Ein Kollege flüsterte mir, dass es einem Weingut im Saale-Unstrut Anbaugebiet gelungen wäre, aus alten über 100 jährigen Stöcken einen phantastischen Blauer Silvaner zu keltern. Das interessierte mich, aber meine Befragungen in diversen Weinläden Jenas brachten mich nicht weiter. Selbst die Vinothek in der Bachstraße, laut Gaultmillau Jenas Nabel der Weinwelt, wälzte ohne Erfolg dicke Weinbücher. Die Weinhändlerin in der Saalstraße hehauptete gar, diese Rebe gäbe es nicht, sondern nur Grünen Silvaner. War lag näher, als auf einer Reise ins Saale-Unstrutal diesem Mysterium auf die Spur zukommen. Wie in dem 1967er Beatlesfilm Magical Mystery Tour begaben wir uns in den Burgenlandkreis.
Das Schloss Burgscheidungen ist eines der besterhaltenen und bemerkenswertesten barocken Profanbauten im thüringischen und sächsisch-anhaltinischen Gebiet.
Mit den Musikern zogen wir (Der Gatte musste den Verstärker tragen) zum leer stehenden Schloss. Unsere Schließerin meinte: Erst die Adeligen, dann die Amerikaner, dann die Russen, später eine Blockpartei, sie alle hätten sich am Inventar bedient, so dass nichts mehr übrig war. Nach der Wende kaufte es ein Freibeuter aus dem Westen, der die Fördergelder verschwinden ließ. Gut, der steht jetzt vor Gericht, aber die großflächige Anlage wurde an den Nächsten verkauft. Der Saal, in dem unser kleines persönliches Konzert stattfand, war stattlich, große Kronleuchter, Flügel und rote Samtsessel. Auf dem Flügel bauten die Musiker eine Kollektion Jungweinproben vom Weingut Hey auf (Der Blaue Silvaner war nicht dabei). Beschwingt durchstreiften wir anschließend den vierflügeligen Barockbau.
Mit den Musikern zogen wir (Der Gatte musste den Verstärker tragen) zum leer stehenden Schloss. Unsere Schließerin meinte: Erst die Adeligen, dann die Amerikaner, dann die Russen, später eine Blockpartei, sie alle hätten sich am Inventar bedient, so dass nichts mehr übrig war. Nach der Wende kaufte es ein Freibeuter aus dem Westen, der die Fördergelder verschwinden ließ. Gut, der steht jetzt vor Gericht, aber die großflächige Anlage wurde an den Nächsten verkauft. Der Saal, in dem unser kleines persönliches Konzert stattfand, war stattlich, große Kronleuchter, Flügel und rote Samtsessel. Auf dem Flügel bauten die Musiker eine Kollektion Jungweinproben vom Weingut Hey auf (Der Blaue Silvaner war nicht dabei). Beschwingt durchstreiften wir anschließend den vierflügeligen Barockbau.
Bei Einbruch der Dunkelheit zog die Karawane zum nächsten Ort, dem Weingut Steinmeister. Dort erwartete uns ein Wanderkino.
"Das Wanderkino zeigt Stummfilme, die für die Filmgeschichte maßgebliche Bedeutung haben: sowohl Slapstick-Komödien, Monumentalfilme wie auch Independent-, Avantgarde- und Experimentalfilme.
Alle Filme werden live mit Violine und Piano begleitet. Ein Oldtimer - Feuerwehrfahrzeug (Magirus Deutz, 1969) integriert die gesamte Kino-, Ton- und Lichttechnik, transportiert Bestuhlung und Instrumentarium. Jeder Ort kann in kürzester Zeit in ein Open-Air-Kino verwandelt werden. Die Filmaufführungen finden in einem nostalgisch inszenierten Rahmen statt – es wird eine Atmosphäre geschaffen, die an die Pionierzeiten des Kinos erinnert. "
Der Charles Chaplin Film war anrührend, lustig und traurig zugleich und während wir am offenen Feuer saßen, die Köstlichkeiten der jungen Weinbauern (Flammkuchen, Käse und Steinmeister-Wein) genossen, fühlten wir uns in eine andere Zeit versetzt.
Gegen Mitternacht wieder in Naumburg angekommen, folgten wir der Einladung der Band, in ihre heimische Musikkneipe "Zum 11. Gebot" DU SOLLST GENIESSEN! Das Gästehaus Steinmeister und die Kneipe mit dem schönen Name hatten viele Weine, ein Blauer Silvaner war wiederum nicht dabei.
"Das Wanderkino zeigt Stummfilme, die für die Filmgeschichte maßgebliche Bedeutung haben: sowohl Slapstick-Komödien, Monumentalfilme wie auch Independent-, Avantgarde- und Experimentalfilme.
