

Wer von euch die Möglichkeit hat, sollte sich die Ausstellung unbedingt ansehen.
Glücksschwein Villa
wie es leibt und lebt....


Im Stiefel des Gatten befand sich heute neben einer CD, ein Buch des begnadeten Beobachter und Realsatiriker Dietmar Wischmeyer. Da ich schon wieder Lust auf Brunch hatte, will ich euch seine bescheuerte und bekloppte Meinung dazu nicht vorenthalten.Als das Saufen noch eine ehrbare Tätigkeit war, da ging man sonntags zum Frühschoppen und knallte sich die Hutze voll. Heute trifft man sich zum Brunchen, was nichts anderes heißt als Saufen mit Müsli. Jetzt ist nicht mehr nur der Papa hackebreit am siebten Tag, sondern Mama und die Gören haben auch zu tief ins Glas geguckt. Wunderschön als Familien-Event getarnt, gibt sich der Brunch als harmlose Festivität im Off-Shore-Bereich der Theke. Man flegelt sich nicht breitärschig ans Brett und pfeift die Kümmerlinge rein, sondern sitzt sauber aufgereiht am - bruharhar - Frühstückstisch und süppelt Schampus oder Kir Royal. Saufen ja, aber gepflegt muß es sein. Das Buffet mit Schleuderei und Hunderogen ist drum in erster Linie vortrefflicher Vorwand, den Pegel anzuheben. Damit die Puffbrause aber nicht im leeren Magen schwappt, wird gefressen bis der Hugo qualmt. "Brunch" kommt aus dem Idiom des Angelsachsen und bezeichnet den nahtlosen Übergang vom Frühstück zum Mittagessen, das heißt auf Deutsch: dem Müsli und dem Marmeladenbrötchen wird ohne Verdauungszäsur die Kohlroulade aufgesattelt. Mehr zur Zierde liegen noch allerlei exotische Früchte am Rande der Freßbank. Das Hauptinteresse der Bruncher gilt jedoch dem absurden Kompositum der aufgebahrten Fressalien: Rollmops mit Spiegelei, Bircherpampe an Spargelröllchen. Der sportliche Aspekt der ganzen Chose ist das frühzeitige Abräumen besonders teuer erscheinender Völlereikomponenten. Gezielt fahndet der Gierschlund nach Wachteleiern und öligem Geshrimpe, nur um die Beute hernach am Luderplatz marmeladenverschmiert auf dem Teller zurückzulassen. Der Brunch ist eine Lebensmittelvernichtungsmaschinerie. Das liegt am Bezahlmodus der sonntäglichen Völlerei: für den einmal entrichteten Obolus dürfen unentwegt Attacken geritten werden auf's gefledderte Buffet. Völlig klar, daß beim mündigen Bescheuerten dann das Zählwerk rattert in der hohlen Birne: "Wieviel muß ich noch fressen, damit ich über 40 Mark komme?" Wenn dann bei 30 Öcken schon die Peristaltik nach dem Rückwärtsgang sucht, kann man bloß noch Beutestücke auf den Teller häufeln und am Tisch zu Mansche zerquetschen. Merkwürdigerweise gilt dabei immer noch der Lachs als Edelspeise, die zu ergattern sich besonders lohnt. Dabei wird das Unterwasserhähnchen seit Jahren schon mit Baggern aus den Fjorden geholt. Dennoch regiert ab 15 Uhr, wenn der Brunch zu Ende geht, der angenagte Lachslappen das zerzauste Buffet. Jetzt heißt es auch für die abgefüllte Corona, den Heimweg anzutreten, um den Sonntagsrest mit Kacken und Furzen zu krönen. Schade, daß es noch kein Brinner gibt, den nahtlosen Übergang von Frühstück und Abendbrot, dann könnte man vollgefressen gleich ins Bett.
Villa, die mit dem Adventskalender von John-mit-H. beschäftigt ist und wie jedes Jahr vor geputzten aber leeren Schuhen sitzt.

