24.04.10

Wer will fleißige Handwerker sehn


Wer will fleißige Handwerker sehn ... der musste heute in Jenas Innenstadt gehn.
Bei Postkartenwetter war natürlich Holz das beherrschende Element auf dem 9. Thüringer Holzmarkt. Über hundert Holzfäller, Händler, Handwerker und Kunstaussteller präsentierten sich auf diesem Aktionstag.
Morgen wandere ich auf den Forst und schaue nach, ob der Wald noch steht.
Villa

Die Beagle hat in Jena festgemacht


Der Zoologe, Philosoph und Freidenker Ernst Haeckel (ab 1876 Prorektor der Universität Jena), der der Stadt das Phyletische Museum stiftete, trug maßgeblich zur Verbreitung des Darwinismus in Deutschland bei. Der heutige Direktor des gleichnamigen Institutes und Museums Prof. Dr. Martin S. Fischer holte die Sonderausstellung "Darwin im Depot - Auf zu neuen Ufern" ins alte Straßenbahndepot des Jenaer Nahverkehrs.
Die brillante Einführungsrede hielt heute zur Eröffnung der als "Titan" der Museumsdirektoren angekündigte Prof. Reinhold Leinfeld vom Museum für Naturkunde in Berlin. Ursprünglich war die Berliner Ausstellung nicht als Wanderausstellung geplant, aber die Idee das Depot der alten Straßenbahnen (300m²) als Schiffsrumpf umzubauen und somit einen geeigneten Rahmen zu schaffen, hat die Achse Berlin-Jena zusammengeführt.
Ein Teil der Exposition zeigt Darwin-Originale, von ihm selbst während der fünf Jahre andauernden Weltumsegelung mit dem Vermessungsschiff „HMS Beagle“ zusammengetragen und etikettiert. Über 350 Tierarten hat er auf der Reise gesammelt.
Der andere Teil behandelt die Person Darwin, sein Umfeld, sein wissenschaftlicher Werdegang und seine Evolutionstheorie.


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Charmantes Detail von Darwins Biografie: seine Pro-Contra Argumentationen zur Ehe. Er verglich die Folgen des Heiratens mit denen des Nicht-Heiratens.
Am Ende zog er den Schluss: "Keine Angst, Alterchen, es gibt viele glückliche Sklaven". Und er heiratete.


Das Rahmenprogramm ermöglichte mir eine Fahrt mit der historischen Straßenbahn nach Jena-Ost, auf der ich einer Lesung von Darwins Tagebüchern lauschen konnte.

Zitat Darwin: "Ohne Spekulation gibt es keine neue Beobachtung."
Villas Spekulation: Diese Ausstellung wird ein großer Erfolg!

18.04.10

Töpfermarkt in Kapellendorf



Auf unserer Heimreise nach Jena machten wir einen Abstecher zum Töpfermarkt auf dem mittelalterlichen Areal der Wasserburg Kapellendorf. Eine Freundin gehörte zu den zahlreichen Ausstellern im Innenhof und sie zeigte sich sehr zufrieden mit dem Verkauf ihrer tönernen Produkte. Begeistert hat mich Clown Alexander Jemino aus Berlin, der nicht nur Kinderaugen staunen ließ.

Ein wenig Clown steckt wohl auch in Villa

1. Weißweinparty in der Villa Haar Weimar


Bei blauem Himmel und viel Sonnenschein war unser Flanieren durch Weimars Innenstadt das reinste Vergnügen. Im Schlossmuseum beobachteten wir Filmaufnahmen, die nach Bollywood aussahen und in Weimars ältesten, heute noch bestehenden Kaffeehaus, dem Residenz-Café, erholten wir uns vom Stadtrundgang.
Die Schönheiten der Ilmauen betörten Johann Wolfgang von Goethe so, dass er dort mit seinem Freund Herzog Carl August den Ilmpark anlegte und in diesem grünen Herzen der Klassikerstadt steht sehr idyllisch die Villa Haar. Sie bot den perfekten Rahmen für das Landesweingut Kloster Pforta, dort seine Weißweinparty auszurichten.


