27.09.08

Die Octavians gingen baden






















Seit 2006 waren die acht Jungs, hervor gegangen aus dem Knabenchor der Jenaer Philharmonie, eine Acapella Band. Am Freitag gaben die jungen Herren das Verabschiedungskonzert für drei scheidende Mitglieder, darunter mein junger Freund Christoph, der sein Studium in der University of Oxford beginnt. Unter dem Motto: "Octavian gehen baden" war es ein tränenreicher Abschied im ausverkauften Jenarer Volksbad. Professionell, locker und sympathisch gab es bekannte Stücke der "Comeddian Harmonis", wie der "Kleine grüne Kaktus", moderne Stücke wie "Lollipop" und Jenaer Liedgut wie "Und in Jene lebt sich`s bene". Ich wünsche dem jungen Mann, dass er in der Ferne nicht baden geht und sein Mütterlein unter der Abwesenheit nicht so leidet.

Villa, das Kind nicht mit dem Bade ausschüttend

20.09.08

Kunst und Kirmes

Ich bin wahrlich keine Kunstkennerin, eher eine Genießerin mit schlichtem Gemüt. Da ich aber immer neugierig bin, überredete ich meine malende Kollegin Biggi, sich mit mir eine neue Kunstausstellung im Johannestor anzusehen. Einige Bilder haben uns dann auch recht gut gefallen, aber mit den Installationen hatten wir so unsere Probleme. "Ein Fahrradschlauch kombiniert mit metallenen Essstäbchen der deutschen Bahn werden zur klingenden Doppelhelixstruktur menschlicher DNA transformiert." genauso sah es auch aus. Ne Leute, das ist zu hoch für mich. Zu hoch erwies sich der Pulverturm auch für meine liebe Kollegin, sie litt an Höhenangst und war dennoch fasziniert über die Aussicht. Das Altstadtfest und der Rummel sind wieder ein Familientreffpunkt. Mich ärgert diese exorbitante Preisgestaltung der Fahrgeschäfte. Kein Wunder, dass wir alleine! auf dem Riesenrad waren. Sie würden sicherlich mehr verdienen, wenn die Preise moderater wären und viele Kinder sich es leisten könnten. Kostenlos dagegen ist das Sitzen auf dem Herbstmarkt und der ist immer voll. An unserem Tisch machten viele auf einen kurzen Schwatz halt. Der attraktive Chemieprofessor gefiel mir besonders, was dem Gatten aber nicht gefiel. Der Pfarrer unserer Kinder saß bei uns, inzwischen im Ruhestand, aber ständig ruhelos. Ob wir uns heute Abend zum Höhenfeuerwerk alle auf dem Markt wieder sehen, wird sich zeigen.
Villa zwischen Kunst und Kirmes hin-und hergerissen

07.09.08

WeitaRocken auch im Regen

WeitaRocken war das Motto gestern auf dem zentralen Parkplatz, dem Eichplatz im Herzen der Stadt. Die Queen Classik Night, das Open-Air-Konzert der Jenaer Philharmonie mit Gesang, Chor und Lasereffekten und der Rockband "The Great Prender". Ein Musik- und Lichtspektakel als Beitrag zur "Stadt der Wissenschaft 2008". Es war eine hinreißende Musik-Show gepaart mit einem einmaligen Licht-Laser- Spektakel und besonders der Dirigent Stefan Fraas hatte es mir angetan.
Queen-Klassiker wie "Great Pretender", "We will rock you", "We are the champions" oder "Bohemian Rhapsody" wurden in einer mitreißenden Performance und mit schillernde Outfits besonders von der Queen-Revival-Band dargeboten, so dass uns der strömende Regen überhaupt nichts ausmachte. Immerhin ca 5000 Tausend Jenaer waren bereit, die ziemlich teuren Karten zu bezahlen und sie haben es nicht bereut. Ein schönes Wochenende geht zu Ende und ab morgen früh heißt es wieder: " Schicht im Schacht"
Schacht oder Bunker, egal mein Licht brennt Villa

03.09.08

Brenzone am Gardasee

In Brenzone haben wir uns für fünf Tage niedergelassen, aber auch von dort aus jeden Tag die Umgebung erkundet. Von unserem großen Balkon, ließen wir hunderte Segelschiffe einer Regatta passieren, wir besuchten im Hinterland eine Wallfahrtskirche am Abgrund, die halb in den Felsen, halb am Abgrund gebaut wurde, mit der Fähre fuhren wir in das etwas überfüllte Limone und und und...schön!

