28.10.07

Nebel

Seit Tagen schon liegt diese graue Suppe in unserem Tal. Nebelschwaden ziehen durch mein Gemüt. Der Däne berichtete mir gestern, in Dänemark wäre schönster Altweibersommer, Sonnenschein. Ich habe den Gatten allein in den tiefen, tiefen Wald reisen lassen. Der Garten seiner Mutter musste winterfest gemacht werden und ICH HASSE GARTENARBEIT. Damit mir auch nicht langweilig wird, beschäftige ich mich mit meiner neusten technischen Errungenschaft. Seit letzter Woche besitze ich ein "digitales Electronic Dampfbügeleisen". Da staunt ihr, meine Vorliebe für technischen Schnickschnack hat Alldieschönendinge (Aldi) bedient. Nur ein kurzer Auszug aus den verschiedenen Funktionen beweist, was für eine High-Technik ich mir da ins Haus geholt habe. Es kann Trocken-Bügeln, Dampf-Bügeln, hat einen Dampfstoß, Vertikaldampf, variable Dampfmenge. Spray-Funktion und Selbstreinigung. Meine Güte, ich muss die Wäsche nicht mehr waschen, sie reinigt sich selbst und mit der mir gewonnen Zeit, kann ich auch noch die Bahnhofsunterführung besprayen und mich in die Schar derer einreihen, die dort ihre Kürzel verewigen. Da ich seit längeren auf dieses Kauf-Großereignis wartete, hatte der Gatte schon lange keine Hemden mehr im Schrank und musste sich ständig neue nachkaufen. Nun stehe ich hier, mit einem riesigen Berg Bügelwäsche und habe den Nebeldampf auch noch im Zimmer. Da das Teil auch mit mir spricht, werde ich ganz benebelt ans Werk gehen.
Villa

PS Danke Phillipp für deinen reizenden Cartoon

Nachtrag ein paar Tage später: Murphys Laborgesetze (MLG)

Oder der kausale Zusammenhang warum immer drei Dinge kaputt gehen. MLG: "Wenn etwas schief gehen kann, dann wird es auch schief gehen".

Als ich vor drei Tagen nach Hause kam, pumpte unsere Spülmaschine das Wasser nicht mehr ab. Mitten im Programm war sie stehen geblieben. Seit her hat der Gatte Feldversuche am laufen, um der Ursache auf die Spur zu kommen. MLG: "Unklarheit ist eine unveränderliche Größe". So auch heute. In den Untiefen des Spülers müssen Tausende von Taps ihr Unwesen treiben. Immer wieder kippte er Wasser nach, um es dann wieder abzuschöpfen. Es schäumte der Schaum. Um ihm heute bei seiner schweren Arbeit beizustehen, baute ich mein Bügelbrett auf, aber nach kurzer Zeit sprach mein nietnagelneues Bügeleisen nicht mehr mit mir und fing zu Qualmen an. Voller Entsetzen rief ich nach dem Gatten, der mich von dem qualmenden Ungetüm erlösen sollte. Nach dem er den Stecker gezogen hatte, behaarte ich auf eine kleine Fotosession und ehe ich das Bild im Kasten hatte, war in der Küche nichts mehr zu erkennen. Die giftigen Dämpfe des Kabelbrandes entzündeten unsere Gastherme derart, dass statt einer kleinen blauen Flamme, ein großes helles Licht aus der Therme schoss. MLG: "Man hat niemals Zeit, es richtig zu machen, aber immer Zeit, es noch einmal zu machen". Wir gaben all unsere Pläne für den heutigen Tag auf. Der Gatte begab sich in seine Redaktion und ich versuchte die Gardinen wieder weiß zu bekommen. Als aber Freunde zum Kaffeetrinken kamen, habe ich sie in die Problematik involviert. MLG: "Die Lösung eines Problems besteht darin, jemanden zu finden, der das Problem löst". Es nützte alles nichts! Ich werde also morgen keinen Kundendienst anrufen, denn MLG sagt dazu: "Maschinen, die versagt haben, funktionieren einwandfrei, wenn der Kundendienst ankommt" oder: "Es ist immer leichter etwas auseinander zunehmen, als es zusammenzusetzen". Ich bringe morgen dieses Scheißsprechendes Bügeleisen zurück und störe mich an Murphys Gesetz: "Egal was schief geht, immer ist da jemand, der das schon im voraus wusste".
Villa, die heute ihre Haushaltstechnik nicht mag