02.03.10

Die faszinierende Tierwelt Malaysias

Ich gebe zu, die verheißungsvollen Verlockungen westlicher Reiseunternehmen, auf Borneo Orang Utans, Nasenaffen und Nashornvögel aus nächster Nähe zu sehen, haben unser Reiseziel bestimmt. Darum beginne ich meine kleine Reise-Rückerinnerung auch mit den Tieren dieser Region. Im Semonggoh Wildlife Rehabilitation Centre, wo die Tiere, die in Gefangenschaft geboren wurden wieder an ihre natürliche Umgebung gewöhnt werden, sollten wir Gelegenheit haben, die Orang Utans aus nächster Nähe zu beobachten. Das Ganze entpuppte sich aber als ein riesiges Affentheater. Vom Wildhüter ausführlich über Verhaltensmaßregeln aufgeklärt (niemals den Affen in die Augen schauen...) und mit schaurigen Bissverletzungsbildern erschreckt, führte er uns in den tiefen Dschungel. Ganz still standen wir an der vorgegebenen Stelle fast eine Stunde in tropischer Hitze und lauschten den vergeblichen Rufen des Wildhüters. Wir haben uns zum Affen gemacht! Als die ganze Aktion abgebrochen wurde, drängte ich unseren Tour Guide zur ehrlichen Antwort, wann denn die letzten Menschenaffen gesehen wurden und er bekannte, dass dies schon fünf Monate her sei und lächelnd meinte er, morgen würde er vier Italiener mit auf die Tour nehmen. Schön, die Wiedereingliederung scheint gelungen zu sein und nach der Regenzeit finden die Tiere genügend Nahrung im Dschungel. Warum im Centre ein paar Krokodile herum lagen, habe ich nicht verstanden, zumal dort kein Wasser zu finden war. Den Great Hornbill, das Wappentier des Bundesstaates Sarawak, konnten wir allerdings gut beobachten.

Später im Nordosten der Insel Langkawi, in den kilometerlangen Gezeitenwäldern, hatten wir genügend Begegnungen mit frei lebenden Affen. Ohne Scheu enterten sie unser Boot während einer Mangroven-Fahrt und als ich an einem einsamen Strand des Kilim Geofores Park unachtsamerweise zwei Bananen im Badegepäck hatte, griff mich so ein frecher Affe direkt an. Mit Mühe und Not konnte ich verhindern, dass unser Gepäck in den Dschungel entführt wurde und auch der Gatte, der mir zu Hilfe eilte, hatte seine liebe Not mit dem Tier.

"Glücklich leben die Zikaden, denn sie haben stumme Weiber" sagen die alten Griechen. Ich weiß nicht genau, ob es Singzikaden waren, die wir in dem idyllischen Hilton Batang Ai Longhouse Resort inmitten des üppigen Regenwaldes eingefangen haben, jedenfalls machten sie Geräusche wie ein Sägewerk in Akkordarbeit und es dürften die einzigen Tiere sein, die für McDonalds Reklame laufen.

In dieser, einem typischen Langhaus nachempfundenen Anlage, die nur mittels Bootsfahrt über einen Stausee zu erreichen war und fernab jeglicher Zivilisation lag, konnte ich auch ausgiebig Fledermäuse beobachten. Sie hingen einfach so im Langhaus ab. Später auf Langkawi durchwanderten wir ein Höhle "Bat Cave", in der Tausende dieser Schattengestalten an der Decke hingen. Wenn in Jena die nächste Fledermausnacht stattfindet, werde ich die Sielmannjungs mal fragen, welche der rund 900 Arten ich da vor der Linse hatte.

Auf einer schwimmenden Fischfarm auf dem Kilimfluss sahen wir eindrucksvolle Wassertiere. Die als lebende Fossilien bezeichnete Pfeilschwanzkrebse mit ihren mächtigen Panzern und den spitzen Schwanzstacheln hatten es mir besonders angetan. Über 400 Millionen Jahre reicht der Fossilbericht dieser Limulidae. Außerdem sind es echte Blaublüter, die Wissenschaft interessiert sich sehr für ihr blaues Blut. Ich erfuhr von Fischen die auch an Land leben, beobachtete spuckende Fische, fütterte Rochen und hielt eine lebende Riesenmuschel in der Hand.

Sehr imposant und fesselnd waren die gigantischen Weißkopfseeadler mit ihren mächtigen Schwingen, sie stürzten in die Fluten und fanden in den reichhaltigen Fischgründen ihre Beute.

Direkt am schönen Beach von Pantai Tengah, wo wir bei 29°C Wassertemperatur badeten, warnten uns Schilder mit der Aufschrift "Beware of Jelly Fish" und schon bald konnte ich ein besonders schönes Exemplar im Wasser neben mir beobachten. Die Fischer, die den Strand abfischten, vergruben die Quallen immer im Sand. In ihren Netzen konnte ich auch entdecken, was uns unter Wasser manchmal zwickte und zwackte.

Ich könnte noch hunderte Tierfotos zeigen, ich habe alles abgelichtet was kreucht und fleucht, was schwimmt und fliegt, aber irgendwann muss Schluss sein und so zeige ich euch eine letzte Collage und verlasse die faszinierende Tierwelt Borneos und den Rest Malaysias.

Sorry, für den langen Text...da ist die Begeisterung wohl mit mir durchgegangen.

Villa der kleine Tierfreund

2 Kommentare:

  1. Hey great post. Thought I'm not sure I agree with you 100%. Keep em coming. Are you interested in having anyone guest post opposing views?

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  2. Natürlich bin ich an anderen Ansichten interessiert.
    Nur zu!

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