22.10.08

Villa gratuliert Phillipp

Herzlichen Glückwunsch lieber Phill.
Als Geschenk arbeite ich an der Requisitenliste für unseren Besuch der «Rocky Horror Picture Show» im
Berliner Admiralspalast.
1. Reis, wollte erst Süßen vorkochen, habe mich aber dann doch für den duftenden Basmati Reis entschieden.
2. Zeitung, da kommt natürlich nur des Gatten Gazette in Frage.
3. Wasserpistole, auch da habe ich mich für ein Utensil des Gatten entschieden. Sein Blumensprayer scheint mir geeignet.
4. Wunderkerzen, Feuerzeug, habe ich eh immer in meiner Handtasche.
5. Gummihandschuhe, die Schwestern meiner Poliklinik stellen mir ganze Pakete bereit. Stellt sich nur die Frage nach der Größe. Mir scheint, du hast die ganz kleinen Gynäkologenhände, also 5 bis 6. Wie färbe ich die rosa ein? (Ich habe übrigens zupackende Hände, also die 8)
6. Toilettenpapier, das klaue ich unterwegs auf einer Autobahnraststätte.
7. Krachmacher, sollte ich das bis dahin geborene Enkelkind ausborgen? Nachher will es aber die Brust von mir, das ist mir dann doch zu riskant. Ich spendiere zwei Topfdeckel, die müssen reichen.
8. Konfetti, seit Stunden zerschrättere ich ganze Jahrgänge des Eulenspiegels. Mit Wasser zusammen ergibt das dann eine Megasauerei und Flecke auf dem Parkett.
9. Toast, unser Kühlschrank beherbergt tonnenweise vergammeltes Toastbrot, eine gute Gelegenheit dieses los zu werden. Wenn dann gerufen wird: “a toast!” bin ich von der ganzen Last befreit und die Mädels könnten endlich meinen Kühlschrank reinigen.
10. Partyhütchen, erinnerst du dich an die letzte Silvesterparty? Da hatte mir doch ein Fremder einen Hut in den Jackenärmel geschummelt. Inzwischen haben sich noch mehrere dazugesellt. Es war für mich praktisch das "Jahr des Hutes". Also Auswahl reichlich.
11. Glocke, damit wir nichts auf die Glocke bekommen, stelle ich dir eine Auswahl meiner Glocken vor. Entscheide du, welche du für geeignet hältst. Bis 15.11. gibt es bestimmt auch schon wieder die schönen Lind-Osterhasen mit dem Glöckchen dran. Wir könnten dann ja noch mal tauschen. Ich meinerseits, favorisiere ja die Kuhbimmel mit dem zarten Edelweiß.
12. Spielkarten, da wird es heikel. Der Gatte übt heimlich für ein Skatturnier und es würde auffallen, wenn die gute Altenburger Karte nicht mehr da wären. Obwohl, ich könnte ja alles auf seinen Tunnelblick schieben. Das mache ich immer so.
Mein Hauptgeschenk lieber Bruder ist trara: dieses wunderschöne Regencape mit Kapuze.
Haupthaare, nein Haupthaare kann ich dir wirklich nicht schenken.
In Geberlaune Villa

20.10.08

Ja spinnen die?







Nachdem wir jahrelang gekämpft haben, dass die Saalestraße zum Sperrbezirk erklärt wird und auch wirklich das letzte Bordell in unserer Straße in eine Studenten-WG umgewandelt wurde, hoffte ich der Mantel des Vergessens legt sich über diese unsere Straße. Es ist mir immer peinlich, wenn der Gatte Taxifahrern mit dem Hinweis auf bestimmte Etablissements unseren Wohnort beschreibt und seltsamerweise haben Taxifahrer auch ein gutes Gedächtnis und fahren uns daraufhin immer richtig nach Hause. Nun wurde das "Hilton" in unserer unmittelbaren Nachbarschaft in einen riesigen Rotlichtbezirk verwandelt. "Jena-Wohnen" bestückte ihr neustes Sozialprojekt mit tausenden roten Lichtern. Eine Landebahn ist ein Scheiß dagegen. Meine Socken die im Westflügel der Wohnung zum Trocknen aufgehängt sind, verwandelten sich in Rote Socken, die Terrasse ist in gleißendes Rot getaucht und ich sehe rot. Rot ist die Farbe des Blutes. Rot ist dem Kriegsgott Mars geweiht.

