12.01.09

Nun friert sie zu die Saale

Der Gatte hatte angeboten die Dichterfürstin aus Berlin abzuholen, aber bei diesem phantastischen, kristallklarem Wetter wollte ich es mir nicht nehmen lassen, ihr die Schönheit des winterlichen Saaletals zu zeigen. Die klirrende Kälte hat ihr doch sehr zugesetzt und mein extra lang gewählter Weg am Wenigenjenaer Ufer sollte sich für mein Kreuz auch negativ auswirken. Ich habe Rücken!
Obwohl ich auf meine uralt Hausfrauenkamera zurückgreifen musste, sind mir diese schönen Bilder von der vereisten Saale gelungen. Überhaupt nicht eisig war unser Klima und es wurde ein heißes Wochenende. Nun allerdings zwingen mich die Schmerzen im unteren Rückenbereich in die Knie und ich werde mir ein Physiotherapierezept holen müssen.
Kniend Villa

11.12.08

Schweinearbeit und Kulturgenuss




Das Schwein kam nicht mehr in den Genuss die Adventszeit auszukosten, es musste zu Übungszwecken seinen Kopf herhalten. Unser Kopf jedoch war nach einem Glühwein noch klar, um den Weg ins Stadtmuseum zu finden. Die Ausstellung zum Impressionismus mit Werken aus dem Musee du Petit Palais de Geneve ist wieder mal ein absoluter Glücksfall für unsere Stadt. Es sind Bilder, die sonst nicht öffentlich zugänglich sind!!!
Wer von euch die Möglichkeit hat, sollte sich die Ausstellung unbedingt ansehen.
Glücksschwein Villa

06.12.08

Sant Nikolaus bringt Villa Spaß ins Haus

Im Stiefel des Gatten befand sich heute neben einer CD, ein Buch des begnadeten Beobachter und Realsatiriker Dietmar Wischmeyer. Da ich schon wieder Lust auf Brunch hatte, will ich euch seine bescheuerte und bekloppte Meinung dazu nicht vorenthalten.

Brunch
Meine Name ist Dietmar Wischmeyer und dies ist das Logbuch einer Reise durch das Land der Bekloppten und Bescheuerten. Hier ist mein Bericht.

Als das Saufen noch eine ehrbare Tätigkeit war, da ging man sonntags zum Frühschoppen und knallte sich die Hutze voll. Heute trifft man sich zum Brunchen, was nichts anderes heißt als Saufen mit Müsli. Jetzt ist nicht mehr nur der Papa hackebreit am siebten Tag, sondern Mama und die Gören haben auch zu tief ins Glas geguckt. Wunderschön als Familien-Event getarnt, gibt sich der Brunch als harmlose Festivität im Off-Shore-Bereich der Theke. Man flegelt sich nicht breitärschig ans Brett und pfeift die Kümmerlinge rein, sondern sitzt sauber aufgereiht am - bruharhar - Frühstückstisch und süppelt Schampus oder Kir Royal. Saufen ja, aber gepflegt muß es sein. Das Buffet mit Schleuderei und Hunderogen ist drum in erster Linie vortrefflicher Vorwand, den Pegel anzuheben. Damit die Puffbrause aber nicht im leeren Magen schwappt, wird gefressen bis der Hugo qualmt. "Brunch" kommt aus dem Idiom des Angelsachsen und bezeichnet den nahtlosen Übergang vom Frühstück zum Mittagessen, das heißt auf Deutsch: dem Müsli und dem Marmeladenbrötchen wird ohne Verdauungszäsur die Kohlroulade aufgesattelt. Mehr zur Zierde liegen noch allerlei exotische Früchte am Rande der Freßbank. Das Hauptinteresse der Bruncher gilt jedoch dem absurden Kompositum der aufgebahrten Fressalien: Rollmops mit Spiegelei, Bircherpampe an Spargelröllchen. Der sportliche Aspekt der ganzen Chose ist das frühzeitige Abräumen besonders teuer erscheinender Völlereikomponenten. Gezielt fahndet der Gierschlund nach Wachteleiern und öligem Geshrimpe, nur um die Beute hernach am Luderplatz marmeladenverschmiert auf dem Teller zurückzulassen. Der Brunch ist eine Lebensmittelvernichtungsmaschinerie. Das liegt am Bezahlmodus der sonntäglichen Völlerei: für den einmal entrichteten Obolus dürfen unentwegt Attacken geritten werden auf's gefledderte Buffet. Völlig klar, daß beim mündigen Bescheuerten dann das Zählwerk rattert in der hohlen Birne: "Wieviel muß ich noch fressen, damit ich über 40 Mark komme?" Wenn dann bei 30 Öcken schon die Peristaltik nach dem Rückwärtsgang sucht, kann man bloß noch Beutestücke auf den Teller häufeln und am Tisch zu Mansche zerquetschen. Merkwürdigerweise gilt dabei immer noch der Lachs als Edelspeise, die zu ergattern sich besonders lohnt. Dabei wird das Unterwasserhähnchen seit Jahren schon mit Baggern aus den Fjorden geholt. Dennoch regiert ab 15 Uhr, wenn der Brunch zu Ende geht, der angenagte Lachslappen das zerzauste Buffet. Jetzt heißt es auch für die abgefüllte Corona, den Heimweg anzutreten, um den Sonntagsrest mit Kacken und Furzen zu krönen. Schade, daß es noch kein Brinner gibt, den nahtlosen Übergang von Frühstück und Abendbrot, dann könnte man vollgefressen gleich ins Bett.

