16.09.12

Oldtimersternfahrt zum Tag des Handwerks in Jena

Zwitscherkollegin @anne234 hatte recht, als sie gestern schrieb: "Mehr geht fast nicht: Altstadtfest, Flohmarkt, Tag des Handwerks, Oldtimer, Thüringer Büchertage..."

Bundesweit wurde am 15. September der Tag des Handwerks gefeiert und  die Innungen der Region hatten auf dem Leutragraben Jena eine Handwerkermeile errichtet. Motto des Tages: "Wir sind Handwerker. Wir können das." Neben dem bunten Bühnenprogramm (Andreas Geffarth und Double Drums aus München habe ich mir angehört) präsentierten sich verschiedene regionale Handwerker.

Für mich, als "alte Autobauerin", war natürlich die Oldtimersternfahrt mit über hundert Oldtimern aus dem Freistaat auf dem Ernst-Abbe-Platz Pflichtprogramm. Die historische Fahrzeugparade zog viele interessierte Schaulustige an, um die Zeugnisse der Mobilität eines ganzen Jahrhunderts zu sehen.


Zum Publikumsliebling wurde das Modell P70 Coupe Baujahr 1959 vom VEB Sachsenring Zwickau mit 22 PS gewählt. Sichtlich stolz erzählte mir Besitzerin Marlene Schlechtiger aus Bad Berka, dies wäre das letzte Modell aus der Serie (von der nur 1500 gebaut wurden) und sie hätten noch den originalen Kaufvertrag. Besonders schönes Detail, die liebevolle Lederausstaffierung des Kofferraumes. Auch den weitgereisten Gästen aus der Dominikanischen Republik gefielen die Veteranen und Sammlerstücke.



Schon lange suche ich genau DIESEN Oldtimer Halbschalenhelm mit Brille. Wer ein Angebot hat, immer her damit.


Der interessanteste Aussteller an diesem Nachmittag war für mich Wolfgang Höhne aus Jena und sein Sport-Cabrio Goliath-Pionier Baujahr 1933. Das auf drei Rädern gebaute Modell bestach durch seine Schlichtheit: ein Einzylindermotor 5,5 PS, Dreiganggetriebe und schon eine Blinkeranlage statt Winker. Allerdings sei der Motor müde, meinte Höhne, aber im nächsten Jahr wolle er daran bauen und er hoffe, dann schneller als 30 Km/h fahren zu können und damit auch für den öffentlichen Straßenverkehr zugelassen zu werden. Chassis und Motor waren noch original, die Karosse hat der Hobbybastler nach besten Wissen und Gewissen nach Fotos aus Holz und Kunstleder nachgebaut. Lose organisiert sei er mit seinem alten Klassiker bei einem Jenaer Oldtimer-Club.


So, Phillipp, ich habe mir genügend Anregungen geholt, um die Evolution Seifenkiste voran zu treiben. Bald werde ich hier unsere Fortschritte zeigen und über meine ersten Schweißversuche an der Achsschenkellenkung berichten.

Villa, im Autobaufieber

2 Kommentare:

  1. Na, dieses Sport-Cabrio Goliath-Pionier sieht ja doch irgendwie wie eine Seifen-Kiste aus. Da ist Euer bisheriger... Wie sagst Du immer? ...Bolit eideitig windschnittiger. Auf das neue Modell kann man nur gespannt sein.

    Schön die Oldtimer. Schade nur, dass sie nicht vor einem alten Kurhotel posieren. Das ist immer so das Bild vor meinem geistigen Auge. Schade irgendwie auch, dass immer so viel gleichzeitig angeboten wird, vielleicht damit sich für mehr Besucher von außerhalb der Weg nach Jena lohnt? Handwerk ist ja an sich schon ein großes Thema, und Bücher sind es in jedem Fall auch.

    Einen guten Start in die neue Woche wünsche ich Dir.
    LG Chris

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  2. Auch dir einen guten Start in die Woche. Ich hoffe, dass wir in den nächsten drei Wochen öfter Zeit finden, am neuen Rennboliden zu basteln. Noch dreht der Sommer ja ein paar schöne Pirouetten und damit ist das Pilzesuchen wieder aktuell. Im Moment braucht der Broterwerb viel Kraft...

    Feine Grüße
    Villa

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