Blutrünstig Villa

12.10.08

Villa auf dem Köcheball

Und es gibt sie doch, die Traumberufe. Nach Weinerlebnisbegleiterin, Waldfee habe ich mich am gestrigen Abend als Restaurantkritikerin auf dem 3. Köcheball 2008 betätigt. Unter dem Motto des Balls "Kochen - eine Wissenschaft" hatte ich die Aufgabe kulinarische Gaumenfreuden des Plattenawards zu bewerten. Oh was haben meine Augen gesehen, was hat meine Zunge geschmeckt, was hatte mein Magen zu bewältigen und was hat meine Leber gestreikt. Das Ausmaß der Verwüstung in meinem Inneren hat mich am Ende daran gehindert, mit den anwesenden Kochmützen zu tanzen. Meine Sieger waren am Ende auch die Prämierten. Der 1. Preis ging an das "Gasthaus am See" in Hainspitz. (Werde ich mir merken, kannte ich bis dato nicht.) Der 2. Preis ging an "Capitulare de villis". Die machen zwar vegetarisch - mediterrane Speisen, hatten sich aber optisch toll dargestellt. Von ihnen ist das süße Buch und es war fast frevelhaft dieses anzuschneiden. Sie sitzen gegenüber vom Planetarium und waren mir nie als was Besonderes aufgefallen. Gegen Mitternacht musste der Gatte einen Krankenwagen als Taxi getarnt rufen, so schwer kann dieser Beruf sein!
Schlemmerei ist gegen die Lehren der Mäßigung.
Maßlos Villa

09.10.08

Zu gerne würde ich...


den alten Mann noch mal live jammern hören. 15 Jahre war er nicht mehr auf Tournee, nun mit 74 Jahren betritt er wieder die Bühne. Vielleicht unsere letzte Chance. In Hamburg findet das Konzert statt und den Gatten habe ich gerade überzeugt. Noch gestalten sich Ticketkauf und Hotelsuche etwas schwierig, aber wenn morgen alles klappt...
Mit Songs wie "Suzanne", "So long Marianne" oder "Lover, Lover, Lover" hat der Gatte mich schon im Studentenwohnheim verführt, das klappt bestimmt auch noch nach 35 Jahren!
Verführerin Villa

27.09.08

Die Octavians gingen baden






















Seit 2006 waren die acht Jungs, hervor gegangen aus dem Knabenchor der Jenaer Philharmonie, eine Acapella Band. Am Freitag gaben die jungen Herren das Verabschiedungskonzert für drei scheidende Mitglieder, darunter mein junger Freund Christoph, der sein Studium in der University of Oxford beginnt. Unter dem Motto: "Octavian gehen baden" war es ein tränenreicher Abschied im ausverkauften Jenarer Volksbad. Professionell, locker und sympathisch gab es bekannte Stücke der "Comeddian Harmonis", wie der "Kleine grüne Kaktus", moderne Stücke wie "Lollipop" und Jenaer Liedgut wie "Und in Jene lebt sich`s bene". Ich wünsche dem jungen Mann, dass er in der Ferne nicht baden geht und sein Mütterlein unter der Abwesenheit nicht so leidet.

Villa, das Kind nicht mit dem Bade ausschüttend

20.09.08

Kunst und Kirmes

Ich bin wahrlich keine Kunstkennerin, eher eine Genießerin mit schlichtem Gemüt. Da ich aber immer neugierig bin, überredete ich meine malende Kollegin Biggi, sich mit mir eine neue Kunstausstellung im Johannestor anzusehen. Einige Bilder haben uns dann auch recht gut gefallen, aber mit den Installationen hatten wir so unsere Probleme. "Ein Fahrradschlauch kombiniert mit metallenen Essstäbchen der deutschen Bahn werden zur klingenden Doppelhelixstruktur menschlicher DNA transformiert." genauso sah es auch aus. Ne Leute, das ist zu hoch für mich. Zu hoch erwies sich der Pulverturm auch für meine liebe Kollegin, sie litt an Höhenangst und war dennoch fasziniert über die Aussicht. Das Altstadtfest und der Rummel sind wieder ein Familientreffpunkt. Mich ärgert diese exorbitante Preisgestaltung der Fahrgeschäfte. Kein Wunder, dass wir alleine! auf dem Riesenrad waren. Sie würden sicherlich mehr verdienen, wenn die Preise moderater wären und viele Kinder sich es leisten könnten. Kostenlos dagegen ist das Sitzen auf dem Herbstmarkt und der ist immer voll. An unserem Tisch machten viele auf einen kurzen Schwatz halt. Der attraktive Chemieprofessor gefiel mir besonders, was dem Gatten aber nicht gefiel. Der Pfarrer unserer Kinder saß bei uns, inzwischen im Ruhestand, aber ständig ruhelos. Ob wir uns heute Abend zum Höhenfeuerwerk alle auf dem Markt wieder sehen, wird sich zeigen.
Villa zwischen Kunst und Kirmes hin-und hergerissen

