03.03.10

Langhaus der Iban

Das eindrucksvollste Reiseerlebnis war unser Besuch im traditionellen Langhaus der Iban (Volksgruppe). Eine ganze Dorfgemeinschaft lebt gemeinsam in diesem Haus auf Pfählen am Lemanak-Fluss. Vorab deckten wir uns in Lachau (einer kleinen Handelsstadt) mit Geschenken für die Kinder ein. Diese Geschenke werden gerne entgegen genommen und sie wurden von der Bürgermeisterin an die vielen Kinder der 38 Familien gerecht verteilt. Auf dem gelb gefärbten Fluss verließen wir mit den Langbooten die Zivilisation und erreichten nach einer Stunde, in einer grandiosen Fahrt durch die üppige Flusslandschaft, die Dschungeleinwohner Borneos.

Bekannt ist, dass die Iban in früheren Zeiten berüchtigte Kopfjäger und Piraten waren, heute leben sie vom Wanderfeldbau. Wir wurden ausnehmend herzlich empfangen, was mir die Peinlichkeit nahm, uns als Eindringlinge zu fühlen. Völlig frei und ungezwungen erschien mir auch die traditionelle Tanzvorführung auf der offenen Veranda, denn die halbe Dorfgemeinschaft nahm lachend und schwatzend daran teil.
Die moderne Technik und europäischer Kulturdruck ist aber auch eingezogen, ich sah große Satellitenschüsseln die waagerecht zum Himmel ausgerichtet waren.

Wir wurden in der Handhabung des Blasrohrs unterrichtet und nahmen Reiswein (Tuak) zu uns. Die privaten Wohnräume (Bilek) haben wir uns nicht angesehen.

Beeindruckend waren die zahlreichen Tätowierungen auf Armen, Beinen, Rücken, Schultern sowie dem Hals bei Frauen und Männern. Uns wurde erzählt, sie zeugten von Aufenthalten in benachbarten Langhäusern, so wie unsere Stempel im Pass. Dank unserem lokalen Führer war das Langhauserlebnis sehr informativ, denn er stammte von den Iban ab und konnte sprachlich vermitteln.

Villa fragt sich, ob sie ständig in so einer großen Gemeinschaft leben könnte

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