Als Bauhaus-Gründer Walter Gropius 1924 anfing in Jena zu bauen, bezweifelte der damalige Stadtbaudirektor, dass diese progressive Art des Bauens Kunst wäre, sondern befürchtete die Bauten wären eine exorbitante Gefahr zur Verschandelung des Stadtbildes. Viele Projekte verhinderte dieser Kleingeist, aber nicht alle und so begaben wir uns auf Spurensuche. Die Mensa, das Abbeanum, und das alte Theater kennen wir ja alle, aber die beiden im Original erhaltenen und sorgfältig sanierten Villen am Südhang der Sonnenberge suchten wir letzte Woche auf. Unabhängig vom derzeitigen Bauhaus-Fieber in Jena und Weimar, ist Francesco seit Jahren Fan dieser Architektur. Besonders die Lichtdurchflutung, die auffälligen Flachdächer, die klare Formensprache gefallen ihm. Mir gefallen eher die Künstler dieser Epoche Klee, Feininger, Schlemmer, Macks und Kandinsky, die immer wieder zwischen 1917 und 1933 in Jena ausstellten. Wir einigen uns so: Francesco baut unsere Alters-WG im Bauhausstiel und ich hänge Kandinsky und Konsorten in unsere Gemeinschaftszimmer. An die Bilder komme ich ja leicht ran, sind sie doch während des ganzen Jahres im Städtchen ausgestellt. Vieles ist inzwischen im Stadtbild verschandelt (Lobeda...) die Bauhaushäuser sind es nicht, seeliger Herr Stadtbaudirektor!
Villa, die ihr dickes Osterei noch in ihrer Gründerzeitvilla sucht
Villa, die ihr dickes Osterei noch in ihrer Gründerzeitvilla sucht
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