Villa, die mit dem Adventskalender von John-mit-H. beschäftigt ist und wie jedes Jahr vor geputzten aber leeren Schuhen sitzt.

03.12.08

Hoch über den Dächern Jenas


Auch wenn das Turmrestaurant Scala im diesjährigen Gault Millau Thüringen 2008 ein Pünktchen verlor und damit auch ein Häubchen weniger sein eigen nennen darf, gehört es zu den drei besten Restaurants Thüringens und wenn es nach mir ginge, würde ich den Künstlern am Herd für unser Weihnachtsbüffet "Sternstunde" die Kochmütze wieder aufsetzen. Absolut überzeugend für mich Speisen, Location und Service. Geheim bis zur letzten Minute führten wir die Kollegen in die Irre und durch die Fresstempel in der unteren Konsumetage, um dann hoch hinaus in die 29. Etage zu fahren. Mit Blick in die sternenklare Nacht, im Funkeln der Abendbeleuchtung dinierten wir köstlich. Der zweite Programmpunkt an diesem Abend war das Festival der Welt-Musik Klangwelten. Ich gestehe, das war absolut nicht mein Musikgeschmack. "Alle Beteiligten präsentieren ihren kulturellen Hintergrund zunächst inReinform“, begeben sich aber auch auf den Pfad des Dialogs, einer musikalische Konversation auf hohem Niveau. Bis dato unerhörte, nie für möglich gehaltene Klangkombinationen gehen auf. Balkanrhythmen und keltische Harfe? Mongolisch-gambianischer Rap? Unvorstellbar?!? Vieles ist möglich. KlangWelten macht es möglich!" stand in der Ankündigung. Schon die langatmigen Erklärungen des Arrangementchefs Oppermann langweilten mich und als er an seine Keltische Harfe griff, fielen mir wie durch Zwang die Augen zu, um dann bei den wuchtige Beats der Wagogo Queens of Drums erschreckt wieder aufzuklappen. Wenn es nur beim Trommeln geblieben wäre, nein die Frauen aus Tansania fingen auch noch zu singen an und singen konnten sie nun wirklich nicht. Der Mongole auf der Pferdegeige hatte dagegen eine unglaubliche Stimmbreite, aber dieser Oberton- Schamanengesang war auch nicht das Richtige für meine Ohren. Die anderen Künstler erspare ich euch, das Konzert war eh mindestens eine Stunde zu lang und auch bei meinen Kollegen sah ich das Flehen in ihren Augen, es möge ja keine Zugabe geben. Aber das war nur meine persönliche Wahrnehmung, es gibt sicher viele treue KlangWelten-Anhänger.
Eine schöne Weihnachtsfeier war es allemal und wenn ich wie üblich an präseniler Bettflucht leide, habe ich ab sofort ein Rezept. Auf schwebenden Klangteppichen der Harfenlaute schläft es besonders gut.
Schlafende Hunde soll man nicht wecken Villa