01.09.08

Wilde Tiere und Feigenwodtka

Wilde Tiere habe ich nicht gesehen, nur so Gekreuch und Gefleuch, das Essen war mal gut, mal schlecht, aber bestellt euch dort nie frische Feigen. Als ich sie zum Nachtisch bestellte, waren sie mit purem Wodka aufgefüllt und das bei fast 30° Grad Mittagshitze. Richtung Heimat ging es dann über den 2052 Meter hohem Staller Sattel und die letzte Übernachtung war in besonders kitschigen Hotelzimmer in Kitzbühel. So, jetzt habe ich euch genug genervt mit Urlaubsbildern, aber 10 Tage Internetabstinenz fordern ihren Tribut. Morgen wie immer die blöde Urlaubswäsche. Der Gatte will in den Berggarten, eine Rekordweinernte steht ihm ins Haus, da muss die Redaktion noch einen Tag warten.
Die Heimat hat mich wieder Villa




In Malcesine wurde schon Goethe als Spion verhaftet



Malcesine hatte es uns besonders angetan und so mieteten wir uns mitten in die malerische Altstadt mit ihrem venezianisch geprägten Charme ein. Wir bestiegen das sehenswerte Castello Scaligero mit seinen drei verschachtelten Innenhöfen und besuchten dort die Andy Warhol-Ausstellung. Dem Gatten haben die Bilder nicht gefallen, mir schon. Am schönsten aber war unser Ausflug mit der Seilbahn auf den Monte Baldo, immerhin 1800 Meter bis zum Gipfel. Eigentlich wäre das ein Programm für eine Woche gewesen, zumal wir die Nacht dann mit karibischer Musik durchmachten.
Aber wir sind glimpflich davon gekommen und verhaften lassen, wie der olle Goethe haben wir uns auch nicht.

09.08.08

Kulturarena Klappe die...2008































Manfred Krug, Ernst-Ludwig Petrowsky und Uschi Brüning sind echte Urgesteine der reichen ostdeutschen Jazz- und Chansongeschichte. Ich sah sie schon in den 70er Jahren gemeinsam, jung verliebt mit dem Gatten. "Musik im Hörsaal" hieß damals die Reihe und das Krug-und Günther Fischer Konzert fand ausnahmsweise im Theater statt, weil der Andrang das Raumvolumen des Hörsaals gesprengt hätte. Nun gute 35 Jahre später, es steht nur noch der Theatervorplatz „Jazz for fun“ in der ausverkauften Kulturarena. Also Petrowsky war stark, die Brühning hat es auch gut rübergebracht, allerdings der olle Krug, lebte ein klein wenig von seinem Ruhm. So unser Eindruck. Gemeinsam mit Marc Secara auf der Bühne, begleitet vom Berlin Jazz Orchestra kam mir alles zu gediegen herüber. Ich wollte begeistert sein, wollte mit den Füßen trampeln, tanzen, mich bewegen, all das was ich von einem gutem Konzert erwarte und habe artig geklatscht. Ich weiß auch nicht, in meinem Musikverständnis entwickele ich mich anscheinend rückwärts. Ich mag es härter und rockiger, je älter ich werde. Auf unserem Heimweg begegnete uns eine Junggesellenabschiedsgruppe und wir machten einen Deal, das gesamte Kleingeld meiner Geldbörse gegen ein Levis Jeans Cap voller Dinge die die Welt (oder der Bräutigam) nicht braucht. Wie: ein Kompass, Räucherstäbchen, Amur Pour homme, eine Badehaube und ein Haribokartenspiel. Alles in allem ein schöner Abend, von dem ich wieder einmal mit fremder Kopfbedeckung nach Hause kehrte.
Diesmal gejazzt Villa

03.08.08

Villa mit neuem Traumberuf "Weinerlebnisbegleiterin"


