09.08.08

Kulturarena Klappe die...2008































Manfred Krug, Ernst-Ludwig Petrowsky und Uschi Brüning sind echte Urgesteine der reichen ostdeutschen Jazz- und Chansongeschichte. Ich sah sie schon in den 70er Jahren gemeinsam, jung verliebt mit dem Gatten. "Musik im Hörsaal" hieß damals die Reihe und das Krug-und Günther Fischer Konzert fand ausnahmsweise im Theater statt, weil der Andrang das Raumvolumen des Hörsaals gesprengt hätte. Nun gute 35 Jahre später, es steht nur noch der Theatervorplatz „Jazz for fun“ in der ausverkauften Kulturarena. Also Petrowsky war stark, die Brühning hat es auch gut rübergebracht, allerdings der olle Krug, lebte ein klein wenig von seinem Ruhm. So unser Eindruck. Gemeinsam mit Marc Secara auf der Bühne, begleitet vom Berlin Jazz Orchestra kam mir alles zu gediegen herüber. Ich wollte begeistert sein, wollte mit den Füßen trampeln, tanzen, mich bewegen, all das was ich von einem gutem Konzert erwarte und habe artig geklatscht. Ich weiß auch nicht, in meinem Musikverständnis entwickele ich mich anscheinend rückwärts. Ich mag es härter und rockiger, je älter ich werde. Auf unserem Heimweg begegnete uns eine Junggesellenabschiedsgruppe und wir machten einen Deal, das gesamte Kleingeld meiner Geldbörse gegen ein Levis Jeans Cap voller Dinge die die Welt (oder der Bräutigam) nicht braucht. Wie: ein Kompass, Räucherstäbchen, Amur Pour homme, eine Badehaube und ein Haribokartenspiel. Alles in allem ein schöner Abend, von dem ich wieder einmal mit fremder Kopfbedeckung nach Hause kehrte.
Diesmal gejazzt Villa

03.08.08

Villa mit neuem Traumberuf "Weinerlebnisbegleiterin"


Ja, das ist doch einmal eine schöne Berufsbezeichnung. Ca 30 verschiedene Rebsorten sind an der Saale-Unstrut heimisch. Unser Hauslieblingslieferant ist das Weingut von Klaus Böhme mit seinem feinwürzigen Müller Thurgau. Mit einem Taxi, lebensgefährlich und unglaublich schmutzig, ließen wir uns zu dem urigen und gemütlichen Gutshof der Familie Böhme fahren, verkosteten fast alle Weine, ließen uns von der Hausherrin den Weinkeller zeigen und erfuhren unter ihrer fachkundigen Führung, Einblicke in die Weinbereitung und die verschiedenen Ausbaumethoden. Anschließend fuhren wir (der Heili hatte Todesangst im Taxi) mit der hochmodernen Burgenlandbahn zurück nach Freyburg. Das Telefon auf dem Bahnhof funktionierte noch. In der Rotkappencity ließen wir uns von einem urigen Kellermeister die Technik des Degorgierens eines handgeschüttelten Sektes zeigen, trafen auf eine Weinerlebnisbegleiterin, die eindeutig einen an der Klatsche hatte und störten Justus Franz, der im denkmalgeschützten Lichthof der Kellerei für den Auftritt "Rotkäppchen Sektival" probte. Da aber der Aufstieg zur Burg noch anstand und wir seit dem frühen Morgen schwer getestet hatten, beließen wir es bei einer Kostprobe und wanderten durch das schöne Städtchen zur Burg. Leider haben wir nicht all die Weinkeller besuchen können, die uns interessierten, aber wenn ich morgen nicht im Bunker bin, habe ich den Beruf gewechselt.
Villa, die Weinerlebnisbegleiterin.

Jeder Tag ohne Wein ist ein Gesundheitsrisiko


Unter diesem Motto buchten wir ein Gesundheitswochenende in der wunderschönen Wein-Region Saale-Unstrut. Die Tage der offenen Weinkeller im nördlichsten Qualitätsweinanbaugebiet Europas wollten wir, vom „Berghotel zum Edelacker“ aus (unmittelbar über der mächtigen Anlage des Schlosses Neuenburg gelegen), erleben. Am ersten Abend beim fürstlich rustikalen Menü auf der Neuenburg, testeten wir die selbstgebrannten, hochprozentigen Rachenputzer, ob sie in der Lage wären, den Kampf gegen Dämonen und Vampire aufzunehmen. Der Gatte versuchte es mit 54 % Küchenmeister Blut, der Heili mit 43 % Brotschnaps und ich mit 69 % Absinth mit Wermut, Anis, Fenchel und anderen Kräuterlein. Dermaßen gestärkt übernahmen wir zur nächtlichen Stunde das Schloss und spielten Schlossgespenster. Auch das Romantikdinner am zweiten Tag war kulinarisch und kulturell. Bei einer Räucherlachs-Frischkäseterrine, Cappuccino von der Strauchtomate, zart rosa gebratenes Roastbeef und einem Erdbeerparfait und den heimisch prämierten Weinen hörten wir uns die Live-Musikband „Salon Pernod“ schön. Beim heutigen Kulturbrunch lachten wir über den Kabarettisten Frank Hengstmann. Und zwischendurch sind wir durch die geöffneten Weingüter und Weinkeller, das schöne Städtchen Fryburg und Rotköppchencity GEWANDERT.
Mit minimiertem Gesundheitsrisiko Villa