07.09.08

WeitaRocken auch im Regen

WeitaRocken war das Motto gestern auf dem zentralen Parkplatz, dem Eichplatz im Herzen der Stadt. Die Queen Classik Night, das Open-Air-Konzert der Jenaer Philharmonie mit Gesang, Chor und Lasereffekten und der Rockband "The Great Prender". Ein Musik- und Lichtspektakel als Beitrag zur "Stadt der Wissenschaft 2008". Es war eine hinreißende Musik-Show gepaart mit einem einmaligen Licht-Laser- Spektakel und besonders der Dirigent Stefan Fraas hatte es mir angetan.
Queen-Klassiker wie "Great Pretender", "We will rock you", "We are the champions" oder "Bohemian Rhapsody" wurden in einer mitreißenden Performance und mit schillernde Outfits besonders von der Queen-Revival-Band dargeboten, so dass uns der strömende Regen überhaupt nichts ausmachte. Immerhin ca 5000 Tausend Jenaer waren bereit, die ziemlich teuren Karten zu bezahlen und sie haben es nicht bereut. Ein schönes Wochenende geht zu Ende und ab morgen früh heißt es wieder: " Schicht im Schacht"
Schacht oder Bunker, egal mein Licht brennt Villa

03.09.08

Brenzone am Gardasee

In Brenzone haben wir uns für fünf Tage niedergelassen, aber auch von dort aus jeden Tag die Umgebung erkundet. Von unserem großen Balkon, ließen wir hunderte Segelschiffe einer Regatta passieren, wir besuchten im Hinterland eine Wallfahrtskirche am Abgrund, die halb in den Felsen, halb am Abgrund gebaut wurde, mit der Fähre fuhren wir in das etwas überfüllte Limone und und und...schön!

01.09.08

Wilde Tiere und Feigenwodtka

Wilde Tiere habe ich nicht gesehen, nur so Gekreuch und Gefleuch, das Essen war mal gut, mal schlecht, aber bestellt euch dort nie frische Feigen. Als ich sie zum Nachtisch bestellte, waren sie mit purem Wodka aufgefüllt und das bei fast 30° Grad Mittagshitze. Richtung Heimat ging es dann über den 2052 Meter hohem Staller Sattel und die letzte Übernachtung war in besonders kitschigen Hotelzimmer in Kitzbühel. So, jetzt habe ich euch genug genervt mit Urlaubsbildern, aber 10 Tage Internetabstinenz fordern ihren Tribut. Morgen wie immer die blöde Urlaubswäsche. Der Gatte will in den Berggarten, eine Rekordweinernte steht ihm ins Haus, da muss die Redaktion noch einen Tag warten.
Die Heimat hat mich wieder Villa




In Malcesine wurde schon Goethe als Spion verhaftet



Malcesine hatte es uns besonders angetan und so mieteten wir uns mitten in die malerische Altstadt mit ihrem venezianisch geprägten Charme ein. Wir bestiegen das sehenswerte Castello Scaligero mit seinen drei verschachtelten Innenhöfen und besuchten dort die Andy Warhol-Ausstellung. Dem Gatten haben die Bilder nicht gefallen, mir schon. Am schönsten aber war unser Ausflug mit der Seilbahn auf den Monte Baldo, immerhin 1800 Meter bis zum Gipfel. Eigentlich wäre das ein Programm für eine Woche gewesen, zumal wir die Nacht dann mit karibischer Musik durchmachten.
Aber wir sind glimpflich davon gekommen und verhaften lassen, wie der olle Goethe haben wir uns auch nicht.