31.01.09

Setzmaschine abgelehnt


Der Gatte erhielt aus dem geheimen (Musik)Bunker eine Anfrage, ob er Verwendung für eine Setzmaschine und kistenweise Ersatzteile hätte. Ich sah das Leuchten in seinen Augen und er meinte, er würde darüber nachdenken. Die Bunkerhausherren wollen wohl Platz machen. Schade eigentlich, uns gefiel gerade der spröde, herrlich verruchte und leicht anarchistisch anmutende Charme, mit den Relikten aus vergangener Druckhauszeit. Mir ist noch in Erinnerung, wie F.C. seine Vorlagen selbst ins Druckhaus trug, sich oft genug über den mangelnden Arbeitseinsatz der dort aus alter DDR-Zeit verbleibenden Kollegen beklagend. Heute sieht alles anders aus. Neben der redaktionellen Arbeit muss Satz und Layout am Computer selbst erstellt werden. Gerade im Moment plagt er sich wieder mit zwei neuen Programmen ab und opfert zum Sonntag nun auch den Samstag dafür. Bei meinen Überlegungen, für wen so eine historische Setzmaschine eine Freude wäre, ist mir nur Ernst in DK eingefallen. Er hatte mal als Historiker im Danmarks Grafistike Museum in Odense gearbeitet und uns voller Begeisterung durch die Ausstellung geführt. Jedenfalls für so ein Teil ist unser Arbeitszimmer nun wirklich zu klein. Auf eine Musiknacht im Bunker hätte ich dagegen große Lust, vielleicht ergibt es sich ja wieder mal.
Villa die Setzkasten mag, aber eine Setzmaschine in der Wohnung nicht duldet.

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