Das Weingut und ihr sympathischer Geschäftsführer Christian Kloss hatten befreundete und ihnen bekannte Winzer eingeladen, die die für sie typischen, charakteristischsten Weißweine vorstellen sollten. Für uns als Freunde der heimischen Weine eine gute Gelegenheit, auch mal über den regionalen Gläserrand zu schmecken. Auf dem sehr gut vorbereitet Weinführer lasen wir die Beschreibungen und Herkunft der edlen Tropfen und wählten aus. Klare Mineralität, würzige Nuancen, Klarheit in der Fruchtstruktur, nach dem strengen Frost 2009 eine Rarität, mit leuchtendem Gelb und zartrosafarbenen Glanzlichtern und so weiter waren die wohlklingenden Anreiz-Beschreibungen. Jeder von uns hatte seine eigenen Favoriten und als ich Christian Kloss nach seinem befragte, meinte er, die eigenen Kinder sind immer die liebsten. Schwere Arbeit war dieses Probieren und ohne das 3-Gang-Dinner-Büfett hätten wir wohl bald unter den Tischen gelegen. Als wir nach Mitternacht nur noch zwischen Wein und Wasser unterscheiden konnten, verlegten wir uns aufs Tanzen. Radiomoderatorin Wenke Weber von Antenne Thüringen hatte eine gut sortierte Musik-Auswahl und konnte auf alle Musikwünsche eingehen.
Sehr feine Weine, gute Stimmung und ein tolles Ambiente ließen die 1. Weißweinparty Thüringens zu einem vollen Erfolg werden und das Weingut Kloster Pforta besuchen wir bestimmt in diesem Jahr.
Villa


17.04.10

Sterne-Hotel für die Guten

Dieses schöne Insektenhotel haben unsere Kinder gebaut. Für die einzelnen "Zimmer" wurden Baumscheiben, Schilfrohr und andere Naturmaterialien verwendet. Viele natürliche Insektenlebensräume sind durch unsere Eingriffe in die Natur verschwunden, dabei sind gerade die "Guten Insekten" wirksame biologische Schädlingsbekämpfer. Meinen Befürchtungen vor Stichattacken wurde entgegnet, die Solitärinsekten würden kein Revier verteidigen und auch nicht stechen. Gerade in diesen blühenden Frühlingstagen ist eine rechtzeitige Bestäubung verschiedener Pflanzen wichtig und dass die Gäste dieses Sterne-Hotel auch annehmen, sieht man an den mit Lehmverschlüssen belegten Brutröhren. Nicht nur dem Enkelmädchen, sondern auch Villa wurde praktischer Naturschutz plausibel nahe gebracht. Möge das fröhliche Summen und Brummen der "Guten" das Gleichgewicht in der Natur halten und sich Waldbienen, Schlupf-, Falten-, Grab- und Wegwespen oder Ohrwürmer und Co im Sterne-Hotel immer wohl fühlen.

Unser Sterne-Hotel an diesem Wochenende beherbergt uns in Weimar und ich freue mich auf den Spaziergang zur Villa Haar. Die Villa, nach italienischem Vorbild der Villa d` Este in Tivoli gebaut, liegt auf der nordöstlichen Anhöhe über dem Ilmpark unweit von Goethes Gartenhaus und richtet zum 1. Mal eine Weißwein-Party mit den besten Weißweinen Deutschlands aus.
Darauf bin ich gespannt und auf Weimar freue ich mich immer wieder.

Phillipp danke, dass du für heute Abend das passende Sterne-Hotel gebucht hast. Mein passendes Zitat für den Abend:
Ein Mädchen und ein Gläschen Wein, sind die Retter in der Not, denn wer nicht trinkt und wer nicht küßt, der ist so gut wie tot. (Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832)


Villa

05.04.10

Lasterhafter DDR-Zehner

Hallo Villa,
schön, das Du nun auch noch bei Jugendforst (sind das junge Waldarbeiter?) mitmachst!
Ich wette, von Dir könnten sie noch so einiges lernen...So manche der Fragen war ja auch gar nicht so einfach.
Die Rückseite des uralt-DDR Zehners kannte ich auch nicht mehr. Bei dessen Nachfolger allerdings haben wir mit Hilfe von Clara-Zetkins Doppelkinn die junge Frau an der Schaltwarte mit nackigen Popo und Straps dasitzen lassen. Naja, besser als sich Koks damit reinzuziehen - wir hatten ja nüscht!
Schreib weiter so.
Phillipp

Anbei zur Verdeutlichung ein Foto.