Ja, das ist doch einmal eine schöne Berufsbezeichnung. Ca 30 verschiedene Rebsorten sind an der Saale-Unstrut heimisch. Unser Hauslieblingslieferant ist das Weingut von Klaus Böhme mit seinem feinwürzigen Müller Thurgau. Mit einem Taxi, lebensgefährlich und unglaublich schmutzig, ließen wir uns zu dem urigen und gemütlichen Gutshof der Familie Böhme fahren, verkosteten fast alle Weine, ließen uns von der Hausherrin den Weinkeller zeigen und erfuhren unter ihrer fachkundigen Führung, Einblicke in die Weinbereitung und die verschiedenen Ausbaumethoden. Anschließend fuhren wir (der Heili hatte Todesangst im Taxi) mit der hochmodernen Burgenlandbahn zurück nach Freyburg. Das Telefon auf dem Bahnhof funktionierte noch. In der Rotkappencity ließen wir uns von einem urigen Kellermeister die Technik des Degorgierens eines handgeschüttelten Sektes zeigen, trafen auf eine Weinerlebnisbegleiterin, die eindeutig einen an der Klatsche hatte und störten Justus Franz, der im denkmalgeschützten Lichthof der Kellerei für den Auftritt "Rotkäppchen Sektival" probte. Da aber der Aufstieg zur Burg noch anstand und wir seit dem frühen Morgen schwer getestet hatten, beließen wir es bei einer Kostprobe und wanderten durch das schöne Städtchen zur Burg. Leider haben wir nicht all die Weinkeller besuchen können, die uns interessierten, aber wenn ich morgen nicht im Bunker bin, habe ich den Beruf gewechselt.
Villa, die Weinerlebnisbegleiterin.

Jeder Tag ohne Wein ist ein Gesundheitsrisiko


Unter diesem Motto buchten wir ein Gesundheitswochenende in der wunderschönen Wein-Region Saale-Unstrut. Die Tage der offenen Weinkeller im nördlichsten Qualitätsweinanbaugebiet Europas wollten wir, vom „Berghotel zum Edelacker“ aus (unmittelbar über der mächtigen Anlage des Schlosses Neuenburg gelegen), erleben. Am ersten Abend beim fürstlich rustikalen Menü auf der Neuenburg, testeten wir die selbstgebrannten, hochprozentigen Rachenputzer, ob sie in der Lage wären, den Kampf gegen Dämonen und Vampire aufzunehmen. Der Gatte versuchte es mit 54 % Küchenmeister Blut, der Heili mit 43 % Brotschnaps und ich mit 69 % Absinth mit Wermut, Anis, Fenchel und anderen Kräuterlein. Dermaßen gestärkt übernahmen wir zur nächtlichen Stunde das Schloss und spielten Schlossgespenster. Auch das Romantikdinner am zweiten Tag war kulinarisch und kulturell. Bei einer Räucherlachs-Frischkäseterrine, Cappuccino von der Strauchtomate, zart rosa gebratenes Roastbeef und einem Erdbeerparfait und den heimisch prämierten Weinen hörten wir uns die Live-Musikband „Salon Pernod“ schön. Beim heutigen Kulturbrunch lachten wir über den Kabarettisten Frank Hengstmann. Und zwischendurch sind wir durch die geöffneten Weingüter und Weinkeller, das schöne Städtchen Fryburg und Rotköppchencity GEWANDERT.
Mit minimiertem Gesundheitsrisiko Villa

30.07.08

Reich mir mal die Spraydose Oma


Oft schon stand ich staunend vor richtig guten Graffiti-Bildern, betrachtete die Kunstwerke und bewunderte die Kreativität in der Gestaltung. Oft schon ärgerten mich Kritzeleien an frisch renovierten Häuserwänden (Unser Hauswirt kann ein Lied davon singen) bei dehnen es offensichtlich nur um das illegale "verewigen" von Sprayern ging. Als mir eine liebe Kollegin von dem Graffiti-Projekt im Winzerlaer Tunnel erzählte, beschlossen wir spontan daran teilzunehmen. Wir einigten uns schnell auf ein Konzept "Jena leuchtet" und begaben uns heute nach der Arbeit an den Tunnel des Geschehens. Zwei Stunden arbeiteten wir im Akkord, völlig ohne Vorkenntnisse, ohne jemals eine Spraydose in der Hand gehalten zu haben. Michael ein supernetter, erfahrener Sprayer einer Graffiti -Firma, gab uns Ratschläge und Tipps, und stellte uns das Equipment zur Verfügung. Eine Künstlerin bin nicht, aber Spaß gemacht hat es allemal. Irgendwo habe ich folgendes Zitat gefunden: "„Ich bin für eine Kunst, die etwas anderes tut, als auf ihrem Arsch im Museum zu sitzen. Ich bin für eine Kunst, die entsteht, ohne zu wissen, dass sie überhaupt Kunst ist, eine Kunst, die die Chance erhält, beim Nullpunkt zu beginnen."
Vom Nullpunkt aus, mit farbbeschmierten Händen und einer Blase am rechten Zeigefinger Villa