12.07.09

War es Befreiung oder Meuchelmord?


Diese Frage konnte ich an diesem Abend für mich nicht klären.
Schillers letztes vollendetes Theaterstück (etwas ein Jahr nach der Uraufführung starb er 46-jährig) war passend zum Schillerjahr 2009, dem Namenspatron unserer Uni, gewählt. Wilhelm Tell, das Sinnbild eines Schweizer Helden, war eine Frau, die Bernerin Vera von Gunten. Außer durch ihre Spielfreude wirkte sie durch ihren schweitzerdeutschen Dialekt glaubhaft. Das weiße Kreuz auf rotem Grund schmückte den Theatervorplatz, insgesamt war die Alpenlandschaft eine tolle Kulissenleistung. Prima gespielt der böse Landvogt Gessler. Als er aus der hohlen Gasse heraus erschossen, minutenlang regungslos im Wasser lag, fror ich noch mehr. Es war ein sehr kühler Sommerabend und das Stück ging bis nach Mitternacht. Nette Gags begleiteten das Theaterspiel. Als Ernesto Che Guevara im Trabi einfuhr und in seiner beschwörenden Rede ans Besuchervolk "Viva la Revolucion! Viva Wilhelm Tell" rief, sorgte dies für viel Heiterkeit. Die größten Heiterkeitsbringer und besten Mimen waren für mich Bernhard Dechant als Hirte Kuoni und Ralph Jung als Fischer Ruodi. Die 8-fache deutsche Bogenschützen-Meisterin Chistiane Röher kam ebenso zum Apfelschuss wie der Titelheld und bei der Frage nach den Heronen
des Publikums agierten die Schauspieler als Äpfel durch die Besucherreihen. Viel Spaß am Spiel war auch bei den ca 60 Laienschauspielern zu beobachten, wobei es durch die große Anzahl der Mitwirkenden für mich manchmal etwas unübersichtlich wirkte. 100 Darsteller sind schon eine bemerkenswerte Zahl.
Über den gelungenen Auftakt der 18. Kultuarena freut sich Villa


1 Kommentar:

  1. Сибирь liegt am Engelplatz, Manne hab ich gefroren...
    Zur Inszenierung: nee nee das war nicht so doll mein lieber Herr Heinzelmann. Hubschrauber, Wasserarm und junge Felsen- ja sogar die Bogenmeisterin war da. (zum Henker, warum?) Hatten sie sonst nichts zu sagen? Mehr will ich gar nicht schreiben, aber Ihnen hätte ich das Geld gekürzt -Kur um dem Stück zu nützen. Zugegeben, für das Wetter können Sie nichts,aber mein Fazit lautet trotzdem:
    Prädikat: ungenügend.
    Phillipp

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