28.06.09

Paradiesische Verhältnisse

Als ich den Leiter des Referates Öffentlichkeitsarbeit der Universität auf dem Universitätssommerfest auf seinen Button "Studentenparadies Jena" ansprach, meinte er, die wären gerade frisch gepresst und steckte dem Gatten einen ans Revers. Paradiesisch empfing uns das erweiterte lichtilluminierte Festareal zwischen Griesbachgarten, Planetarium und Botanischem Garten. Es war ein großartiges Fest unter dem Motto " Schillerjahr trifft auf das Jahr der Astronomie." Die einzelnen Bühnen waren gut verteilt und beim Flanieren durch die "Lichträume" konnten wir uns kaum entscheiden, wo wir verweilen wollten. Während ich der Präsentation, der eigens für diesen Anlass einstudierte Schiller Ode "An die Freude" von Doppel U lauschte, lachte der Gatte beim parodistischen Programm der Gruppe "Kabarett Weltkritik" und gemeinsam spitzten wir, unter wunderschön angestrahlten alten Bäumen, die Ohren bei "DJ`s Rock`n Roll & Mr.Sax" im Außengelände des Botanischen Gartens. Die anderen Bühnen haben wir nur temporär gestreift, da wir bei den 4000 Gästen immer wieder auf Freunde und Bekannte trafen und plauderten. Darin liegt wohl auch der Sinn solcher Veranstaltungen und der Unisommerball mausert sich zu einer der schönsten Jenaer Fest-Highlights.
Ganz besonders freute ich mich über die Begegnung mit Jenas nettesten Caféhausbetreiber Volker Glasow, den ich nach 12-jähriger Abwesenheit von Jena wieder traf. Er kam aus Köln, um das Urgestein der sprachlosen Kunst Harald Seime zu sehen, welcher vor 50 Jahren das erfolgreiche Pantomimestudio Jena gründete. Wir trafen uns dann am nächsten Tag wieder, als im Nollendorfer Hof mit vielen ehemaligen Schülern dieses Ereignis gefeiert wurde. Auf sein scheinbar alterloses Erscheinungsbild angesprochen, antwortete Harald Seime: "Ich lebe langsam und lebe die Kunst der heiteren Verstellung." Auch bezeichnete er Pantomime als " Ökonomische Kunst" und seine Soloprogramme wären entstanden, als die einzelnen Fachrichtungen ihn immer wieder zu ihren Sommernachtsbällen anforderten.
So schließt sich der Kreis, es war ein heiteres Sommerfest und ich brauchte mich nicht verstellen, selbst der Wettergott war uns hold und machte an diesem Abend eine kleine Ausnahme. Als es gegen 1.30 Uhr leicht zu nieseln anfing verließen wir den Garten Eden und überließen ihn den ausdauernden Studenten und der elektronischen Musik.
Sommerträumerisch Villa

5 Kommentare:

  1. Das war bestimmt ein prima Fest, leider haben mich Muskelkater in allen unmöglichen Stellen und meine Bockigkeit daran gehindert, eine eigene Inaugenscheinahme vorzunehmen. Außerdem musste ja am nächsten Morgen der ganze Kram wieder eingepackt und in der Stadt verteilt werden....
    Aber nächstes Jahr bin ich (daran ist dein Bericht nicht Unschuldig)bestimmt auch Gast, sollen doch mal andere die Bühnen aufbauen und Feuerkörbe schleppen.
    Phillipp

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  2. Ich hoffe, dass sich bis zum nächsten Jahr dein Wutschnauben soweit verzogen hat, dass du das Fest auch genießen kannst.
    Glaub mir, ich hatte den Fleckenrotwein fest in der Hand, um ihn der Dame übers Sommerkleid zu schütten, allein die Gelegenheit ergab sich nicht.

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  3. ... ich neh'm den Willen für die Tat.
    Phillipp

    PS. Ich bräuchte die Fotos von unserem Tubisten, der Tann ist fast fertig...

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  4. @villa

    Sollte die Dame Schwarz oder Dunkelblau tragen, macht sich Mayo sehr gut. Ist nur etwas nervig, den ganzen Abend eine Portion Pommes mit doppelt Mayo in der Hand zu tragen, um im richtigen Moment damit zu stolpern.

    @phillipp

    Wenn Du von fast fertig redest, denke ich schon zwanghaft an was Gemaltes. Ein Tann???

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  5. Naja fertig ist relativ, ich dachte das geht irgendwie schneller. Irgendwie fehlt mir eine Person, aber der deuteche Wald ist ja voll von Vermissten, frag mal Rotkäppchen..Phill

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