Auch wenn das Turmrestaurant Scala im diesjährigen Gault Millau Thüringen 2008 ein Pünktchen verlor und damit auch ein Häubchen weniger sein eigen nennen darf, gehört es zu den drei besten Restaurants Thüringens und wenn es nach mir ginge, würde ich den Künstlern am Herd für unser Weihnachtsbüffet "Sternstunde" die Kochmütze wieder aufsetzen. Absolut überzeugend für mich Speisen, Location und Service. Geheim bis zur letzten Minute führten wir die Kollegen in die Irre und durch die Fresstempel in der unteren Konsumetage, um dann hoch hinaus in die 29. Etage zu fahren. Mit Blick in die sternenklare Nacht, im Funkeln der Abendbeleuchtung dinierten wir köstlich. Der zweite Programmpunkt an diesem Abend war das Festival der Welt-Musik Klangwelten. Ich gestehe, das war absolut nicht mein Musikgeschmack. "Alle Beteiligten präsentieren ihren kulturellen Hintergrund zunächst in „Reinform“, begeben sich aber auch auf den Pfad des Dialogs, einer musikalische Konversation auf hohem Niveau. Bis dato unerhörte, nie für möglich gehaltene Klangkombinationen gehen auf. Balkanrhythmen und keltische Harfe? Mongolisch-gambianischer Rap? Unvorstellbar?!? Vieles ist möglich. KlangWelten macht es möglich!" stand in der Ankündigung. Schon die langatmigen Erklärungen des Arrangementchefs Oppermann langweilten mich und als er an seine Keltische Harfe griff, fielen mir wie durch Zwang die Augen zu, um dann bei den wuchtige Beats der Wagogo Queens of Drums erschreckt wieder aufzuklappen. Wenn es nur beim Trommeln geblieben wäre, nein die Frauen aus Tansania fingen auch noch zu singen an und singen konnten sie nun wirklich nicht. Der Mongole auf der Pferdegeige hatte dagegen eine unglaubliche Stimmbreite, aber dieser Oberton- Schamanengesang war auch nicht das Richtige für meine Ohren. Die anderen Künstler erspare ich euch, das Konzert war eh mindestens eine Stunde zu lang und auch bei meinen Kollegen sah ich das Flehen in ihren Augen, es möge ja keine Zugabe geben. Aber das war nur meine persönliche Wahrnehmung, es gibt sicher viele treue KlangWelten-Anhänger.
...heißt die neue Platte von Farin Urlaub und seinem Racing Team (FURT).
Zwei Tage verweilte ich im alten Schloss Dornburg bei einem Anwendertreffen und Workshop der Firma Theranostic zum Thema Brachytherapie. Während ich über Monte-Carlo-Algorithmen schwitzte, stellte ich mir vor wie schön es wäre, in der Spielbank von Monte Carlo den großen Wurf zu landen. Den großen Wurf landeten wir bei den ca 100 Teilnehmern zum Gesellschaftsabend im Jenaer Planetarium. Wir speisten unter dem Novembersternenhimmel und Ausschnitten diverser Programme, sowie Ausschnitten der erfolgreichen Multimedia-Musikla-Sershows "Queen Heaven" und "Pink Floyd" Das neue Laser-Projektionssystem ADLIP mit seinen rasanten digitalen Effekten, sphärischen Bildern und faszinierenden 3D-Animationen begeisterte alle. Wenig begeistert dagegen waren wir vom Büffetangebot des Bauersfeld. In nullkommanix war das Büffet leergefegt, ohne dass nachgelegt wurde. Erst nach Aufforderung an die Küchenleitung wurde noch etwas bereitgestellt. Die Frechheit dabei war, es wurde behauptet unsere Gäste würden zu schnell und zu viel essen. Ambiente 1, Stimmung 1, Service 2, Essen 6 setzen! 


Jedoch musste ich meine Suppenschüssel selbst schnitzen. Angeblich geht bei mir immer so viel kaputttte!
..kann halt im Augenblick nur an Autos denken. Phillipp
Die Idee, Essen und Unterhaltung zu paaren ist für mich nahezu perfekt. Freitagabend bot der Bären eine solche Veranstaltung und wir erlebten einen munteren Gang durch tausend Jahre Geschichte mit der Gruppe "Die Urvögel" aus Coburg. Es war eine gefällige Unterhaltung mit sehr verwandlungsfähigen Künstlern, für mich aber in der Summe zu seicht. Das Vier-Gänge-Menü dagegen war Oberklasse! Es ist immer spannend mit wem man an so einem Abend in der Runde sitzt, diesmal war es der Marketingchef von irgendwas und sein Gefolge. Da der Gatte ja bekanntlich Hausmannskost bevorzugt war es anfänglich ein wenig peinlich, als er mir seine Variationen von Jacobsmuschel und Garnelen über den Teller schob und nur das gebackene Gemüsestroh mit Safranschaum und Fettucine aß. Obwohl eine Jacobsmuschel hat er runtergewürgt und heute früh behauptet, diese hätte ihn nicht schlafen lassen. Die Karotten-Ingwersuppe hat uns beiden geschmeckt und bei dem Hauptgang, Medaillon vom Kalbsrücken mit Parmesanhaube an Kräutersaitlingen, Madeiraglace und Pistazienpüree sind wir regelrecht in Begeisterung ausgebrochen so gut war das Fleisch. Es war so gut, dass er sogar den verhassten Käse mit aß und ihn nicht auch auf meinem Teller landen ließ. Beim Dessert, Tamarillensorbet, marmorierte Bananenterrine, Granadaschokomus in Chili an Ananacaparaccio war ich durch eine Flasche Weißwein vom Weingut Pawis immerhin so locker, dass ich es fotografiert habe und den The Kinks Titel "Lola" mitgrölen konnte.
Herzlichen Glückwunsch lieber Phill.

