinder von Tschernobyl wurde in der Stadtkirche vom Tschernolyl-Verein Geld gesammelt und ich kann bestätigen, dass die Spendengelder auch wirklich für die betroffenen Kinder eingesetzt werden.
Völlig ahnungslos war ich indes vor zwei Jahren, als ich für das Enkelmädchen die (ach so pädagogisch wertvolle und völlig überteuerte) Handpuppe der Marke "Kumquarts" erwarb. Schon damals erregte ich mich darüber, dass ich meine Adresse am Stand auf dem Weihnachtsmarkt hinterlassen sollte. Ich fragte, ob ich die Puppe nun kaufen oder adoptieren sollte. Meiner Tochter war mein Aufriss peinlich und sie gab die persönlichen Angaben weiter. Durch Pressemitteilungen aufmerksam geworden, die diesen Puppenständen in ganz Deutschland Nähe zu Scientology vorwerfen, informierte ich mich zu diesem Thema im Internet.
Auf Nachfrage bei meiner Tochter erfuhr ich, dass sie seither Werbematerial der Firma Bodrik erhält.
Nachdenklich wünsche ich einen schönen, verschneiten 3. Advent. Villa

29.11.09

Jenaer Weihnachtsmarkt 2009


Jena hat sie wieder, die weihnachtliche Glückseligkeit auf dem Weihnachtsmarkt. Bei fast subtropischen Novembertemperaturen schnitt Oberbürgermeister Dr. Albrecht Schröter den obligatorischen vier Meter langen Weihnachtsstollen der Stadtbäckerei an und wenig später war der Bauer-Glühweinstand umlagert, als würde sibirische Kälte herrschen. Die große Neuerung in diesem Jahr, ist die Neuorientierung auf dem Eichplatz. Nicht mehr die lauten Fahrgeschäfte stehen im Vordergrund, sondern erstmals ist eine Eisbahn der Anziehungspunkt. Und sie wird prima angenommen. Ich sah viele ihre Runden und Pirouetten drehen, einen älteren Herrn mit Weißbart, der sich so schnell auf dem Eis bewegte, als gelte es den Eisschnelllauf-Weltcup nach Jena zu holen, Kleinstkinder am Halte-Pinguin, die das Laufen gerade erlernt hatten und das Enkelmädchen mit neuen Schlittschuhen, die nach kurzer Zeit schon eine gute Figur machte. Noch ringe ich mit mir, aber in den nächsten drei Wochen werde ich mich sicher aufs Glatteis wagen. Sehr, sehr schön in diesen Jahr, die kleinen nostalgischen Fahrgeschäfte. Mit Cuenta bestieg ich gestern das nostalgische Riesenrad aus Holz von 1927 und in einer fast endlosen Runde hatten wir gute Gelegenheit, Eisbahn und die größte Weihnachtspyramide (15m) Thüringens von oben zu bewundern.
Der Weihnachtsbaum auf dem Weihnachtsmarkt ist von imposanter Größe und Statur (stammt aus Privatbesitz und die Familie ist sicher froh, dieses Ungetüm los zu sein), allerdings lässt der Baumschmuck etwas weihnachtliches Flair vermissen. Da könnte im nächsten Jahr ruhig etwas nachgebessert werden. Ansonsten baut die Stadt mit Konzept und Ausstattung den Jenaer Weihnachtsmarkt immer weiter zu einem der schönsten im Freistaat aus. An den Adventsonntagen fährt der Weihnachtsmann kostenlos mit der Kutsche durch die Johannisstraße und täglich 17.00Uhr begleiten die Turmbläser die Weihnachtsmarktbesucher. Programm bietet die Bühne und die Tombola des Lions-Club und der Kinderhilfe-Stiftung losen wieder für einen guten Zweck. Vielleicht klappt es ja in diesem Jahr mit dem Hauptgewinn. Der Gatte wird wie immer einen schönen Weihnachtsbaum aussuchen und damit wie jedes Jahr bis zur letzten Minute warten.

Schönen 1. Adent und man sieht sich am Glühweinstand auf dem Weihnachtsmarkt Villa