08.11.09

Fanø - eine Trauminsel

Jedes Jahr im Herbst verbringe ich mit Freunden und Familie eine Woche in Dänemark. Der November bietet ungeahnte Schönheiten an Ost- und Nordsee.
In diesem Jahr war es die nördlichste Insel im fantastischen Wattenmeer (ab 2010 ein Teil des Nationalparks). Fanø, nur mit der Fähre zu erreichen (der Preis dafür grenzt allerdings an Wegelagerei.), ist nur 16 km lang und 5 km breit.
Alles neu macht der Herbst, zumindest in Sønderho, der Inselperle, dem vielleicht schönsten Dorf Dänemarks. Hier rangiert Qualität vor Quantität und zur Zeit werden die Reetdächer in bewährter Tradition aus Naturbaustoffen neu gedeckt.
Phantastisch die weitläufigen, wüstenähnlichen Sandbänke, der Abschnitt für Autos ist 500 Meter bis 1 km breit und 12 km lang, verführten uns zu einer Auto-Strand-Rallye. Das Gefühl, dort lang zu fahren, war so genial, dass ich nach 18 Jahren Fahrabstinenz selbst wieder ans Steuer wollte und auch gefahren bin. Die Insel ist auch ein Eldorado für Drachenflieger und Tierbeobachtungen. Die Rehe und Vögel spazierten ganz gelassen um unser Ferienhaus. Mit dem Holzkutter M/S Fanø begaben wir uns auf Robbensafari. Bei schönem Wetter kann jeder, bei 5°C und eisigem Seewind waren wir dagegen die einzigen Verrückten, die sich auf hohe See wagten. Begleitet hat uns dabei der Musiker Peter Uhrbrand, welcher die Fanø-Musiktradition hochhält und sie mit Jazz mischt. Musiziert hat er nicht an Deck, aber uns schön die Robbenpopulation der Region erklärt. Endlich kennen wir den Unterschied zwischen Seehunden und Kegelrobben. Auch auf der Suche nach Göttertränen - den goldgelben Schätzen des Meeres - waren wir erfolgreich. Zum Bau eines neuen Bernsteinzimmers reichte es aber nicht und der aufrechte Gang fiel schwer nach der Suche.

Spannend war wie immer unsere Speisefolge. Internationale Köstlichkeiten standen ebenso auf dem Plan wie frischer dänischer Seefisch. Zur Steierischen Kürbissuppe mischten wir Tupinambos, am Jenaer Jenzigberg eigenhändig angebaut. Bei der Käseplatte hatte sich der verführerische Franzose mit dem bodenständigen Harzer vermählt.
Eine Spezialität und Fanøs Nationalgericht ist "Bakskuld". Ein frisch, gesalzener, geräucherter und getrockneter Flachfisch, welcher enthäutet, in der Pfanne gebraten und zu Schwarzbrot gegessen wird. Lecker!

Das Wertvollste an dieser Woche war die gemeinsame Zeit, die wir mit Freunden, meinem Bruder und seiner Frau hatten.






Nebelbunte Herbstgrüße Villa

7 Kommentare:

  1. Ich habe den Bericht mit großem Interesse gelesen. Vielen Dank :)

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  2. Willkommen zurück! Und danke für die tollen Eindrücke. Es sollte mich langsam auch mal da hinauf ziehen, obwohl ich befürchte, dass ich jämmerlich verhungern würde.

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  3. Kein Käse, kein Fleisch, kein Gemüse...nix Süßes?
    Ich fürchte Herr Krause, sie werden auf Ihrem langen Weg im Dezember verhungern. Bleibt es bei dem Fußweg nach Salamanca?

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  4. Na, komm, doch, klar. Alles Aufgeführte. Und reichlich davon. Ich kokettiere halt nur eben gern mit meiner Fischaversion.

    Si señora, am 12.12. latsche ich los. Und kann es kaum noch erwarten, endlich on the road again.

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  5. Somit werden Sie also doch nicht vom Fleische fallen bei Ihrer Wallfahrt und ich kann Sie gedanklich und hoffentlich auch blogmäßig begleiten.
    Ja, und darauf bin ich gespannt!

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  6. Ich werde mir die größte Mühe geben!

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