Das war mein Lacher des Abends Phillipp!

Stadtrallye für schlaue Füchse in Jena














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Vor ein paar Tage berichtete ich von den jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die beim 45. Bundeswettbewerb von "Jugend forscht "das Finale in Thüringen bestritten. Zwölf Teilnehmer konnten sich für das große Bundesfinale vom 13. bis 16. Mai 2010 in Essen qualifizieren. Von Patrice erhielt ich dieser Tage folgende Mail und sämtliche Aufgaben der Stadtrallye:

Hallo Villa,
nachdem wir am Mittwoch (24.03.) von12.30uhr bis 16.30uhr der Jury unsere Projekte vorstellten, war anschließend von 16.30-18.00Uhr eine Stadtrallye geplant. Man loste uns in einzelne Gruppen.
Wir erhielten ein Heftchen, die notierten Aufgaben sollten wir lösen, die Route würde uns durch Teile der Innenstadt führen bis zum Restaurant, wo uns das Abendessen erwartete.
Uns wurden ein kleiner Stadtplan, 5€, das Heftchen mit den Aufgaben und ein Überraschungsei zum Tauschen zur Verfügung gestellt.
Die Jury hat nicht überall im Heftchen die Punkte eingetragen, falsch sind aber nur Aufgabe 13b, und Aufgabe 16 Punkt 7.
Natürlich hat uns Ihre Hilfe sehr genutzt. Bei der Aufgabe, als wir bei dem Caffee vorbeikamen -> sollten wir eine Karte "ordnungsgemäß" verschicken. Die Adresse stand auf dem weißen zerknüllten Blättchen, war aber unsichtbar.
Durch Wärmeinwirkung wurde die Schrift (soweit ich weiß Zitronen-oder Essigwasser) wieder sichtbar. Wir konnten den Absender eintragen und dank ihrer Hilfe die Sektflasche ordnungsgemäß verpacken.
Die Aufschrift lautete "Flaschenpost nach America". Uns irritierte das "c" in Amerika. Das t von "Flaschenpost" war verbrannt.
Ich darf auch ganz bescheiden erwähnen, dass zwei meiner Ideen erheblich zum Sieg beitrugen.
Wir sollten laut Aufgabe bei Jenaern Kleingeld sammeln und im Sparschwein zum Schluss wiegen lassen (von der Jury).
Ich schlug vor, einfach unsere 5€ bei der Bank in Centstücke tauschen zu lassen.
Zum Schluss verfügten wir fast über ein Kilo Münzen.
Auch konnte ich 4 zum Schluss unklare Fragen klären, indem ich mit einigen Freunden in die Bibliothek stürmte (Zeit war knapp).
Dort ließ man uns auch ohne Ausweis arbeiten. Eine nette Studentin ließ uns ihren PC benutzen- fürs www.
"Gartengerät bekannt durch das binokulare Prismenfernrohr von Zeiss"...... Feldstecher // wer kommt denn auf sowas
Dank Ihrer Hilfe und guter Teamarbeit lösten wir bis auf 2 alle Aufgaben richtig.
Daher wurde ich skeptisch, als man uns am Abend nicht zum Gewinner der Stadtrallye ausrief. Die Jury besaß keinen Taschenrechner und addierte die Punkte im Kopf, und vergaß zudem unser "Schweingewicht" zu zählen.
Als ich die Ergebnisse überprüfte, wurde das schnell klar. Man korrigierte das Ergebnis und ernannte uns zum Sieger, daher steht in der Urkunde auch kein Name....
Durch Ihre Mithilfe haben Sie ein Exemplar verdient (Datei 6).
Als Preis erhielten wir ein Frühstücksbrettchen in Form eines Mainboards (PC Teil sone art Platine).