Alle Filme werden live mit Violine und Piano begleitet. Ein Oldtimer - Feuerwehrfahrzeug (Magirus Deutz, 1969) integriert die gesamte Kino-, Ton- und Lichttechnik, transportiert Bestuhlung und Instrumentarium. Jeder Ort kann in kürzester Zeit in ein Open-Air-Kino verwandelt werden. Die Filmaufführungen finden in einem nostalgisch inszenierten Rahmen statt – es wird eine Atmosphäre geschaffen, die an die Pionierzeiten des Kinos erinnert. "
Der Charles Chaplin Film war anrührend, lustig und traurig zugleich und während wir am offenen Feuer saßen, die Köstlichkeiten der jungen Weinbauern (Flammkuchen, Käse und Steinmeister-Wein) genossen, fühlten wir uns in eine andere Zeit versetzt.
Gegen Mitternacht wieder in Naumburg angekommen, folgten wir der Einladung der Band, in ihre heimische Musikkneipe "Zum 11. Gebot" DU SOLLST GENIESSEN! Das Gästehaus Steinmeister und die Kneipe mit dem schönen Name hatten viele Weine, ein Blauer Silvaner war wiederum nicht dabei.
Der zweite Tag meiner Suche gehörte der Stadt Naumburg. Zum Ausnüchtern bestiegen wir das Türmerzimmer der Wenzelskirche und dort bot sich uns, in sehr luftiger Höhe, ein phantastischen Ausblick auf die Stadt, den berühmten Dom und das Unstrutal. Als wir die riesige bekannte Hildebrandt-Orgel im Inneren besichtigten, wollte ich auch das besondere Klangerlebnis erleben, schließlich hatten J. S. Bach und G. Silbermann die Orgel 17 Hundert-Äpelstückchen persönlich abgenommen. Zuvor bummelten wir durch Naumburg, auf dem Markt wurde Schach gespielt und in der Fußgängerzone saßen die Frauen an langen Tischen und strickten und häkelten was das Zeug hielt. Im Naumburger Dom St. Peter hielten wir uns nur ein Stündchen auf, mein Kopf konnte die Üppigkeit nicht mehr erfassen. Nur die wunderschönen Buntglasfenster haben mich noch gefesselt.
Das Mittagskonzert war wunderschön und die Orgelgewalt nahm mich gefangen, wie geläutert stolperte ich aus dem Kirchenportal. Lange hielt die Läuterung nicht an, bei herrlichstem Wetter unternahmen wir am Nachmittag eine kleine Weinreise nach Freyburg, um eine Rebschule aufzusuchen (Ja, ich war immer noch auf der Jagt nach dem weißen, blauen Rebsaft.) Aber auch dort hatte ich keinen Erfolg. In der Nähe des Schloss Neuenburg aßen wir mäßig gut (bürgerlich) zu Abend, bestellten dazu allerdings einen "Paviswein" und dieser gilt als einer der Besten der Region.
Wie bereits im vorigen Jahr und hier, war ich sehr angetan von der Kulturlandschaft an Saale und Unstrut. Die von Mohn durchwachsenden Felder machte die Reise dorthin zu einem Erlebnis der besonderen Art.
Klammheimlich ist es mir nun doch gelungen, eine Kiste blaues Wunder zu orten und wenn ich morgen Phillipp besuche, werden wir testen, ob der Kellermeister gute Arbeit geleistet hat.
Dem unbekannten Wein auf der Spur Villa
Das hört sich ja verlockend an. Ich werde morgen... oops, ist ja schon heute... also, heute Absnd an Euch denken.
AntwortenLöschenDas Foto von Dir mitten im Mohn (also mitten im Glück) ist hinreißend, und wenn Dein "Kameramann" ein bisschen mehr in die Knie gegangen wäre... Egal! Es lässt die Wonne ahnen.
Nun, dass deine Geheimaktion "Blauer Silvaner" gelungen ist, kann ich nur bestätigen. Der ist bestimmt so selten, weil die den alle selber trinken wollen, diese Winzerschlingel!
AntwortenLöschenamüsiert sich Phillipp
Ha, er heißt nicht umsonst auch
AntwortenLöschenBlauer Österreicher!
Das Weingut stimmt, allerdings noch mit einem kleinen Doktortitel davor. In ihrer offiziellen Weinliste ist er auch nicht gelistet. Wir haben uns noch nie über Wein ausgetauscht, Sol. Mir scheint auch dort bist du gut bewandert. Urlaub schon zu Ende?
Wachsen auch Trauben auf dem Ölberg?
Villas Piratenschatz wäre gesichert.
Liebe Grüße nach Graz