04.08.09

Dem Blauen Band entlang

Dieser Sommer scheint ein einziger Aprilscherz zu sein. Nie weiß man genau, ob das Wetter den Tag über hält, was es am Morgen verspricht. Die Wetterkapriolen locken uns oft gegen Abend noch mal aus der heimischen Villa und im Schein der untergehenden Sonne bietet der Saaleradweg großartige Ausflugsziele. Flussaufwärts, der Quelle entgegen besuchten wir den Biergarten des Gasthofes „Erholung“ in Orlamünde. Dieser wird von einem einzigen riesigen Baum beschattet, und man hat einen besonders schönen Blick ins sonnengelbe Saaletal. Leider erwies sich die Küche als wenig ambitioniert, alle bestellten Fleischgerichte waren von schlechter Qualität (so als hätten die Tiere schon tagelang faulend in der Saale gelegen), einzig das bestellte Schinkenbrot war nicht zu bemängeln. Allerdings backen sie dort leckeren hausgemachten Blechkuchen und richten diesen bunt gemischt an.
Villas Empfehlung!



Flussabwärts, in Richtung Mündung pedalierten wir dem Radweg entlang, in das idyllischen Weindorf Kaatschen, um dem dortigen Weingut Zahn unsere Aufmachung abzustatten. Unter der mit Weinlaub bewachsenen Pergola, saßen wir direkt an der Saale und staunten über das Begängnis der selbigen. Unsere Speiseauswahl war der Lage angepasst, Flusskrebssuppe und gebratene Forellen. Für eine Straußenwirtschaft waren die Speisen auch in sehr ordentlicher Qualität. Die Reben des Terassenweinberges auf dem Dachsberg bilden die Grundlage für einen filigranen, frischen und eleganten Weißwein. Bei der umfangreichen Weinauswahl findet jeder sein Tröpfchen und der freundliche Service beseitigte auch schnell die Spuren eines kräftigen Schauers. Etwas Schwung hatten wir für den Rückweg wohl verloren, den geplanten Zug, der uns mit unseren Drahteseln nach Jena bringen sollte, verpassten wir knapp. Um die Zeit nicht auf dem schrecklich schaurigen Bahnhof verbringen zu müssen, kehrten wir um und besuchten noch die Hofwirtschaft Sonnekalb. Drei Generationen bewirtschaften das Landhotel und ein kleines Museum und an diesem Tag war eine große Hochzeitsgesellschaft ihre Herausforderung.
Sommeraprilwetter bescherte uns Sommersonnenschein und Gewitterschauer, lag es am Weinchen oder unserer Stimmungslage, es machte uns nichts aus klitschnass nach Jena zurückzufahren.
Dem Blauen Band verbandelt Villa


3 Kommentare:

  1. Ha! Ein herrlicher Ausflug- ich kann nur jedem empfehlen diesen "Ritt" nachzueifern. Aber ohne Villa, wird es nur halb so lustig.Ph

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  2. Hallo, bin durch Zufall hier gelandet: "Jena lebt", das macht mich ein wenig sentimental.

    Wir haben vor "Urzeiten" (bis 1972) hier studiert. Gewohnt haben wir damals gegenüber dem Paradiesbahnhof.

    War 'ne tolle Zeit damals. Viele Grüße an das heutige Jena und an seine Bewohner. H.

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  3. Vielen Dank für die freundlichen Zeilen. Den Gatten konnte ich ja nach Beendigung des Studiums überzeugen in Jena zu bleiben. Inzwischen ist er auch ein richtiger Jenenser.
    Grüße von Villa

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