WeitaRocken war das Motto gestern auf dem zentralen Parkplatz, dem Eichplatz im Herzen der Stadt. Die Queen Classik Night, das Open-Air-Konzert der Jenaer Philharmonie mit Gesang, Chor und Lasereffekten und der Rockband "The Great Prender". Ein Musik- und Lichtspektakel als Beitrag zur "Stadt der Wissenschaft 2008". Es war eine hinreißende Musik-Show gepaart mit einem einmaligen Licht-Laser- Spektakel und besonders der Dirigent Stefan Fraas hatte es mir angetan.
In Brenzone haben wir uns für fünf Tage niedergelassen, aber auch von dort aus jeden Tag die Umgebung erkundet. Von unserem großen Balkon, ließen wir hunderte Segelschiffe einer Regatta passieren, wir besuchten im Hinterland eine Wallfahrtskirche am Abgrund, die halb in den Felsen, halb am Abgrund gebaut wurde, mit der Fähre fuhren wir in das etwas überfüllte Limone und und und...schön! ![]() |
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Mindestens 10 Schrittzähler nenn ich mein Eigen, der Gatte hingegen hat EINEN Kilometerzähler für seinen Drahtesel und genau dieses Teil haben wir heute in unserer riesigen Wohnung gesucht. Mein Liebster wollte nach seiner Redaktionsarbeit die erste Fahrradtour in diesem Jahr machen und wir hatten uns ausgemacht, dass ich genau die gleiche Strecke auf meinem Hometrainer fahre. Nun befürchtete ich aber, er würde mich bei der Kilometerangabe beschummeln. Nach Treu und Glauben berichtete er mir, er wäre die kurze Kunitzrunde über den Erlkönig pedaliert. 11,5 Kilometer. Unterwegs an der Saale hörte er einen Kuckuck und nach alter Kindersitte rief er: "Lieber Kuckuck wie viel Jahre leb ich noch?" Erst schwieg der Kuckuck, doch nach einer kurzen Schreckenszeit, hat er wohl noch 7 mal gerufen. Damit könnte der Gatte leben, meinte er. Ich befragte den Gatten wie viel Geld er dabei gehabt hätte, denn es gilt der Brauch: Greif dir in die Tasche, wenn du im Jahr das erste Mal den Kuckuck hörst. So viel Geld, wie du dann dabei hast, wirst du das ganze Jahr über haben. Hast du nichts dabei, sieht's für das folgende Jahr finanziell schlecht aus. Weiß der Kuckuck was er dabei hatte. Eins kann ich euch sagen, morgen schnapp ich mir einen der vielen Schrittzähler und wandere an die Saale. Dann befrage ich den Kuckuck und ich gebe mich mit 7 Jahren nicht zufrieden. Ich frage so lange bis der Vochel mindestens 50-mal gerufen hat. Ha, und Knete habe ich dabei...dass ich die nächsten 50 Jahre in Saus und Braus leben kann.Der Gatte ist heute unterwegs, um sich im größten Stadium Deutschlands das Pokalhalbfinale, Dortmund gegen den Absteiger der Zweiten Bundesliga Jena anzuschauen. Den ganzen Tag skandierten die Fans: Berlin, Berlin wir fahren nach Berlin.
Das ist doch das richtige Thema zum Internationalen Frauentag! Wir ließen uns vom Bauhausmeister auf sehr lustige und populärwissenschaftliche (das, was der Pöbel wissen muss) Art in das Mysterium des Bierbrauens einführen. Wir kennen nun die Entwicklung und territoriale Verbreitung des hochgeschätzten Gerstensaftes und wissen was ein Brauwassercarzinom ist. Goethe, Schiller, Luther und Abbe sollen dort gewesen sein und Napoleons Truppen lagerten unter der alten Linde. Die Brauanlage selbst war in so einen so sauberen Zustand, dass der Hygienebeauftragte unserer Uniklinik vor Neid erblasst wäre. Wie meinte der Braumeister: "Wer theoretisch Bier braut ist schnell verdurstet." Dem abzuhelfen war leicht und so verkosteten wir helles und dunkles Burschenpils sowie Bockbiere und das Jenaer Schellenbier. Die richtige Grundlage für unser Essen danach, oder war es andersrum?
Politischer Aschermittwoch sind eigentlich humorvolle Abrechnungen mit den politischen Gegnern. Keinen Humor bewies heute Bundesaußenminister Steinmeier oder dessen Sicherheitsbeamte, als junge Leute lustig kostümiert, ihren Protest Ausdruck verliehen. Er sagte den Fototermin am Hanfried ab. Großmutter Villa meint: "Kinder an die Macht".
Gestern Abend ging es um Licht und viele Gebäude der Stadt präsentierten sich in leuchtendem Gewand. Zur offiziellen Eröffnung des Jahres der Wissenschaft am 2. Februar, die mit dem 450. Gründungstag der Friedrich-Schiller-Universität zusammenfällt, gab es ein Geburtstagsgeschenk der Kommune an unsere Hochschule. In der ganzen Stadt war eine eindruckvolle poetische Atmosphäre zu verspüren. Mit meiner Hausfrauenkamera hatte ich doch erhebliche Schwierigkeiten, das ganze Spektakel gebühren einzufangen.