27.11.08

"Die Wahrheit über's Lügen"

...heißt die neue Platte von Farin Urlaub und seinem Racing Team (FURT).

Nun, allzuviel gelögen wurde nicht, dafür gab's ordentlich was auf die Öhrchen .
Und so mancher dabeigewesene, wird noch in Zeiten, in denen sein obligatorisch schwarzes FURT-Shirt bereits lange den Weg aller irdischer Baumwolle gegangen ist, ein nettes Andenken an GESTERNABEND dem Ohrenarzt seines Vertraues vorstellen . (Hörnerven regenerieren sich nicht)
Aber, das sollten die einzigen Schäden sein, die der geneigte Konzertbesucher von hinnen getragen haben müsste, denn der befürchtete Krieg vor den Bühne fand nicht statt. Eher ein mittlerer Straßenkampf-schließlich man kann ja nicht alles haben gelle?
Alles war feucht-freundlich-friedlich, so machen die Leipziger scheinbar alles, nicht nur möchtegern Revolutionen.
Das FURT spielte u.a.so ziemlich alles seiner neuen Platte, und wir müssen bekennen, das es sich halt immer rächt, wenn man sich bei der Konzertanfahrt nicht die aktuelle Scheibe praktisch intravenös und exzessiv einverleibt.
Den Titel bester Song des Abends gebührt meiner Meinung nach "NichtimGriff". Ziemlich eingängig und vermutlich auch deshalb auch als erste Singleauskopplung der "Wahrheit über's Lügen" daherkommend....
Guckst Du hier:

Lieben Dank sei hiermit nochmal an Stibi gesagt, der tapfer sein altes Schlachtross zu Verfügung stellte, um uns alle mehr oder weniger heil, gequetscht oder liegend zur Arena zu fahren. So hatten wir auch noch genügend Saft und Kraft, dem zahlreich anwesenden Jungvolk in puncto zappeln eine Lehre zu erteilen! (um erst auf dem Nachhauseweg gepflegt und diskret in Nebenstraßen an Erschöpfung zusammenzubrechen, wie es sich für uns 5 Rentner gehörte)
Fazit: ein schöner Abend!
PS. Villa und Ihr Göttergatte sollen angeblich die ganze Nacht nicht zum erliegen gekommen sein! (kann aber auch nur sein, dass Ihr Zimmer zum hinlegen einfach nicht groß genug war...)

Veranstaltungskalender Heute: IKEA und "Ein Quantum Trost " im CineStar, Gott allein weiß, warum.
Phillipp

22.11.08

Novembersternenhimmel

Zwei Tage verweilte ich im alten Schloss Dornburg bei einem Anwendertreffen und Workshop der Firma Theranostic zum Thema Brachytherapie. Während ich über Monte-Carlo-Algorithmen schwitzte, stellte ich mir vor wie schön es wäre, in der Spielbank von Monte Carlo den großen Wurf zu landen. Den großen Wurf landeten wir bei den ca 100 Teilnehmern zum Gesellschaftsabend im Jenaer Planetarium. Wir speisten unter dem Novembersternenhimmel und Ausschnitten diverser Programme, sowie Ausschnitten der erfolgreichen Multimedia-Musikla-Sershows "Queen Heaven" und "Pink Floyd" Das neue Laser-Projektionssystem ADLIP mit seinen rasanten digitalen Effekten, sphärischen Bildern und faszinierenden 3D-Animationen begeisterte alle. Wenig begeistert dagegen waren wir vom Büffetangebot des Bauersfeld. In nullkommanix war das Büffet leergefegt, ohne dass nachgelegt wurde. Erst nach Aufforderung an die Küchenleitung wurde noch etwas bereitgestellt. Die Frechheit dabei war, es wurde behauptet unsere Gäste würden zu schnell und zu viel essen. Ambiente 1, Stimmung 1, Service 2, Essen 6 setzen!
Mit erneuerten Kenntnissen weitergebildet Villa