Das gute Wetter und viel Spaß samt vieler freundlicher Jenaer machten diesen Tag unvergesslich.
viele sonnige Grüße
Patrice

PS: Das gesuchte Lied war das Heidenröslein / eine Dame im Musikgeschäft verriet uns die Lösung


Danke Patrice, dass ich eure Aufgaben hier veröffentlichen darf. Ich bin überzeugt, die Jenaer haben bei einigen Fragen auch Probleme mit der Antwort.
Besonders die Frage nach dem Wert und der Rückseite der Banknote war knifflig und ich habe lange nach der Antwort suchen müssen.
Auf dem ? Markschein der DDR von 1964 wurden die Jenaer Zeisswerke abgedruckt, welche sich damals sehr nahe am Zentrum befanden. Am linken Rand des Bildes wurde dabei auch der Kirchturm von St. Johannes Baptist mit einbezogen. Somit war die Kirche die einzige, die die DDR auf ihre Geldscheine druckte. Welchen Wert der Geldschein hatte und wer auf der Rückseite war , stelle ich hier im Jenalebt-Blog mal zur Frage.
Schmunzelnd erinnere ich mich, wie die ganze Gruppe am Tisch versuchte, die Noten zu singen, nach Schuberts Heidenröslein klang es nie.

applaus

Die jungen motivierten Nachwuchsforscher haben
überzeugende Zukunftsvisionen, enthusiastischen Forscherdrang und (das konnte ich hautnah erleben), auch Spaß am Leben. Villa

04.04.10

Ziegenhain in Jena

Ziegenhain liegt östlich vom Jenaer Stadtkern im mittleren Abschnitt eines östlichen Seitentales der Saale. Bei unserem Osterspaziergang gestern, erinnerte ich mich, dass ich im letzten Jahr bei dem Fest zum 750-jährigen Jubiläum Ziegenhains schöne Bilder der offenen Höfe gemacht hatte.
Die ländliche Idylle versuchen die Bewohner dort nicht nur zu bewahren, sondern auch zu leben. Meine Familien-Ziegen fühlen sich sehr wohl in diesem Stadtteil.

Mutter Geiß Villa

03.04.10

Osterspaziergang zum Ziegenhainer

Vom Eise befreit sind Strom und Bäche. Durch des Frühlings holden, belebenden Blick.
Im Tale grünet Hoffnungsglück.
Der alte Winter, in seiner Schwäche,
Zog sich in rauhe Berge zurück...

So wie Johann Wolfgang von Goethe in Faust seinen Osterspaziergang beschreibt, erlebten auch wir unseren Spaziergang durch die frühlingshafte Osterwelt. Vorbei an üppig blühenden Vorgärten, entlang der SaaleHorizontale mit zart erblühten Waldblumen, bei einem Wetterchen, dass viel besser war als vorhergesagt.
Zum Osteressen war die Gaststätte zum Ziegenhainer unsere Wahl und Milchlamm sowie Milchzicklein aus Frankreich waren die Spezialitäten des Hauses. Perfekt!

Fast zu Tode gejagt habe ich dieses wuschelige Federvieh, um es vor die Linse zu bekommen. Der Besitzer erklärte mir, es wären Seidenhühner und zeigte mir noch seine schönen weißen und wildfarbenen Exemplare. Seidenhühner stellen unter den Hühnerrassen etwas ganz besonderes dar und die Vorläufer dieser Rasse mit ihrer auffälligen Seidenfiedrigkeit wurden schon von Aristoteles 350 v. Christus erwähnt. Bei den Federstrahlen fehlen die Häkchen, darum sind die Federn auch so stark ausgefranst. Auch ist ihre Haut bläulich-schwarz und diese Farbe haben auch das Fleisch, die Innereien und die Knochen. Die fleißigen Eierleger sind mit 5 anstatt von 4 Zehen ausgestattet. Die 5. Zehe steht leicht nach oben und hat keinen Kontakt zum Boden. Leider habe gerade ein Habicht seinen schönen Hahn geholt, berichtete mir der Halter.

Wie endet der Osterspaziergang?
Zufrieden jauchzet groß und klein:
Hier bin ich Mensch, hier darf ichs sein!

In diesem Sinne wünscht Villa schöne Ostertage