29.09.07

Trotz alledem - Hannes Wader in Jena

Wir hatten uns sehr auf dieses Konzert gefreut, im Vorfeld die alten AMIGA-Platten aufgelegt und die uns sehr vertrauten Lieder gesungen. Wader singt in einem seiner Titel, das nichts bleibt, wie es war...

Das Volkshaus, nicht auf den letzten Platz gefüllt, war in freundlicher Erwartung. Jahrzehntelang sang er gegen die Obrigkeit und die Missstände der Gesellschaft und hatte sich den Ruf eines politischen Liedermachers erworben. Seltsam verloren kam er mir auf diesem Konzert vor. Sicher gefielen mir die Titel mit seinem warmen natürlichen Timbre, sein Gitarrenspiel, seine lyrischen und sehr persönlichen Texte. Das Kokettieren mit seinem Alter fand ich auch nicht schlimm (hat K. Wecker auch gemacht) aber seine Fahrigkeit, seine Interaktion mit dem Publikum, seine Textunsicherheit (Bei seinem Titel "König von Preußen" fielen ihm nur die ersten 2 Strophen ein) machten mich im Herzen traurig. Ich vermisste den kämpferischen Wader. Als er dann noch fast gebrochen das Publikum befrage, was er tun solle, weil Neonazis sich seiner Lieder bemächtigten, hätte ich fast geweint. Mir fiel seine alte Liedzeile : "Zeit zu bleiben und nun was ganz andres zu tun" ein. Lieber Hannes mach`s gut, es war das letzte Konzert von dir auf dem ich war.

Es war schön TROTZ ALLEDEM!!! Villa




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