16.11.08

" Don´t dream it! Be it ! " in Berlin


Träum nicht nur, lass deine Träume auch Wirklichkeit werden. Sei Du selbst und tu, was Dir Spaß macht, dies ist die einfache Botschaft der The Rocky Horror Picture Show. Der Spaßfaktor dieses Grusicals war sehr hoch und wir waren sehr gut vorbereite. Im Gewitterwald konnten wir uns einigermaßen vor den Spritzern unserer Nachbarn schützen, meine Haushaltgummihandschuhe und Kuhbimmel kamen an der richtigen Stelle und mit der Toilettenrolle umhüllten wir unsere Vorderleute. Die Sänger waren hervorragend, die Live-Band zum Teil etwas übersteuert und als es zur Pause ging hatte ich das Gefühl es wären erst 10 Minuten vergangen, so temporeich war das Stück. Alles sehr schräg (viel Strapse) mit guter alter Rockmusik und beim Song "Time Warp" tanzten wir euphorisch mit. Martin Semmelrogge setzte sich für meinen Geschmack als Sprecher zu betont in Szene.
Christa hatte uns das Hotel geschenkt und uns mit Blumen, Sekt und Pralinen überrascht, Sehr schade, dass ihre Karte nicht zum Einsatz kam. Sehr, sehr schade, dass sie den Spaß nicht mit uns teilen konnte. In unserem Hotelzimmer lag so ein Guru-Buch von einem Schweizer und als ich es heute am Morgen las, stach mir ein Satz ins Auge: "...Ich verdiene es, die Balance von Arbeit und Vergnügen mit gutem Gewissen zu genießen." Jap, genau so ist es!
Danke lieber Heili für das feine Frühstück, so konnten wird den Abend noch mal Revue passieren lassen. Es ist schön mit euch, unsere Träume auch Wirklichkeit werden zu lassen. Bis zum nächsten Traum, Furt Krachgarten ist ja nicht mehr lange hin und da lassen wir es wieder richtig rocken.
Morgen früh schlägt die Balance erst mal wieder in Richtung Arbeit aus. Villa

10.11.08

Villas Zeitungsschau















Mein lieber M&M, wir waren ja schon bei vielen deiner Konzerte und es hatte uns immer wunderbar gefallen. Die Rentnerbande hat mir heute den Artikel mitgegeben. Schön, dass du dir ab und zu die Zeit nimmst und dort für gute Stimmung sorgst. Danke! Wir hätten am Samstag eine Karte zu verschenken für Berlin. Besteht Interesse?

01.11.08

Der große Grandseigneur Leonard Cohen

Es war überwältigend für uns, den großen Poeten der Rockmusik zum ersten und sicher auch zum letzten Mal live zu erleben. Die Tränen der Rührung konnte ich nicht zurück halten, er sang uns das Gemüt weich. Stimmlich enorm, die Gesten stilvoll, huldigte er dreieinhalb Stunden, ab und an kniend, dem Publikum. Mit welcher Demut (den Hut in der Hand) er seinen fabelhaften Musikern Tribut zollte, er Melancholie in Musik umsetzte.., hach ich krieg mich nicht mehr ein! Auf mein persönliches Juwel "So long-Marianne" musste ich lange warten und genau in diesem Moment versagte die Speicherkarte meiner Hausfrauenkamera. So erlebte ich bei Standing Applaus tränenüberströmt das Ende des Konzerts. Der Verführer meiner Jugend jammerte mir Poesie ins Ohr und Wehmut ins Herz Villa